Ein traditionelles Börsenparkett gibt es bei Jane Street nicht. Die Unternehmenskultur ist jung und erfrischend. Keine Anzüge, keine Krawatten. Das Unternehmen, 1999 auf dem Höhepunkt der Dot-Com-Blase gegründet, beschäftigt 500 Angestellte und handelt bis zu 13 Milliarden US-Dollar täglich in mehr als 2.500 Anlageprodukten.
Neu dazugekommen in 2017 ist Bitcoin. Das Bild der einstigen Trader im Herzen von New York hat sich stark geändert. Heute sitzen statt dem typischen Banker junge Männer mit PhDs in Informatik und Mathematik hinter den Bildschirmen. Sie entwickeln Strategien und Algorithmen, um von kurzfristigen Schwankungen und Arbitrage-Geschäften zu profitieren. Kryptowährungen sind hierfür optimal. Die Schwankungsbreite beträgt oft ein Drei- bis Vierfaches der konventionellen Märkte. Auch die Chance auf Arbitrage-Gewinne, also risikofrei durch Preisdifferenzen auf unterschiedlichen Börsen, ist um ein Vielfaches größer.
Im Gegensatz dazu liegt das Handelsvolumen der konventionellen Aktienmärkte weit über dem, was Bitcoin täglich erzielt. Die Wertpapiermärkte sind perfekt aufeinander abgestimmt und Arbitrage ausgesprochen selten profitabel. Die Krypto-Märkte eröffnen diesen Unternehmen deshalb neue Chancen.
Jane Street – hohe Löhne, hartes Hiring, aber was steckt dahinter?
Wie viel Jane Street in Bitcoin investiert oder gar an Gewinnen erzielt, ist nicht bekannt. Es dürfte sich, im Vergleich zu Investments in klassische Wertpapiere wie ETFs, um kleinere Beträge handeln. Die genannten bilden nach wie vor das Hauptgeschäft. Und auch allgemein ist sehr wenig über das Unternehmen bekannt. Das ist ungewöhnlich für eine Firma, deren Handelsvolumen Jahr für Jahr neue Rekordwerte erreicht. Nur so viel wird sich erzählt: Die Auswahlgespräche gehören zu den härtesten an der Wall Street und die Löhne zu den höchsten.
Die Firma setzt nun vermehrt auf digitale Währungen. „Wenn weitere Kryptowährungen auftauchen, wollen wir auch dort investieren“, erklärt ein Sprecher von Jane Street. Mehrere dieser jungen Unternehmen entdecken die Vorteile von Kryptowährungen für sich. Die Investmentfirma DRW ist über die Tochterfirma Cumberland bereits seit 2014 im Handel mit Bitcoin aktiv. Firmen wie Hehmeyer Trading, Virtu Financial und Jump Trading folgen derzeit. BTC-ECHO hat vor einigen Tagen über das aufkeimende Interesse verschiedener Vertreter der Old Economy berichtet. Die vergleichsweise kleinen Firmen nutzen die Zurückhaltung der großen Banken für sich.
BTC-ECHO