Bitcoin aktuell Abfluss in Milliardenhöhe: Wann ist der Bitcoin-Boden erreicht?

Im Zuge der Fed-Ankündigung, den Leitzins um historische 0,5 Prozentpunkte zu erhöhen, blutet Bitcoin. Wie tief fällt der Kurs noch?

David Scheider
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Bitcoin

Beitragsbild: Shutterstock

Der geldpolitische Schlüsselsatz der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) liegt seit Mitte dieser Woche bei 0,75 bis 1 Prozent. Damit beschleunigt die Fed die Entschleunigung der Wirtschaft und will der galoppierenden Inflation Herr werden. Zuletzt lag die Teuerungsrate im Land der unbegrenzten Preiserhöhungen bei sage und schreibe 8,2 (!) Prozent.

Auch Bitcoin kommt aus dem geldpolitischen Sperrfeuer der Notenbank, die ihr Inflationsziel mal eben um 6,2 Prozentpunkte verfehlt hat, nicht unbeschadet raus. Das digitale Gold, das mit Blick auf den jüngsten Kursrutschter wohl leider doch noch keines ist, bezieht mit einem Tagesminus von 9,2 Prozent ordentlich Prügel.

Die Gründe sind schnell umrissen. Tech-Aktien gelten unter Anleger:innen als Wachstumsaktien. Investor:innen strömen vor allem dann in derlei riskante Werte, wenn die Zinsen gering sind. Schließlich brauchen Apple, Amazon, Netflix und Co. günstige Kredite, um ihr rapides Wachstum finanzieren zu können. Wird das Geld teurer, sinken die Wachstumsaussichten und auch die Kurse. Seit der Zinserhöhung notiert etwa der Nasdaq 100 (NDX) 5 Prozent im Minus.

Bitcoin und Nasdaq: Korrelation auf Rekordniveau

Allerdings ist Bitcoin keine Aktie. Was hat der Abverkauf am Aktienmarkt also mit Bitcoin zu tun? Leider recht viel. Denn auch Bitcoin scheint vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Prosperität zu florieren. Der Markt bewertet BTC aktuell nicht als das, was das digitale Gold eines Tages mal sein kann, sondern sieht das Asset ebenso in der Riege der Risikowerte. In anderen Worten: Bitcoin verläuft dieser Tage immer deckungsgleicher mit dem Aktienmarkt. Zuletzt betrug die Korrelation zum S&P500, dem wichtigsten US-Aktienindex, rund 68 Prozent. Zum Vergleich: Im Januar dieses Jahres war sie mit 32 Prozent weniger als halb so hoch.

Keine Frage: Der jüngste Kursrutsch ist heftig. Wie Bitcoin Archive auf Twitter schreibt, gab es seit 2014 keinen so konsequenten Abwärtstrend mehr.

Allerdings, und das ist die gute Nachricht, Bitcoin Hodler scheinen die aktuellen Wirren am Markt weniger zu stören. Im Gegenteil: Mit 65 Prozent ist die 1-Year-Hodl-Wave auf einem absoluten Allzeithoch.

1-Year-Hodl-Wave. Hodler halten an ihren Coins fest. Quelle: Lookintobitcoin.

Übersetzt bedeutet das, dass 65 Prozent der Coins mindestens ein Jahr lang gehalten wurden.

Wohin geht die Reise?

Mit Blick auf Indikatoren wie etwa den Mayer Multiple, der den aktuellen Bitcoin-Kurs ins Verhältnis zum 200-Tage-Durchschnitt setzt, muss man freilich sagen: Da ist noch Luft nach unten.

Mayer Multiple. Wie tief fällt Bitcoin noch? Quelle: Digitalik

Aktuell beträgt der May Multiple 0,78. Damit ist er definitiv im Bärenmarkt-Territorium, aber vom Boden doch noch entfernt. Zum Vergleich: Zuletzt hat der Mayer Multiple bei 0,71 seinen Boden gefunden.

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