Meinungs-ECHO Bitcoin: Ein schwarzes Loch?

Im Meinungs-ECHO treffen wir heute auf zwei unterschiedliche Erzählweisen. Die eine sieht Bitcoin als das dominierende Asset der Welt. Die andere stößt sich an Bitcoins vermeintlicher Ineffizienz.

David Scheider
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Bitcoin-Münze im Weltall

Beitragsbild: Shutterstock

Dass Bitcoin die dominierende Anlageklasse in 2020 ist, dürfte vielen nicht entgangen sein. Trotz bullisher Kursverläufe an den Aktienmärkten schlägt BTC konkurrierende Anlageprodukte um Längen. Das erkennen mittlerweile nicht nur Bitcoiner, sondern auch Figuren aus dem traditionellen Finanzsektor. Einer, der bereites früher die Seiten gewechselt hat, ist Raoul Pal. Der Ex-Hedgfondsmanager und CEO von Real Vision gilt seit einiger Zeit als „Bitcoin-Konvertit“ und bettet das Krypto-Marktgeschehen in das aktuelle Makro-Umfeld ein.

So geschehen am vergangenen Dienstag. In einem Twitter-Thread misst der Investor die BTC-Kaufkraft anhand anderer Assets wie Gold, Silber, Aktien und Anleihen. Das Ergebnis: Kein anderes Asset hat auch nur ansatzweise eine Chance, mit der BTC-Performance mitzuhalten.

Mittlerweile, so Pal, ergebe es kaum noch Sinn, überhaupt andere Vermögenswerte im Portfolio zu haben.

Die Leistung von Bitcoin ist SO dominant und SO allumfassend, dass sie jeden anderen Vermögenswert aufsaugen und ausspucken wird. Noch nie zuvor in meiner Karriere habe ich einen Trade mit so einer Dominanz gesehen, dass es fast keinen Sinn macht, andere Vermögenswerte zu halten.

Raoul Pal (Übersetzung des Tweets).

Bitcoin und Visa – ein schlechter Vergleich

Wie sehr Bitcoin am Anfang seiner Reise steht, zeigt sich unterdessen immer wieder anhand von Meinungsäußerungen aus einem konservativeren Teil der Finanzindustrie. Welt-Finanzjournalist Daniel Eckert etwa triggert die Bitcoin-Szene gerne mit Vergleichen wie diesem:

Bitcoin kommt auf dem Basislayer auf gerade einmal sieben Transaktionen pro Sekunde. Zu wenig, finden Kritiker. Da sei Visa doch deutlich schneller. Doch der Vergleich hinkt. Schließlich ist Bitcoin weniger ein Zahlungsnetzwerk, als mehr ein monetärer Basislayer mit eigener, von den Nutzerinnen und Nutzern kontrollierter Geldpolitik. Bitcoin geht einen Kompromiss zwischen Transaktionsdurchsatz und Sicherheit ein und optimiert auf zweiteren Aspekt – und das ist auch gut so. Schließlich sollte die oberste Maxime von monetären Gütern ein Fokus auf Vertrauensbildung sein. Und der bildet sich nur, wenn die Netzwerkregeln von allen Teilnehmenden kontrolliert werden können.

Zudem skalieren dezentrale Netzwerke wie BTC natürlich weniger gut als ihre zentralisierten Pendants wie Visa. Geschwindigkeit, Durchsatz und Co. lassen sich als Second oder Third Layer im Nachgang noch kompensieren.

Wer heute schnell Geld von A nach B schicken will hat dazu bereits alle Möglichkeiten. Es sei denn, man möchte Werte in Länder mit dysfunktionalen Finanzsystemen wie etwa den Iran senden, dann braucht es Alternativen.

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