Bitcoin aktuell Großteil der Bitcoin-Investoren im Minus – wie geht es jetzt weiter?

Hohe Inflationszahlen bei steigenden Zinsen sind ein undankbares Marktumfeld für Bitcoiner:innen. Bitcoins ursprüngliches Wertversprechen als Schutz gegen monetäre Inflation gilt aber weiterhin.

David Scheider
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Alarmstufe rot: Bitcoin wird abverkauft.

Beitragsbild: Shutterstock

| Alarmstufe rot: Bitcoin und Co. wurden übers Wochenende großzügig abverkauft

Quo vadis Bitcoin? Mit einem erneuten Abverkauf am Bitcoin-Markt zerstreut die Kryptowährung Nr. 1 vorschnelle Hoffnungen auf eine baldige Trendwende. Zum Wochenstart legt BTC erstmal eine Bauchlandung hin und notiert 8 Prozent im Minus. Damit kostet eine Einheit des digitalen Goldes zum Zeitpunkt des Schreibens 18.765 US-Dollar.

Jetzt rückt Bitcoin gefährlich nah an den bisher etablierten lokalen Boden bei 17.708 US-Dollar ran, den die Kryptowährung am 18. Juni dieses Jahres aufgestellt hat. Wie geht es jetzt weiter?

Realized Price: Mehrzahl der Investor:innen sind im Minus

Dass sich der Bitcoin-Markt tatsächlich in den dunkelsten Stunden des Bärenmarktes befindet, zeigt ein Blick auf den Realized Price. Der Indikator ergibt sich durch den Wert aller Bitcoin zu dem Kurs, zu dem sie gekauft wurden, geteilt durch die Anzahl der im Umlauf befindlichen BTC.

In anderen Worten: Ist der aktuelle BTC-Kurs unter dem Realized Price, ist der Großteil aller Investor:innen im Minus. Historisch gesehen ist der Realized Price eine recht gute Support-Marke; der Kurs kann aber auch eine Zeitlang unterhalb dieser Demarkationslinie handeln, wie man in dieser Grafik von On-Chain College sieht.

Starke Supportmarken in Sicht

An Tagen wie diesem lohnt ferner ein Blick auf den längerfristigen Trend. Wie Bitcoin-Analyst "Stockmoney Lizards" auf Twitter schreibt, sind die geglätteten 150- und 200-Tage-Durchschnitte historisch gesehen gute Supportmarken. Vor allem die Bereiche zwischen den Durchschnittswerten waren in der Vergangenheit lohnenswerte Einstiege.

Hashrate trotzt dem Bärenmarkt

Der allgemeinen Bärenstimmung steht indes ein kerngesundes Netzwerk entgegen. So erreicht die Hashrate im Bitcoin-Netzwerk dieser Tage ein neues Allzeithoch. Mit 232 Exahashes pro Sekunde EH/s war die akkumulierte Rechenleistung am 17. September bei Bitcoin noch nie höher als jetzt – und das im Bärenmarkt.

In anderen Worten: Es mag sich hier um einen Abverkauf am Markt handeln. Das Netzwerk steht aber fester im Sattel denn je.

Die Bitcoin-Hashrate auf Mondmission. Quelle: Glassnode.

Makroökonomisches Umfeld schafft Unsicherheit

Eine unmittelbare Trendwende lässt sich aus den oben genannten Indikatoren aber nicht ableiten. Denn nach wie vor verheißt die makroökonomische Lage nichts Gutes: Anders als vormals angenommen, reagiert Bitcoin auf steigende Inflationsraten sowie höhere Zinsen negativ. Wie Berater Jonas Affolter von Affolter Consulting in einem Gastbeitrag auf BTC-ECHO schreibt, sehen Investorinnen und Investoren die Kryptowährung (noch) nicht als Schutz gegen Inflation, sondern als sogenanntes Risikoasset und reagieren auf wirtschaftliche Unsicherheit mit einem Abverkauf des Vermögenswerts.

Langfristig, so Affolter, könnte Bitcoin aber durchaus zu einem Inflationsschutz heranwachsen – zumindest dann, wenn man nicht den Anstieg der Verbraucherpreise, sondern das Phänomen der monetären Inflation als Maßstab nimmt. Die Korrelation zwischen der BTC-Marktkapitalisierung und der USD-Geldmenge ist nicht zu übersehen.

In dem Gastbeitrag schreibt Affolter:

BTC ist eindeutig ein Inflations-Hedge gegen monetäre Inflation, also Inflation getrieben durch Zentralbanken.

Bis Zentralbanken die Geldbasis wieder ausweiten, könnte es allerdings noch eine Weile dauern. Bis dahin spricht das makroökonomische Umfeld eher gegen als für eine schnelle Erholung am Bitcoin-Markt.

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