Marktupdate Bitcoin-Kurs verliert an Boden – Großinvestoren unbekümmert

Der Bitcoin-Kurs verliert langsam an Boden, doch die institutionellen Investoren decken sich unbeirrt ein.

Moritz Draht
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Beitragsbild: Shutterstock

Mit einem Minus von einem Prozent in den letzten 24 Stunden droht der Bitcoin-Kurs allmählich unter die 9.000-US-Dollar-Marke zu rutschen. Im Wochenvergleich liegt die Krypto-Leitwährung mit 3,3 Prozent im Minus und notiert somit bei aktuell 9.119 US-Dollar.

Fällt die größte Kryptowährung weiterhin in Richtung der kritischen Marke, könnten größere Kursabschläge folgen. Kann der Bitcoin-Kurs die Unterstützung bei 9.000 US-Dollar nicht halten, läuft er Gefahr, geradewegs bis auf 7.000 US-Dollar durch zu fallen, so zumindest die Analyse einiger Krypto-Trader.

Genau so gut ist ein Kurssprung gen Norden möglich. Ob die Bären oder Bullen Oberhand beim Tauziehen behalten, entscheidet letztlich über die nächste Phase. Trotz oder gerade wegen der geringen Volatilität des Assets lassen sich jedoch die institutionellen Investoren nicht von einem Einstieg in den Krypto-Markt abhalten. Im Gegenteil: Das Interesse an dem digitalen Gold ist ungebrochen.

Grayscale stockt auf

Denn ein Blick in den aktuellen Quartalsbericht von Grayscale Investments offenbart, dass der Vermögensverwalter die Krypto-Hedgefonds in Q2 2020 im Vergleich zum ersten Quartal gemessen am Volumen verdoppeln konnten. Demnach beliefen sich die Ausgaben In Q2 auf 905,8 Millionen US-Dollar. Somit hat Grayscale nach dem vorigen Rekordquartal allein in 2020 bislang über 1,4 Milliarden US-Dollar in Krypto-Anlageprodukte angelegt.

Der Gesamtwert aller Krypto-Hedgefonds beträgt somit rund 2,58 Milliarden US-Dollar. Dabei entfällt der Löwenanteil mit deutlichem Vorsprung auf den Grayscale Bitcoin Trust mit 751,1 Millionen US-Dollar. Mit weitem Abstand folgt der Ethereum Trust mit 135,2 Millionen US-Dollar.

Zum ersten Mal überschritten die Zuflüsse in Grayscale Produkte über einen Zeitraum von 6 Monaten die Schwelle von 1 Milliarde US-Dollar und demonstrierten damit eine anhaltende Nachfrage nach digitalen Vermögenswerte trotz eines von wirtschaftlicher Unsicherheit geprägten Hintergrundes.

Grayscale Quartalsbericht

Die Kaufwut der Großen führte schließlich dazu, dass Grayscale nach dem Halving mehr Bitcoin erwarb, als neue gemined wurden.

Bei einem so großen Zufluss in den Grayscale Bitcoin Trust im Vergleich zu den neu geförderten Bitcoin hat sich der Druck auf der Angebotsseite deutlich verringert, was ein positives Zeichen für eine Preissteigerung bei Bitcoin sein könnte.

Interessanterweise konnte Grayscale auch einen deutlichen Zufluss an Neu-Investoren verzeichnen. Das scheint in Anbetracht der konjunkturellen Einbrüche und Unsicherheiten an den Finanzmärkten zunächst ein bemerkenswerter Trend. Doch genau diese weltwirtschaftliche Schieflage könnte das Interesse noch mal gesteigert haben. Getreu dem Börsen-Credo „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“ profitieren Investoren auf lange Sicht von einem Einstieg zu günstigen Konditionen.

Insgesamt stellten neue Investoren im 2. Quartal 57 Prozent der Grayscale-Investorenbasis dar – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Zwölfmonatsdurchschnitt.

Die „Großen“ rennen Bitcoin-Börse Huobi die Türen ein

Der Andrang institutioneller Investoren überträgt sich auch auf die Bitcoin-Börsen. So verzeichnet Huobi seit Anfang des Jahres ein 3 bis 4-faches Wachstum des institutionellen Handels auf den Krypto-Derivatemärkten, wie Ciara Sun, Head of Global Business bei Huobi, in einer Pressemitteilung bekannt gab. Demnach machen institutionelle Kunden bereits 40 Prozent des gesamten Handelsvolumens aus.

Begünstigt haben den Aufschwung Sun zufolge Faktoren wie Regulierung und Legitimierung von Kryptowährungen seitens der Politik, wodurch Investoren einen rechtlich sicheren Rahmen erhalten haben. Zudem spielt die geringe Volatilität des Bitcoin-Kurs eine tragende Rolle sowie Unsicherheiten an den Finanzmärkten, die Anlegern nach Alternativen suchen lassen.

Die Preisvolatilität und die hohe Liquidität digitaler Vermögenswerte sind für Investoren besonders attraktiv. […] Zusätzlich können digitale Vermögenswerte Investoren eine Möglichkeit bieten, Risiken gegen staatliche Eingriffe abzusichern. […] In einer Zeit, in der Regierungen auf der ganzen Welt Währungen drucken, um ihre Volkswirtschaften zu stabilisieren, können digitale Vermögenswerte eine Möglichkeit sein, sich gegen Inflation abzusichern,

fügt Sun hinzu. Auch wenn es ein aktuell stagnierender Bitcoin-Kurs nicht nahelegt: Der Krypto-Markt befindet sich im Umbruch und wird zunehmend professionalisiert.

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