Marktupdate Bitcoin über 12.000 US-Dollar: Der Beginn einer neuen Ära

Während chinesischen Mining Pools das Wasser bis zum Hals steht, klettert Bitcoin auf ein Jahreshoch.

Moritz Draht
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Schreibmaschine mit einem Blatt im Einzug

Beitragsbild: Shutterstock

Über ein Jahr mussten sich Hodler auf diesen Moment gedulden, doch gestern ist der Bitcoin-Kurs (BTC) nonchalant an der 12.000 US-Dollar-Marke vorbeigezogen. Mit einem Plus von 3,5 Prozent auf Tagessicht wird die größte aller Kryptowährungen bei aktuell 12.211 US-Dollar gehandelt und notiert somit über 33 Prozent höher als vor einem Monat. Mit einer 24-stündigen Schwankungsbreite von über 600 US-Dollar hat sich der Bitcoin-Kurs noch in den gestrigen Abendstunden an 12.500 US-Dollar herangetastet, prallte aber an dem Widerstand ab.

Der Sprung über die wichtige Schwelle könnte eine Zäsur markieren und ein neues Kapitel für Bitcoin aufschlagen. Dass die Krypto-Leitwährung über einen längeren Zeitraum konstant über 12.000 US-Dollar notierte, ist schon eine Weile her. Vom nur kurz währenden Ausbruch im August 2019 abgesehen, muss man sich schon an die goldene Krypto-Ära aus 2017/18 zurückerinnern. Doch auch dieser Zeitabschnitt, in dem Bitcoin sein ATH bei knapp 20.000 US-Dollar erreichte, dauerte nur zwei Monate. So schnell sich der Markt damals aufgeblasen hat, so schnell ist er auch wieder in sich zusammengesackt.

Eine Weltwirtschaftskrise später haben sich die makroökonomischen Bedingungen aber komplett geändert. Anders als 2017 ist Bitcoin nicht nur Spekulationsobjekt, das schnelle Gewinne garantiert und in das man ebenso rasch ein- wie aussteigt. Während der Pandemie ist das digitale Gold zum Krisen-Asset mutiert und erreicht neben einer steigenden Anzahl privater Anleger auch zusehends Investoren der klassischen Finanzmärkte. Vieles spricht dafür, dass Bitcoin diesmal eine sehr viel gesündere Entwicklung als im Bullenjahr 2017 nimmt. Stand das Krypto-Ökosystem noch damals auf wackligen Beinen, ist das Fundament heute ungleich stabiler. Dass Bitcoin seinen mühsam erkämpften Boden nicht so schnell wieder hergibt, dafür sorgen die Bullen.

Angst und Gier

Dass diese derzeit das Marktgeschehen dominieren, lässt sich am aktuellen Fear an Greed Index ablesen. Ein Blick auf das Krypto-Tachometer verrät, dass das Gros der Anleger im Greed-Modus agiert.

Latest Crypto Fear & Greed Index

Mit 82 Zählern schlägt die Nadel eindeutig im Gier-Bereich aus. Im Vergleich zur Vorwoche fällt der Wert zwar um einen Punkt, unterstreicht aber nach wie vor die derzeitige Aufbruchstimmung am Krypto-Markt. Der Index setzt sich aus verschiedenen Werten zusammen, wie Handelsaktivitäten, Volatilität, Marktdominanz und Google-Trends.

Hash Rate fällt ins Wasser

Erst am Sonntag erreichte die Bitcoin Hash Rate mit 129.075 Millionen TH/s ein neues Allzeithoch. Da der Bitcoin-Kurs von einem zum nächsten Jahreshoch zusteuert, ist das Mining – trotz Halving – lukrativer denn je. Die Rechenleistung verdankt ihren Anstieg auch der neuen Antminer-Generation von Bitmain, mit der sich die großen Mining Pools in den letzten Wochen ausgerüstet haben.

Ein Faktor, der die Hash Rate ebenfalls in die Höhe katapultiert hat, wird chinesischen Mining Pools aber derzeit zum Verhängnis: Die Regensaison. Mit dem Regen fallen auch die Strompreise in China und somit die Kosten für das energiehungrige Mining-Geschäft. Wasserkraftwerke produzieren während der Monsumzeit Unmengen überschüssigen Strom, der zu Dumping-Preisen verschleudert wird. Die Regenfälle waren in den letzten Tagen aber derart stark, dass es zeitweise zu Strom- und Internetausfällen kam, wie chinesische Medien berichteten.

Betroffen ist vor allem die Region rund um Sichuan, die Mining-Hochburg, die für rund 50 Prozent der globale Hash Rate verantwortlich ist. Dies zeigt sich am Rückgang der Hash Rate bei den großen Mining Pools.

Aus der Statistik geht hervor, dass die Hash Rate bei den Schwergewichte Poolin, F2Pool, BTC.com und Antpool in den letzten 24 Stunden zwischen 7 und 16 Prozent eingebrochen ist. Erst wenn der Wetterbericht keine Regenwolken mehr anzeigt, dürften die Mining Pools wieder ihre volle Leistung abrufen können.

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