Kommentar Das war die BTC23 in Innsbruck

Mit der BTC23 geht die größte deutschsprachige Bitcoin-Konferenz der Welt zu Ende. Sie ist für Bitcoiner:innen längst zur Pflichtveranstaltung geworden.

David Scheider
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Beitragsbild: David Scheider, BTC-ECHO

| The BTC – the bold terahash cypherpunk von Sebastian Onufszak

“Die Ruhe vor dem Sturm” – wer Bärenmarkt eine Bitcoin-Konferenz organisiert, muss sich etwas einfallen lassen. Der Bitcoin-Kurs jedenfalls wird die Besucher:innen nicht automatisch auf eine Konferenz ziehen, bei der es, na ja, um Bitcoin geht.

Dass gerade Konferenzveranstalter:innen unter den stagnierenden Kursen leiden, zeigt ein Blick nach Berlin. Die eigentlich fürs erste Oktoberwochenende in Berlin anberaumte Best of Blockchain-Konferenz musste nochmal verschoben werden – mutmaßlich aufgrund geringer Nachfrage.

Prost, Bullenmarkt? Vielleicht im nächsten Jahr. Bild: David Scheider, BTC-ECHO.

Dieses Problem hatte die BTC23 nicht. Spätestens am ersten Publikumstag war klar: Innsbruck hat gerufen, die Plebs sind gekommen. Das ist wohl eine der Stärken des Bitcoin-only-Geistes. Bitcoiner:innen sind von ihrer Mission, die Welt mittels solidem Geld zu retten, derart überzeugt, dass der Kurs beinahe egal ist.

Ein beträchtlicher Teil der Bitcoin-Plebs fand auf dem nahegelegenen Campingplatz Obdach. Ein kleines, aber sympathisches Detail: Auch Bitcoiner:innen mit schmalem Geldbeutel fanden Zugang zur Konferenz.

Den Traktor gab es zum Sonderpreis von schlappen 7 BTC zu kaufen. Bild: David Scheider, BTC-ECHO

“Bitcoiner haben die Matrix verlassen”

Nicht fehlen durfte indes die kontroverse Seite des Bitcoin-Maximalismus. Crashprophet Marc Friedrich etwa ließ es sich nicht nehmen, von der aus seiner Sicht “herbei fantasierten Corona-Pandemie” zu fabulieren. Ohne Not stellt er Plattitüden auf, wie “Windräder sind die größere Umweltsau als Bitcoin” auf und “Bitcoiner haben die Matrix verlassen”. Ein bisschen Selbstüberhöhung gehört wohl einfach dazu.

Zum Glück gab es auch weniger polemische Auftritte. Denn eine Bühne bot die Konferenz auch Hochkarätern wie Michael Saylor und Ijoma Mangold. Letzterer landete jüngst mit seiner “Orangenen Pille” einen Bestseller. Leichtfüßig spricht Mangold in gewohnter Qualität zum Survivorship Bias und nähert sich dem Thema Bitcoin aus evolutionstheoretischer Sicht an. BTC habe gar nicht anders gekonnte, als sich im Kontext der (finanzwirtschaftlichen) Zeitgeschichte zu manifestieren, so Mangold. Eine schöne Idee.

Podcast

BTC23: Eigentlich eine Mining-Konferenz?

Auffällig war in diesem Jahr die besondere Dichte an Mining-Unternehmen. Neben 21ENERGY und Munich International Mining war auch das neu gegründete Terahash.space vertreten, über dessen Ambitionen BTC-ECHO bereits ausführlicher berichtete.

Letztere gaben zudem einen Workshop zum Besten, bei dem selbst eingefleischte Expert:innen noch so manches über die diversen Fallstricke im Mining lernen konnten. Gut so.

Im nächsten Jahr findet die BTC23 erstmals in Wien statt – dann hoffentlich auch im Bullenmarkt.

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