Commerzbank, Credit Suisse und UBS bringen DLT an Deutsche Börse

Die Deutsche Börse und das Blockchain-Unternehmen HQLAx haben eine Distributed-Ledger-Lösung für den reibungslosen Austausch von Sicherheiten im Wertpapierleihemarkt eingeführt. Erste Transaktionen vollzogen Commerzbank, Credit Suisse und UBS auf dem Eurex Repo F7-Handelssystem.

Phillip Horch
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Beitragsbild: Shutterstock

Die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) (besser bekannt in Form der Blockchain), hält Einzug am deutschen Aktienmarkt. Wie die Deutsche Börse Group am 3. Dezember mitteilt, haben Commerzbank, Credit Suisse und UBS erste Live-Transaktionen auf dem Eurex Repo F7-Handelssystem durchgeführt. Auf den Weg gebracht wurde die DLT-Lösung von der Deutschen Börse und HQLAX.

DLT-Swaps an der Deutschen Börse

Wie die Aktiengesellschaft aus Frankfurt am Main verlauten lässt, diente die DLT-Lösung im Test zunächst dazu, Eigentum an Wertpapierkörben mit deutschen Staatsanleihen und europäischen Unternehmensanleihen zwischen UBS und Commerzbank zu tauschen. Anschließend habe man einen Cross-Custodian-Swap zwischen UBS und Credit Suisse durchgeführt.

Dabei, so das Unternehmen weiter, habe das Eigentum an einem Korb von Sicherheiten mit Unternehmensanleihen bei Clearstream Banking S.A. und einem Wertpapierkorb deutscher Staatsanleihen bei Euroclear Bank den Besitzer gewechselt. Die Verwendung der DLT ermöglicht es, den Besitzwechsel im digitalen Register zu erfassen und zu speichern.

Die Plattform selbst baut auf der Blockchain-Plattform Corda auf. Den Start der Plattform sieht Jens Hachmeister, Head of New Markets bei der Deutschen Börse, als wegweisend an:

Der Go-Live der Plattform von HQLAX zeigt die Innovationskraft, die DLT bereits jetzt in der Finanzdienstleistungsbranche entfaltet. Er zeigt, wie neue Technologien erfolgreich mit vertrauenswürdigen Marktinfrastrukturen kombiniert werden können – und die positive Akzeptanz des Modells im Markt spricht für sich. Wir freuen uns, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit HQLAX weiter fortzusetzen.

Peter Schmidt, Co-Head Repo Desk Treasury bei der Commerzbank, ergänzt:

HQLAX bietet einen sehr spannenden Ansatz, um die Fragmentierung der Abwicklungs- und Clearingprozesse zu überwinden. Treasury-Abteilungen können damit ihre Sicherheitenpools effizienter verwalten, indem sie von einer erheblich beschleunigten Abwicklung profitieren und ressourcenintensive Verlagerungen von Sicherheiten vermeiden. Dies ist ein erster, aber wichtiger Schritt in Richtung eines neuen Ökosystems, in dem tokenisierte Assets in einer DLT-Umgebung gehandelt werden können

Insgesamt sollen derzeit insgesamt 15 Marktteilnehmer mit der DLT-Lösung von HQLAX arbeiten. Dazu gehören die CIBC, Citi, Goldman Sachs und die ING.

Blockchain ja, Bitcoin nein? Banken, Distributed Ledger und Kryptowährungen

Die Integration der DLT in Bankgeschäfte bekräftigt den aktuellen Trend unter Banken, dessen Motto lauten könnte: Blockchain ja, Bitcoin nein. Obwohl das neue Gesetz zur Verwahrung von Kryptowährungen Banken ab 2020 theoretisch erlauben würde, Bitcoin zu verwahren, geben sich Banken noch zögerlich.

So bestätigte etwa die ING und Deutsche Bank gegenüber BTC-ECHO, dass man den Markt aktuell zwar beobachte. Konkrete Pläne zur Integration von Bitcoin & Co. gebe es bisher jedoch keine. Der Blockchain-Technologie an sich sind die Unternehmen demgegenüber wenig abgeneigt. So erreichte uns erst kürzlich die Nachricht, dass die Deutsche Börse und die Swisscom gemeinsam an der Tokenisierung von Aktien auf Blockchain-Basis arbeiten.

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