Stetiges Wachstum Die große Entkopplung: Steht Bitcoin vor einem neuen Zyklus?

Im Krypto-Markt macht sich zunehmend Aufbruchstimmung bemerkbar. Bitcoin könnte am Anfang eines neuen Zyklus stehen und sich dabei vom Börsenparkett entkoppeln. Ein Gastartikel von Felix Hartmann von Hartmann Capital. Der Artikel wurde vom Englischen ins Deutsche übersetzt.

Felix Hartmann
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Bitcoins vor de Hintergrund einer Grafik

Beitragsbild: Shutterstock

Im vergangenen Quartal konnten wir beobachten, wie Bitcoin die Schar der Makro-Assets verlassen hat und seinen eigenen Weg gegangen ist:

Darüber hinaus haben wir gesehen, wie die historisch hohen Korrelationswerte sowohl gegenüber dem S&P500 als auch gegenüber Gold auf unter 0,4 zurückgegangen sind.

In den letzten zehn Jahren hat sich Bitcoin als unkorreliertes Anlagegut mit einem Nettokorrelationsniveau nahe null erwiesen. Dieses könnte BTC jedoch schon bald wiedererlangen, nachdem die Liquiditätskrise aus dem März alle Makoanlagen nahe an eine Korrelation von eins brachte.

Wo liegen die Ursachen dieser plötzlichen Entkopplung? Es handelt sich um einen Zustrom neuer Nachfrage, wobei das Angebot nicht ausreicht.

Explodierende Nachfrage

Eine der einfachsten und transparentesten Methoden zur Bestimmung der Nachfrage, ist die Messung des Wachstums der führenden ETP-Anbieter. Hier das wöchentliche Wachstum der Zuflüsse des Grayscale Bitcoin Trust (OTC: GBTC):

Auch Kanadas erster öffentlich gehandelter Bitcoin-Fonds, der von 3iQ verwaltet wird, liegt sieben Monate nach seiner Auflegung bei beachtlichen 127.631.479,55 US-Dollar.

Darüber hinaus haben wir gesehen, wie Unternehmen wie MicroStrategy (Nasdaq:MSTR) am 15. September 2020 Bitcoins im Wert von 425 Millionen US-Dollar, Square (NYSE:SQ) am 8. Oktober 2020 Bitcoins im Wert von 50 Millionen US-Dollar und Stone Ridge Asset Management am 13. Oktober 2020 Bitcoins im Wert von 115 Millionen US-Dollar erwarben.

Erst der Anfang

Seit dem dritten Quartal 2020 gibt alle zwei Wochen ein Unternehmen eine Bitcoin-Investition im acht- bis neunstelligen Bereich als Teil der Reserve bekannt. Die derzeitige Entkopplung und der aggressive Widerstand gegen jegliche Form des Rückzugs deuten darauf hin, dass noch weitaus mehr Unternehmen dabei sind, sich möglichst gut zu positionieren. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir herausfinden, welches Unternehmen investiert, bevor die Transaktion stattgefunden hat. So sagt das Krypto-Sprichwort: „Fill bevor you shill“.

Je mehr Unternehmen ihre Bitcoin-Position publik machen, desto lauter werden die Stimmen der Vorstandsetagen, zugunsten der Innovation und weg von Tradition. Die Debatten sind bereits im vollen Gange.

Wir befinden uns erst am Anfang eines sehr langen Zyklus institutioneller BTC-Investitionen als Element der Staatskassen und Reserven. Von Hedge Fonds über Stiftungsfonds bis hin zu Zentralbanken und Staatsfonds ist der Ozean der künftigen Käufer tief. Bisher können wir lediglich die Spitze des Eisbergs sehen. Sicherlich werden die Zentralbanken in Zukunft nicht investieren, sondern ihre eigene Währung entwickeln.

Tatschlich sind sie sogar schon dabei. Doch genau wie die Befähigung des Federal Reserve Systems, Papierdollar herzustellen, die den Wert von Gold nicht schmälern, genauso wenig wird eine zentralisierte, inflationäre, digitale Währung der Zentralbank, den Bitcoin unattraktiv machen. Wenn China es 2017 nicht einmal geschafft hat ein Bitcoin-Verbot durchzusetzten, dann ist kleineren und weniger mächtigen Nationen bei diesem Versuch nur viel Erfolg zu wüschen.

Schrumpfendes Angebot

Gegenwertig wurden etwa 65 Prozent aller BTC seit über einem Jahr nicht mehr bewegt. Es handelt sich um langfristige Investoren und keine kurzfristigen Spekulanten, die die Möglichkeit haben, ihre Investitionen auf unbestimmte Zeit beizubehalten. 17 Prozent aller Bitcoins wurden seit sieben Jahren nicht bewegt. In diesem Stadium könnten diese sogar verloren gehen und tatsächlich nie wieder in Umlauf kommen.

Übrig bleiben 35 Prozent aller sich im Umlauf befindenden Bitcoins, oder anders gesagt 6,5 Millionen Bitcoins, die sich im vergangenen Jahr bewegt haben. Bewegung ist jedoch nicht mit Verkauf gleichzusetzten. Ein Teil der Bitcoins, die letztes Jahr ihren Besitzer wechselten, sind die 28.250 BTC, die MicroStrategy gekauft hat und die 4.709 BTC, in die Square investiert hat.

Hat ein Vorstand erst einmal die Entscheidung getroffen, ein Prozent seines Kapitals in Bitcoin zu investieren, so ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass er diese nochmal rückgängig macht. Jeder einzelne Kauf reißt einen weiteren Teil aus dem ohnehin schon begrenzt verfügbaren Bitcoin Pool.

Bis zum Tag, an dem Bitcoin eine Marktkapitalisierung erfährt, die eine sinnvolle Neugewichtung ermöglicht, gilt: Je kleiner der verfügbare Pool, desto parabolischer das Wachstum. Eventuell erleben wir gerade den Beginn des lang gestreckten Zykluszieles von 200.000 US-Dollar pro Bitcoin.

Was bedeutet dies für andere digitale Assets?

Viele Experten argumentieren, dass dieser institutionelle Kapitalismus dem Bitcoin nur zugute komme und eine Entkopplung vom Rest des digitalen Asset-Spektrums mit sich bringe. Teilweise haben sie recht. Viele Institutionen beschäftigen sich zur Zeit ausschließlich mit Bitcoin und betätigen einen „Baby-Schritt“ nach dem anderen. Was allerdings oft vergessen wird ist, dass mehr als 95 Prozent aller Bitcoins derzeit in den Händen von Krypto-Vertrauten liegen, abgesehen von den wenigen kürzlich gekauften Bitcoins durch Institutionelle. Dieser Wertzuwachs von Bitcoin wird einen massiven Wohlstandseffekt bewirken, bei jenen, die an die Zukunft der Dezentralisierung glauben.

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