Droht ein Krypto-Winter? Biden ruft nach Krypto-Regulierung – Bitcoin korrigiert prompt

Bitcoin sackt abermals ab. Steckt Joe Biden dahinter? Das sind die Gründe für den BTC-Abverkauf und die Stimmung am Markt.

David Scheider
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Beitragsbild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Patrick Semansky

In der Nacht zum Freitag, dem 18. Februar, wird der Bitcoin-Markt abermals von einem Abverkauf erschüttert. Verglichen mit dem Vortag notiert die Kryptowährung mit 5 Prozent im Minus; eine Einheit des digitalen Goldes ist nunmehr noch 40.800 US-Dollar wert. Immerhin: Die psychologisch wichtige Support-Marke von 40.000 USD kann damit gehalten werden.

Tech-Aktien ziehen Bitcoin nach unten

Die Gründe für die anhaltende Kurskorrektur sind, wie so oft am Bitcoin-Markt, vielfältig. Da wäre zum einen die hohe Korrelation von Bitcoin zum Aktienmarkt zu nennen – und der beschert Anleger:innen dieser Tage eher schlechte Nachrichten. Der wichtigste Tech-Index der Welt, der Nasdaq100 (NDX), notiert heute 1,5 Prozent im Minus. Seit Jahresbeginn stehen sogar 14,2 Prozent Kursverlust zu Buche.

Blickt man auf Einzelwerte, wie etwa PayPal, wird das Bild noch düsterer. Der Zahlungsdienstleister hat seit Jahresbeginn 45 (!) Prozent seines Börsenwertes eingebüßt.

Zurückzuführen ist die schlechte Performance auf die Zinswende der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Bereits Anfang des Jahres wurde bekannt, dass die Währungshüter:innen für dieses Jahr eine Zinswende ins Visier nehmen.

Auf bis zu 1 Prozent soll der Leitzins noch in diesem Jahr angehoben werden.

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Institutionelle Investor:innen auf der Suche nach der sicheren Rendite

Im Zuge des geldpolitischen Kurswechsels preist sich der Aktienmarkt gänzlich neu. Risikotitel wie Techwerte, die aufgrund des billigen Geldes der letzten Jahre ihre Blütezeit erreicht haben, werden zunehmend abverkauft, da sie riskanter werden. Dieser Trend zeigt sich nicht nur bei Privatinvestor:innen, sondern auch im professionellen Sektor.

"Institutionelle Investoren halten prozentual so wenige Tech-Aktien, wie zuletzt 2006. Dass sich Big Money in einem solchen Ausmaß von Risikowerten verabschiedet, passiert nicht alle Tage und beeinflusst das Anlegerverhalten bei Kryptowährungen", sagt BTC-ECHO-Marktexperte Stefan Lübeck.

Doch damit nicht genug der dunklen Wolken. Denn auch der schwelende Konflikt an der Russisch-Ukrainischen Grenze sorgt nicht gerade für Enthusiasmus an den Kapitalmärkten. Zwar hat Putin seine Truppen teilweise abgezogen. Von Entwarnung kann aber nach wie vor keine Rede sein. Dazu Lübeck:

Trotz Truppenabzugs ist die Lage an der Russisch-Ukrainischen Grenze nach wie vor heikel. Außerdem schwächeln Tech-Aktien wie PayPal –aufgrund der Korrelation mit dem Kryptomarkt korrigiert dieser stark.

BTC-ECHO-Analyst Stefan Lübeck

Neben schwelenden Militärkonflikten und Zinswende schwebt ein weiteres Damoklesschwert über dem Krypto-Sektor.

Biden ruft nach Bitcoin-Regulierung

Denn für Unbehagen unter den Anleger:innen gesorgt haben auch Nachrichten über weitreichende Krypto-Regulierungen in den USA. Demnach will US-Präsident Biden nächste Woche eine Executive Order umsetzen, die verschiedene Regierungsorganisationen mit der Arbeit an Gesetzentwürfen rund um den Krypto-Sektor betraut.

Unter anderem soll sich mit Auftrag des Präsidenten das Financial Stability Oversight Council (FSOC) mit der Frage rund um die Auswirkungen von Kryptowährungen auf die Finanzmarktstabilität beschäftigen. Daneben soll sich das Finanzministerium intensiv mit einer möglichen US-Dollar-CBDC auseinandersetzen. Ergebnisse werden zwar erst in einigen Monaten erwartet. Doch eine restriktive Krypto-Regulierung in der größten Volkswirtschaft der Welt wäre kurzfristigen Kursteigerungen eher nicht zuträglich.

Allen Unkenrufen zum Trotz handelt es sich bei der jüngsten Korrektur um ein kurzfristiges Marktereignis. Das Bitcoin-Wertversprechen in der langen Frist gilt ungeachtet der geo- und finanzpolitischen Scharmützel: Die Hashrate ist so hoch wie nie und das nächste Halving kommt bestimmt.

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