Luftschloss Metaverse Hat sich Meta verzockt?

Blühende VR-Landschaften, Spaß und Action: All das sucht man in Horizon Worlds vergebens. Das Vorzeige-Metaverse ist ein Reinfall – für Meta eine Belastungsprobe.

Moritz Draht
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Beitragsbild: picture alliance

| Ob Mark Zuckerberg auch mit VR-Brille zum Lachen zumute ist?

“Wenn der Arm so doll juckt, dass Kratzen nicht mehr hilft, dann muss der Arm ab”, hätte Mark Zuckerberg auf die weisen Worte von Bernd Stromberg gehört, vielleicht stünde man nicht vor dem Scherbenhaufen, den man mit Horizon Worlds bisher angerichtet hat: Dürftige Nutzerzahlen, immense Kosten, fragwürdiges Gameplay – und keine Anzeichen, dass es besser wird. Das Metaverse sollte der Aufbruch in eine neue virtuelle Welt sein, die Zukunft des Netzwerkens, doch bleibt die Schlüsseltechnologie Metas größtes Sorgenkind.

Meta verzettelt sich weiter

Wenn die Altersbeschränkung auf 13 Jahre heruntergesetzt wird, weil sonst nichts los ist, man gleichzeitig auch noch die Möglichkeit einschränkt, eigene Events zu veranstalten, läuft irgendwas nicht richtig. Meta sah sich scheinbar zu den Schritten gezwungen, hätte damit aber nicht deutlicher zeigen können: rund läuft das Metaverse-Projekt nicht.

Schaut man sich Gameplay-Videos an, weiß man auch, wieso. Eine angestaubte Grafik, leblose Umgebungen, holprige Steuerung. Alles in allem nicht das, was man bei den Ressourcen, die das Projekt verschlingt – summa summarum: 39 Milliarden US-Dollar – erwarten würde.

Das sehen Nutzer wohl ähnlich. Angeblich sollen es 200.000 bis 300.000 sein. Das Onboarding von Facebook – immerhin drei Milliarden Nutzer – könnte besser laufen. Laut Youtuber Jarvis Johnson sollen es aber noch mal deutlich weniger sein: 900. Die meisten von ihnen Kinder. Sein Resümee: “Herr der Fliegen”-Vibes in einem verlassenen Vergnügungspark.

Mit dem Kopf durch die virtuelle Wand

Facebook, pardon Meta, hat sich einen Klotz ans Bein gebunden, den es so schnell nicht loswird. Spätestens mit dem Rebranding wurde klar: Der Weg ins Metaverse ist eine Einbahnstraße, für Zuckerberg gibt es kein Weg zurück – jedenfalls nicht, ohne massiven Imageschaden.

Also VR-Brille auf, Augen zu und durch? Wie sich das Projekt bisher entwickelt hat, kann eigentlich nicht im Interesse von Meta sein. Allen war aber auch klar: Das ist ein Pilot, niemand weiß, wie lange die Entwicklung braucht, welche Technologie sich behauptet, oder überhaupt: was das Metaverse eigentlich ist.

Für Meta jedenfalls ist es bislang ein schwarzes Loch. Um es zu füllen, wurden in den letzten Monaten massiv Stellen abgebaut. Ob Horizon Worlds noch die Erwartungen erfüllt, ließ das Unternehmen auf Nachfrage unkommentiert – Schweigen ist auch eine Antwort.

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