Seit vergangener Woche kommt man in Decentraland in eine virtuelle Welt, in der man Immobilien und Grundstücke kauft, eine eigene Welt erschafft und darin mit Gegenständen handelt. Die Spieler erwerben Besitz in Form von Non-Fungible Token (NFT) und können diese verkaufen, verleihen oder monetisieren. Mit einem Avatar bewegt man sich im virtuellen Ökosystem – dessen Namen man übrigens auch verkaufen und neu vergeben kann. Falls man also als Coronavirus durch die virtuelle Welt schleichen möchte – der Name steht zu Redaktionsschluss noch zum Verkauf. Den Avatar kann man schließlich mit Accessoires und Wearables ausstatten, die man auf dem Marktplatz findet. Gehandelt wird dabei in der Decentraland-Währung Mana. Alleine in der vergangenen Woche investierten Spieler 600.000 US-Dollar in diverse Token innerhalb von Decentraland.
CryptoKitties in Decentraland gesichtet
Das Spiel besteht aus unterschiedlichen Welten. Dabei kann man in Arenas gegeneinander spielen, in einer Art „Las Vegas“ zocken, eine Mittelalter-Themenwelt erkunden oder einfach nur durch die Straßen ziehen und Kunst betrachten. Wie bei allen NFTs kann man darauf hoffen, der Eigentümer von digitalen Raritäten zu werden, die im Wert steigen. Bestes Beispiel dafür sind die virtuellen Katzen des Spiels CryptoKitties, deren Einmaligkeit hoch gehandelt werden kann. So wurde ein Kätzchen vor anderthalb Jahren für 140.000 US-Dollar versteigert. Auch in Decentraland findet man die Katzen bereits und kann sie sogar gewinnen. In den ersten Tagen nach Spielstart findet in der Ausgangswelt Genesis City nämlich eine digitale Jagd statt, bei der man neben Mana Token, Grundstücken und Wearables auch CryptoKitties gewinnen kann.
Auch andere Decentraland-fremde Token sind bereits im Spiel aufgetaucht. Der Kunstsammler Sebastián Hernández eröffnete eine interaktive Galerie auf seinem virtuellen Grundstück im Momus Park. Er besitzt NFTs des österreichischen Künstlers Volkmar Klien, der 2.000 individuelle Tonfragmente als Kunstwerk komponierte und sie auf der Blockchain zugänglich machte. Diese Klangbilder kann man sammeln und neu anordnen, was Hernández nun in seiner Galerie in Decentraland tut. Daniel Garcia, der die Zusammensetzung für Hernandez entwickelte, erklärt das interaktive Kunstkonzept:
Momentan befinden sich fünf NFT-Klangbilder im Raum. Läuft ein Spieler an ihnen vorbei, aktiviert diese Bewegung den Sound. Der Spieler kann so eine Komposition neu anordnen, indem der Avatar in unterschiedliche Richtungen läuft.
Spieler bestimmen über Regelwerk
Decentraland will Dezentralität auf vielen Ebenen schaffen. So gab das Projekt bekannt, die Verwaltung des Spiels über eine Decentralized Autonomous Organization (DAO) im Ethereum-Netzwerk laufen zu lassen. Die Spieler können so über das Regelwerk abstimmen, das unter anderem künftige Handelsstrategien festlegt. Dezentral ist übrigens auch der Login. Statt Username und Passwort kommt man mit einer Ethereum Wallet ins Spiel.