NFT-Wachstum Enjin (ENJ), Chiliz (CHZ) und Decentraland (MANA) auf dem Vormarsch

Während der Krypto-Markt den Scherbenhaufen der letzten Tage zusammenkehrt, werden am NFT-Markt wieder schwarze Zahlen geschrieben. Insbesondere Enjin, Chiliz und Decentraland glänzen mit starken Kursgewinnen – aus unterschiedlichen Gründen.

Moritz Draht
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Mensch hält Startflagge

Beitragsbild: Shutterstock

Die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptowährung im NFT-Sektor, Enjin Coin (ENJ), trotzt dem Abwärtstrend der vergangenen Tage und verbucht allein auf Tagessicht ein Plus von 36 Prozent. Auch auf Wochensicht kann sich die Performance sehen lassen: Um 51 Prozent ist der ENJ-Kurs binnen sieben Tagen gestiegen. Nachdem der Token der gleichnamigen Blockchain-basierten Gaming-Plattform infolge des Rekordhochs vom 9. April immer weiter abgerutscht war, gibt der ENJ-Kurs zurzeit ein lautstarkes Lebenszeichen ab. Die Kursexplosion ist wohl der Marketingabteilung zu verdanken.

NFT Airdrop katapultiert Enjin Coin

Unter der Kampagne “MyFirstNFT” hat das Enjin-Team einen Airdrop durchgeführt, also die kostenlose Ausschüttung von 50.000 einzigartigen NFT, die digitale Kunstwerke repräsentieren. Per Enjin Wallet App mussten Interessenten dafür QR-Codes von Social-Media-Posts scannen, um im Anschluss die kostenlosen NFT auf Enjins JumpNet Blockchain zu erhalten.

Ziel dieses – und im Grunde jedes – Airdrops war vor allem eines: neue Nutzer in den NFT-Sektor zu locken. Das Kalkül ging auf. Alle 50.000 NFTs gingen innerhalb von 48 Stunden über die Wallet-Theke, in Summe 38.000 neue App-Nutzer, wie aus der entsprechenden Pressemitteilung hervorgeht. Zudem diente die Aktion auch als Marktforschung, die den Erfolg von Airdrops “zur Förderung der Benutzerakquise auf dem breiteren Unternehmensmarkt” zeigen sollte.

“Marketingkampagnen sind am effektivsten, wenn sie mit dem Publikum interagieren”, erklärt Maxim Blagov, CEO von Enjin. Um nach dem Höhenflug auch langfristig auf Kurs zu bleiben, sollte sich diese Interaktion jedoch in Zukunft nicht nur auf Airdrops beschränken.

Socios zieht Partnerschaften an Land: Chiliz dreht auf

Auch Chiliz (CHZ), die nach Marktwert drittgrößte Kryptowährung im NFT-Bereich, klettert seit einigen Tagen aus seinem Formtief. Nach einem raschen Anstieg in Q1, das ein Allzeithoch von 0,87 US-Dollar bescherte, ließ die Kursperformance in den Folgemonaten noch eher zu wünschen übrig. Mitte April kratzte Chiliz zuletzt an der 80-Cent-Marke, seitdem ging es mit kurzen Ausreißern immer weiter bergab. Der NFT-Markt hatte sich nach einem heißen Jahresauftakt etwas abgekühlt.

Aktuell legt der Token aber wieder einen Steigflug hin. Der CHZ-Kurs legt im Vergleich zum Vortag 16 Prozent zu, im 7-Tage-Trend sind es 18 Prozent. Dabei dürften weitere Partnerschaften der Fan-Token-Plattform Socios den Ausschlag für den Aufschlag gegeben haben.

Vergangenen Donnerstag gab Chiliz die Einführung neuer Fan-Token für Motorsport-Enthusiasten bekannt. Als erste Formel 1 Teams geben demnach Aston Martin Cognizant und Alfa Romeo Racing Fan-Token heraus. Ein Kontingent von zwei Millionen Token wurde zunächst an Fans ausgegeben, die sich zuvor am Sale über Socios registriert haben. Die Token sollen aber “in naher Zukunft für den allgemeinen Kauf auf der Plattform verfügbar sein”, heißt es weiter.

