In den vergangenen Tagen trafen sich die Finanzminister und Zentralbanker der G20 zur Diskussion in Argentinien. Eines der diskutierten Themen war die Regulierung von Bitcoin & Co. Ergebnis: Kryptowährungen sind gefährlich und interessant, globale Standards werden kommen. Bis Juli werden Daten gesammelt.
Bitcoin-Enthusiasten erwarteten das G20-Treffen in Buenos Aires zum Teil unruhig. Eine anstehende Regulierung oder die Möglichkeit von Verboten von Kryptowährungen sorgt schließlich immer wieder für Panik an den Märkten. Nun können all die FUDler aufatmen. Wie die Zusammenfassung des Treffens ergibt, wissen die Finanzminister und Zentralbanker der G20-Staaten nicht richtig, wie sie mit Kryptowährungen umgehen sollen. Die Worte, die sie für Bitcoin & Co. fanden, schwankten zwischen Warnung und leichtem Enthusiasmus.
„Wir erkennen an, dass die technologische Innovation […] das Potential hat, die Effizienz und Inklusivität des Finanzsystems und der Wirtschaft zu erweitern. Krypto-Assets wecken jedoch auch Fragen in Richtung der Konsumenten- und Investorensicherheit, Integrität des Marktes, Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.“
Auffällig am Abschluss-Statement ist vor allem die Wortwahl. Das Expertenteam nennt Bitcoin & Co. bewusst „Krypto-Assets“. Das englische Wort für Kapital oder Vermögenswert deutet hier nämlich darauf hin, dass man es eben nicht mit Währungen zu tun habe. Im weiteren Statement betonen sie darüber hinaus, dass Kryptowährungen nicht die Funktionen von „souveränen Währungen“ erfüllten.
Die Finanzexperten verschieben die Verantwortung letztlich auf den FATF. Der Arbeitskreis „Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung“ (Financial Action Task Force) hat nämlich Regeln, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu bekämpfen. Diese sollen letztlich auch für Bitcoin & Co. gelten – gemeinsam will man an weiteren Standards arbeiten. Daraus soll eine global gültige Regulierung folgen – die aber momentan noch abzuwarten bleibt. Warum Regulierung in Hinsicht auf Insider-Handel sinnvoll sein kann, kann man übrigens hier nachlesen.
Bis es zu endgültigen Vorschriften kommt, darf sich der Markt wohl vorerst mehr oder weniger frei entfalten (vor nationalen Regulierungen schützt das Ergebnis der Tagung letztlich nicht). In den letzten Abschnitten ihrer Zusammenfassung kündigen die Finanzminister und Banker nämlich an, dass es vor 2020 keine globalen Steuer-Standards geben wird. Ein Update kommt aber noch 2019, bis Juli dieses Jahres wolle man Daten sammeln, um sich genauer darauf zu einigen, wie man am besten reguliert.
Wie bekannt wurde, wandte sich in diesem Zuge auch die OSZE, in einem Statement an die Minister und Zentralbanker. In diesem wird ebenfalls zur gemeinsame Initiative in der gemeinsamen Besteuerung besonders mit Blick auf Kryptowährungen aufgerufen. Näheres siehe unten.
Im Rahmen der Konferenz warb neben den teilnehmenden Ministern und Zentralbankern ebenfalls die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, kurz OSZE, für eine gemeinsame Besteuerung und weiter Zusammenarbeit im Feld von Kryptowährungen. In einem Bericht, der an die Konfrenzeteilnehmer versendet wurde, regt die OSZE weitere Kooperation und Weiterentwicklung an im Angesicht steigender Bedeutung und Intransparenz nötig.
So heißt es in dem Bericht konkret, man entwickle derzeit bereits Werkzeuge, Kooperationsmechanismen und stecke in entsprechenden Untersuchungen gegenüber den steuerlichen Folgen von Kryptowährungen und Distributed-Ledger-Technologien. Letztere könnten genutzt werden um die steuerliche Intransparenz zu überwinden.
