PoW Bitcoin-Stromverbrauch: Kann man ihn rechtfertigen?

Der Bitcoin-Stromverbrauch ist sehr hoch, da gibt es nichts zu rütteln. Ist das gerechtfertigt? Ein Kommentar.

Phillip Horch
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Beitragsbild: Shutterstock

| Ohne Strom, keine Bitcoin: Aufgrund von Proof of Work gehört die Kryptowährung zu den größten Stromfressern im Sektor

Warum verbraucht Bitcoin so viel Strom? Eine Frage, die sich in drei Worten beantworten lässt: Proof of Work. Dabei handelt es sich um den Mechanismus, der bei Bitcoin zum Einsatz kommt, um das Netzwerk abzusichern. Schließlich ist es dezentral und hat daher auch keine zentrale Behörde, die dafür sorgt, dass alles korrekt abläuft.

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Proof of Work

Proof of Work ist Teil des Bitcoin-Minings. Das Mining erfordert eine enorme Rechenleistung, um mathematische Probleme zu lösen. Sie müssen für jeden Block in der Blockchain neue Zahlenkombinationen ausprobieren, bis sie die richtige Lösung finden. Wenn sie die richtige Lösung finden, bekommen sie als Belohnung dafür Bitcoin. Da die Anzahl der Miner ständig steigt und die Schwierigkeit der Probleme zunimmt, wird auch der Energiebedarf immer größer.

Ein weiterer Grund ist die Wettbewerbsnatur des Minings. Da es viele Miner gibt, die um die Belohnung konkurrieren, müssen sie ihre Rechenleistung maximieren, um einen Vorteil zu erlangen. Dies führt zu einem Wettrüsten, bei dem immer leistungsstärkere Computer und spezialisierte Hardware eingesetzt werden. Je beliebter Bitcoin und die Blockchain also werden, umso mehr Energie wird auch benötigt. Je nach Statistik ist der Bitcoin-Stromverbrauch so hoch wie der ganzer Länder. Kann man das in Zeiten globaler Erwärmung noch rechtfertigen?

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Bitcoin-Stromverbrauch: Ist das gerechtfertigt?

Würde man Bitcoin tatsächlich als globales Geldsystem nutzen, müsste man sich diese Frage nicht stellen. Bitcoin verbraucht sehr viel weniger Energie als zum Beispiel Banken, die für ihren Betrieb Verwaltungsgebäude, Angestellte, Automaten, Papier und viele Dinge mehr benötigen.

Das Problem an der Sache: De facto ersetzt Bitcoin das globale Finanzsystem nicht, sondern reiht sich ins Finanzsystem ein und dient viel mehr als Anlagevehikel denn als globale Währung. Der Bitcoin-Stromverbrauch kommt also ganz einfach zum übrigen Stromverbrauch hinzu. Und das können wir uns eigentlich nicht leisten. Wer Bitcoin handelt, hält oder sonst mit Proof-of-Work-Kryptowährungen hantiert, sollte sich dessen bewusst sein.

Bitcoin-Energieverbrauch: Was tun?

Man kann an dieser Stelle in Whataboutism verfallen und aufzählen, was noch alles Energie verschleudert: Weihnachtsbeleuchtung, Autos, Modeindustrie, Fitnessstudios – you name it. Doch das nützt nichts. Bitcoin abschalten? Ist auch nicht drin.

Fakt ist: Jeder und jede muss seinen Energieverbrauch und seine Emissionen vor sich selbst verantworten. Wenn man schon in Kryptowährungen investiert, kann man vielleicht an anderer Stelle zurücktreten. Vielleicht erwirtschaftet man ja mit seinen Investitionen genügend Profite, um das Geld für eine bessere Klimabilanz einzusetzen.

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