Die auf der Chiliz Blockchain geminteten Fan-Token fallen unter die Kategorie Digital Collectibles, die den Besitzern Stimmrechte bei Umfragen und Abstimmungen geben sowie exklusive Belohnungen und Zugang zu Spielen und Wettbewerben. Mit den Neuzugängen beläuft sich das Socios-Portfolio auf 34 Sport-Clubs und Verbände, darunter die UFC, FC Barcelona, Paris Saint-Germain, Juventus, AC Milan und Manchester City. Und das Netzwerk wächst aktuell rasch: Chiliz verkündete in der Woche zuvor bereits fünf neue Partnerschaften, unter anderem mit der argentinischen Fußballnationalmannschaft und ausgewählten Cricket-Mannschaften der Indian Premier League.

Auf den Spuren von NFT-Marktführer Dapper Labs

Im Konkurrenzkampf um Sportlizenzen muss sich Chiliz vor allem mit dem Marktführer Dapper Labs messen, dessen NBA-Top-Shot-Serie zu den absoluten Erfolgsmodellen im Fan-Token-Sektor zählt. Das Projekt hat erst kürzlich die Marke von einer Million Nutzer überschritten und einen Gewinn von 700 Millionen US-Dollar in weniger als einem Jahr erzielt, wie CEO Roham Gharegozlou während des diesjährigen Consensus 2021 Summits erklärte.

Socios, das sich mit den Fußball-Lizenzen eher am europäischen Markt orientiert, holt aber immer weiter auf. Allein in 2021 belaufen sich die Fan-Token-Einnahmen auf 150 Millionen US-Dollar. Für Sportclubs entwickeln sich Plattformen wie Chiliz zu vielversprechenden Einnahmequellen, die die ohnehin nicht klammen Kassen der Vereine noch weiter auffüllen.

Decentraland modernisiert die DAO

Die Nr. 3 im NFT-Bunde verzeichnet im Vergleich zu Enjin und Chiliz zwar ein etwas geringeres, dennoch ansehnliches Wachstum seit einigen Tagen. Nach dem Rekordhoch vom 7. Mai ging es zwar auch für MANA, den Token der dezentralen Spielewelt Decentraland, zunächst steil abwärts. Auf dem Tacho steht aber aktuell ein Tagesplus von 12 Prozent, im Wochenvergleich ist der MANA-Kurs um 17 Prozent im Wert gestiegen.

Das dürfte an zweierlei liegen. Zum einen hat der Online-Broker eToro den MANA Token gestern gelistet. Zudem hat die Decentraland Foundation vor wenigen Tagen die DAO-Richtlinien geändert, die nun “erschwinglicher, zugänglicher und nützlicher für alle Mitglieder des Metaverse” seien.

MANA- und LAND-Inhaber können nun unter governance.decentraland.org neue Vorschläge einreichen und darüber abstimmen. Das Einreichen und Abstimmen von Vorschlägen soll dabei ohne Transaktionsgebühren erfolgen. Nutzer müssen ihre Token nicht mehr zuvor “wrappen”: Die DAO erfasst zunächst die Gesamtmenge an LAND und MANA und ermittelt anhand dessen die Stimmengewichtung. Zudem wurde die DAO entschlackt. “Forumsthemen werden automatisch für jede Umfrage generiert, was dazu beiträgt, tiefere und produktivere Debatten innerhalb der Community zu fördern”, heißt es in der Pressemitteilung.

Auch Community Grants, also Ausschüttungen an Community-Mitglieder, will die Decentraland Foundation demnächst einführen und damit ein weiteres Anreizsystem innerhalb der DAO etablieren. Die Front- und Back-End-Elemente seien bereits entwickelt, nun müsse entschieden werden, in welcher Höhe und zu welchem Zweck die Gelder verteilt werden.

Angedacht ist ein Stufensystem, dass die MANA-Ausschüttung nach Verwendungszweck staffelt und auf “bestimmte Inhalte und Entwicklungsbereiche ausrichtet, die der Decentraland-Plattform zugute kommen”. Vor allem Content-Creator und Entwickler sollen dadurch profitieren.

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