Ryan Salame bekannte sich am gestrigen 7. September in einer Anhörung vor dem US-Bezirksrichter Lewis Kaplan in Manhattan schuldig. Das geht aus einem Bericht von Bloomberg hervor, der offizielle Gerichtsdokumente zitiert.
Konkret bekannte sich der 30-Jährige in einem Punkt der Verschwörung zu ungesetzlichen politischen Beiträgen und in einem Punkt der Verschwörung zum Betrieb eines nicht lizenzierten Geldübermittlungsgeschäfts schuldig. Auf jeden der Anklagepunkte steht eine Höchststrafe von fünf Jahren Gefängnis.
Gegen FTX und seine Führungsriege stehen ernstzunehmende Vorwürfe im Raum. CEO und Gründer Sam Bankman-Fried habe mit der Krypto-Börse ein jahrelanges Betrugssystem gefahren, Kundengelder für persönliche Zwecke benutzt, hochriskante Wetten über den Hedgefonds Alameda Research abgeschlossen und politische Spenden zur Einflussnahme auf die Regulierung getätigt haben.
FTX: 24 Millionen US-Dollar für politischen Einfluss
Salame fungierte dabei als Co-CEO der FTX-Tochtergesellschaft auf den Bahamas. Während seiner Zeit bei der Krypto-Börse soll er insgesamt 24 Millionen US-Dollar zur Unterstützung von republikanischen Kampagnen gespendet haben. Und hat dafür Geld von Konten bei Alameda Research benutzt.
Der ehemalige Manager stimmte im Rahmen seines Schuldgeständnisses einer Beschlagnahmung in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar zu. Ein Vermögenseinzug in voller Höhe mache die Regierung jedoch nur dann geltend, falls Salame lügt oder eine niedrigere Summe nicht übergibt. Von Sam Bankman-Fried werden derweil 700 Millionen US-Dollar zurückgefordert.
Das Geständnis des 30-Jährigen beinhaltet jedoch nicht das Versprechen, gegen Sam Bankman-Fried auszusagen. Neben Salame haben sich bereits drei weitere Ex-Manager von FTX schuldig bekannt: Caroline Ellison, CEO von Alameda Reasearch, Gary Wang, FTX Co-Founder und Nishad Singh, Leiter der Tech-Abteilung. Sie hatten sich bereiterklärt, als Zeugen gegen SBF auszusagen – um eine potenzielle Strafmilderung zu erhalten.
Derweil sitzt Sam Bankman-Fried in Haft und wartet auf seinen Prozessbeginn in weniger als einem Monat. Er plädierte auf nicht schuldig.