Marktupdate Historische Korrektur der BTC Mining Difficulty – hilft’s dem Bitcoin-Kurs?

Am Wochenende erlebte Bitcoin seine bisher dramatischste Anpassung der Mining-Schwierigkeit. Gute Nachrichten für den BTC-Kurs? Das Marktupdate.

Christopher Klee
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Bitcoin-Münze balanciert vor dramatischem Hintergrund auf einem Seil

Beitragsbild: Shutterstock

Nach einem Wochenendausflug über die Marke von 35.000 USD ist der Bitcoin-Kurs zum Wochenauftakt wieder in südlicheren Gefilden unterwegs. Zu Redaktionsschluss handelt die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung bei 34.355 USD – und damit im 7-Tage-Vergleich nahezu unverändert.

Während der BTC-Kurs stagniert, lässt sich das von der Hash Rate nicht behaupten. Die chinesische Anti-Mining-Kampagne hat eine tiefe Furche in der Gesamt-Hash-Rate des Bitcoin-Netzwerks hinterlassen.

Bitcoin Hash Rate in Terahash/Sekunde (TH/s). Geschätzte Rohwerte. Quelle: Blockchain.com

Vor dem Hintergrund der staatlich verordneten Kapitulation der Bitcoin-Miner ist es erstaunlich, dass der Bitcoin-Kurs nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Verkaufsdruck, unter dem sich Mining-Betreiber:innen, die keine Option haben, ihr Geschäft ins Ausland zu verlagern, befinden, scheint bislang von der Käufer:innen-Seite kompensiert worden zu sein.

Historische Korrektur der Mining Difficulty

Nun sind zumindest von Protokoll-Seite die Weichen für einen erneuten Anstieg der Hash Rate gestellt. Denn das Bitcoin-Protokoll verfügt über einen Mechanismus, mit dem die Schwierigkeit, einen Block zu finden (die Mining Difficulty), automatisch an die Gesamt-Hash-Rate des Netzwerks angepasst wird. Diese Anpassung der Mining Difficulty erfolgt alle 2016 Blöcke. Bei der angestrebten durchschnittlichen Block-Zeit von 10 Minuten entspricht das etwa 14 Tagen. Am Samstag, dem 3. Juli, erfolgte die jüngste Anpassung der Mining Difficulty. Zum dritten Mal in Folge wurde BTC Mining einfacher – um knapp 28 Prozent, um genau zu sein. Es handelt sich um die größte Senkung bei der Mining Difficulty in der Geschichte Bitcoins.

Mining Difficulty. Quelle: Blockchain.com

Mining Difficulty und Bitcoin-Kurs

Für jene Miner:innen, die nicht von chinesischen Maßnahmen betroffen sind, bedeutet die niedrigere Mining Difficulty zumindest kurzfristig Mehreinnahmen. Schließlich können sie nun mit derselben Hardware und Energie deutlich schneller einen Block finden. Zumindest, solange die Gesamt-Hash-Rate ebenfalls auf demselben Niveau bleibt. Isoliert betrachtet liefert die Mining Difficulty jedoch keine hinreichende Grundlage für Kurs-Prognosen.

Das zeigt beispielsweise der Blick auf den BTC-Kurs-Verlauf im zurückliegenden Jahr. Der Bitcoin-Kurs kannte bis zum Erreichen des Allzeithochs bei 64,800 USD im März 2021 tendenziell nur eine Richtung: nordwärts. Der Bull Run, der in Q3 2020 so richtig an Fahrt aufgenommen hatte, war begleitet von einem Auf-und-Ab bei der Mining Difficulty.

Bitcoin-Kurs und Mining Difficulty. Quelle: Glassnode

2021: Die Mining-Landkarte verändert sich

Externe Faktoren wie Microstrategys BTC-Schachzug, die Bitcoin-Adoption von PayPal und Teslas Bitcoin-Flirt haben als Kurstreiber jeden Effekt, den die Anpassung der Mining Difficulty auf den Bitcoin-Kurs gehabt haben könnte, überlagert. Auch der jüngste Tauchgang der BTC Hash Rate muss im Gesamt-Kontext betrachtet werden. So trifft das chinesische “Mining-Verbot” auf eine wachsende Bitcoin-Adoption durch institutionelle Investor:innen. Auch wenn diese nicht nur “hodln”, sondern BTC bisweilen auch veräußern, haben die “Instis” immer mehr Möglichkeiten, Kapital in den Krypto-Markt zu pumpen.

Dazu kommt, dass sich immer mehr Länder daran machen, der Bitcoin-Mining-Industrie den Boden zu bereiten. Die damit verbundene geografische Dezentralisierung von Bitcoin ist hinsichtlich der Netzwerksicherheit nur zu begrüßen. Auch wenn kurzfristig ein weiterer Ausflug unter die 30.000 USD nicht auszuschließen ist, bleibt der langfristige Ausblick bullish.

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