BTC-ECHO
Japan hat ein Geldwäsche-Problem. Abhilfe könnte JPMorgans Interbank Information Network schaffen, das Banken weltweit vernetzt und die Verfolgung von Geldwäscheaktivitäten sowie die Zusammenarbeit mit Behörden erleichtert. Das Blockchain-Netzwerk soll daher ab kommendem Jahr von japanischen Banken genutzt werden.
Die Abgeordneten des ukrainischen Parlaments, der Werchowna Rada, verabschiedeten in zweiter Sitzung einen Gesetzentwurf zur Regulierung des Krypto-Markts bei gleicher Umsetzung der FATF-Standards zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung. Der Entwurf enthält eine Gesetzesänderung zur Regulierung von Krypto-Assets und den Zuständigkeiten der Behörden. Eine Verabschiedung des Gesetzes in dritter Sitzung gilt als wahrscheinlich.
Der mutmaßliche Plus Token Scam nennt inzwischen eine der 10 reichsten Ethereum-Adressen sein eigen. Letzte Informationen geben Hinweise auf die Verschleierungstaktik des ehemaligen Initial Coin Offerings (ICO).
Die Securities and Exchange Commission (SEC), hat am 11. Dezember gegen einen Betreiber eines Initial Coin Offering (ICO) Klage eingereicht. Sein Unternehmen soll Investoren betrogen und dabei 42 Millionen US-Dollar eingesammelt haben.
Die Blockchain-Technologie kann nicht nur genutzt werden, um einen dezentralen Handel von Bitcoin & Co. zu ermöglichen. Mit DigiOptions sollen zukünftig neue Wettmärkte erschlossen werden, die weit über den Handel mit Kryptowährungen hinausgehen. Was bis vor ein paar Jahren an zu vielen technischen und regulatorischen Hürden gescheitert ist, kann nun auf der Ethereum Blockchain verwirklicht werden. Wie die digitalen Optionen funktionieren, warum auch das Wetter getradet werden kann und wie man es schafft, für genügend Liquidität in einem Wettmarkt zu sorgen, haben uns die Gründer von DigiOptions Holger und Ulf Bartel im Interview verraten.
Nike Sneaker in limitierter Sonderauflage werden in China bereits wie Aktien gehandelt und mit Preisaufschlag weiterverkauft. Damit tatsächlich nur die Originalmodelle im Sekundärmarkt gehandelt werden, hat Nike jetzt einen Schuh-Token patentiert, der Besitzrechte über die Blockchain verifiziert.
Das weite Feld der Krypto-Investments ist nicht frei von schwarzen Schafen. Den jüngsten Beleg hierfür liefert ein Fall aus den USA. Die Betreiber des BitClub Network gaben an, mit ihrer Plattform Investitionen für Bitcoin Mining Pools zu sammeln. Die US-Staatsanwaltschaft beurteilt das Geschäftsmodell indessen ein wenig anders. Sie erhob Anklage wegen Betrugs.
Der geplante Facebook Coin Libra bekommt Konkurrenz. Das Saga-Projekt unter Nobelpreisträger Myron Scholes soll sich am Sonderzeihungsrecht des internationalen Währungsfonds orientieren.
Auch diese Woche tendiert die Bitcoin-Dominanz trotz einer fallenden Marktkapitalisierung weiter seitlich. Spekulationen um große Bewegungen bei Bitcoin (BTC) sorgen für Nervosität bei den Anlegern. Viele Altcoins müssen wie Bitcoin ebenfalls Kursabschläge hinnehmen.
Der Tezos-Kurs konnte sich innerhalb der letzten Woche durch starke Aufwärtstendenzen vom restlichen Krypto-Markt absetzen. Während der Bitcoin-Kurs etwa in den vergangenen sieben Tagen zarte Verluste von 0,69 Prozent verkraften musste, legte der Tezos-Kurs um satte 16 Prozent zu.