Catch me if you can John McAfee verhaftet – Auslieferung in die USA droht

Laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters wurde der US-amerikanische Unternehmer John McAfee in Spanien festgenommen. Gegen den 75-Jährigen liegt ein Auslieferungsgesuch der US-Regierung vor. Ihm werden Steuerhinterziehung und das Bewerben von nicht registrierten Wertpapieren vorgeworfen. Entsprechende Anklageschriften der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) sowie des US-Justizministeriums wurden nach McAfees Verhaftung veröffentlicht.

Christopher Klee
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Hände in Handschellen

Beitragsbild: Shutterstock

Die SEC wirft McAfee vor, auf Twitter mehrere Initial Coin Offerings beworben zu haben. Dabei habe er versäumt, seine Follower darüber zu informieren, dass er dafür Geld erhalten hat. Nach Auffassung der SEC hat McAfee damit gegen das US-amerikanische Bundeswertpapiergesetz verstoßen. Die Anklage bezieht sich auf sieben ICOs, die McAfee illegal beworben haben soll.

Die von McAfee angepriesenen ICOs brachten mindestens etwa 41 Millionen Dollar auf, und McAfee verdiente etwa 23,2 Millionen Dollar als geheime Entschädigung für seine Anrufe. Auf die direkte Frage, ob er für diese Werbeaktionen bezahlt wurde, log McAfee die Anleger an, indem er fälschlicherweise leugnete, dass er von den Emittenten bezahlt wurde,

heißt es in der Anklageschrift.

McAfee soll Twitter-Anhänger in die Irre geführt haben

Ferner soll er seine Twitter-Gefolgschaft bewusst in die Irre geführt haben, indem er falsche Angaben über sein Mitwirken bei den von ihm beworbenen Projekten gemacht hat.

McAfee behauptete fälschlicherweise, Investor und/oder technischer Berater zu sein, als er mehrere ICOs empfahl und erweckte damit den Eindruck, dass er diese Unternehmen überprüft hatte, dass sie von seinem technischen Fachwissen profitierten, und dass er bereit war, sein eigenes Geld in die Projekte zu investieren. In Wirklichkeit handelte es sich bei McAfees Tweets um bezahlte Promotion, die als unparteiische Investitionsberatung getarnt waren.

Die SEC klassifiziert die meisten Token als Wertpapiere. Ihr Verkauf an US-Amerikaner ist daher – wie ein klassischer Börsengang eines Unternehmens – streng reglementiert.

Bis zu 30 Jahre Haft für Steuerhinterziehung

McAfee soll überdies Steuern hinterzogen haben – ein Vorwurf, dem sich der IT-Unternehmer nicht zum ersten Mal gegenüber sieht. Das US-amerikanische Justizministerium hat im Oktober eine Anklageschrift veröffentlicht, die bereits im Juni erstellt und bis zu seiner Verhaftung unter Verschluss gehalten wurde.

Das DoJ wirft ihm indessen zweierlei vor. So soll er im Zeitraum 2014 bis 2018 ein Multi-Millionen-Einkommen erwirtschaftet und den Fiskus um seinen Anteil betrogen zu haben. Sein Vermögen soll er über Bankkonten und Krypto-Börsen-Accounts, die Vertrauten gehörten, verschleiert haben. Auch Sachwerte wie Immobilien und eine Yacht soll McAfee der US-Steuerbehörde vorenthalten haben. Insgesamt soll sich McAfee in fünf Fällen der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hab. Pro Fall droht ihm eine Haftstrafe von maximal fünf Jahren.

Dass McAfee in diesem Zeitraum keine Steuererklärung abgegeben hat, ist der zweite Anklagepunkt des DoJ. Für das Vergehen sieht das Gesetz eine Höchststrafe von einem Jahr pro mutwillig  „versäumter Steuererklärung“ vor. Zu beiden Anklagepunkten können sich auch noch Geldstrafen gesellen.

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