Das Bitcoin-Netzwerk war nie so sicher. Nie hat mehr Rechenpower dafür gesorgt, dass eine feindliche Übernahme des Netzwerks eine äußerst kostspielige Angelegenheit wäre. 4.285.714 Antminer S9 des Marktführers Bitmain wären vonnöten, um 60 Millionen Terahashes pro Sekunde und damit etwa die Hälfte der Gesamt-Hash-Rate von Bitcoin zu erreichen.
Bei einem Gerätepreis von 3.000 US-Dollar lägen alleine die Hardwarekosten bei fast 13 Milliarden US-Dollar; von den Stromkosten ganz zu schweigen. Auch wenn die Schweiz mittlerweile wieder mehr Energie verbraucht, als Bitcoin…
Der Bitcoin-Kurs hat sich unterdessen von dem neuen Allzeithoch bei der Hash Rate kaum beeindrucken lassen und dümpelt weiter oberhalb der 9.200 US-Dollar-Marke; für einen erneuten Angriff die 10.000 US-Dollar scheint es den Bullen derzeit an Elan zu fehlen.
Bitcoin Hodln bis zum Schluss
Verkaufen scheint für die meisten Hodler indes kein Thema zu sein. Zumindest, wenn es nach einer Twitter-Umfrage geht, die Goldfan und Krypto-Kritiker Peter Schiff jüngst veranstaltet hat. Über 28.000 Hodlerinnen und Hodler gaben ihr Votum darüber ab, wann sie bereit wären, Bitcoin für weniger als 10.000 US-Dollar zu veräußern.
Diese Umfrage geht an Bitcoin HODLer. Wie lange muss der Bitcoin-Kurs unter 10.000 US-Dollar bleiben, bis ihr das Handtuch werft und verkauft?
Immerhin fast 60 Prozent schließen einen Bitcoin-Verkauf unterhalb dieser Marke kategorisch aus. Bei 15 Prozent könnte die Hodler-Mentalität bereits nach einem Jahr zu bröckeln beginnen. 13,4 Prozent geben sich indessen geduldig. Und dem Bitcoin-Kurs weitere zehn Jahre, um sich zurück in den fünfstelligen Bereich zu kämpfen.
Peter Schiff selbst hält indessen herzlich wenig von BTC. Erst Ende Juni stellte der Edelmetall-Aficionado eine ähnliche Frage an seine Twitter-Gefolgschaft. In dieser ging es jedoch um die Stärke der Hände von RT-Moderator und Bitcoin-Propagandist Max Keiser.
Selbst aus dem Lager der Bitcoin-Bullen drangen zuletzt skeptische Töne, was die Chancen für einen fünfstelligen BTC-Kurs noch in diesem Jahr betrifft. Allerdings muss man sich aufgrund der Corona-bedingten Unwägbarkeiten im globalen Wirtschafts- und Finanzsystem wohl noch auf die eine oder andere Überraschung einstellen müssen. In diesem Zusammenhang gilt es auch, die Korrelation zwischen Bitcoin und den klassischen Märkten genau im Blick zu behalten, meint BTC-ECHO-Analyst Stefan Lübeck in der aktuellen Marktbetrachtung.
Peter Schiff, die Perma-Unke
Peter Schiff hat unterdessen sein eigenes Fazit aus seiner Umfrage gezogen. Der Goldjunge gießt erwartungsgemäß Wasser in den reinen Weinm den die Hodler ihm einzuschenken versuchten:
Die Ergebnisse sind da. Die meisten Bitcoin HODLer behaupten, dass sie mit dem Schiff [lol, Anm. d. R.] untergehen werden. Dass sie selbst dann, wenn #Bitcoin nie steigt oder der Kurs über Jahre, sogar Jahrzehnte, stetig sinkt, nie den Glauben verlieren werden. Hoffnung ist keine gute Strategie. Wenn ihr niemals verkauft, was nützen euch dann eure Bitcoins?
Offenbar ist Schiff entgangen, dass Bitcoin sich seit nunmehr elf Jahren als besonders resistent gegen Unkenrufe erwiesen hat. Der neue Rekord bei der Hash Rate sollte Schiff dagegen zu denken geben, ob es nicht an der Zeit ist, sich den einen oder anderen Goldzahn ziehen zu lassen.