Marktanalyse Bitcoin-Kurs (BTC): Gründe für den größten Crash des Jahres

Der Bitcoin-Kurs (BTC) hat in der Nacht vom 8. auf den 9. März knapp 10 Prozent verloren. Damit liegt die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung unter 8.000 US-Dollar. Auch Ethereum-Kurs (ETH), Ripple-Kurs (XRP), IOTA-Kurs (MIOTA) reißt es in die Tiefe. Unterdessen purzeln die Kurse auch an den traditionellen Märkten. Alles zum größten Crash des Jahres.

Phillip Horch
Teilen

Beitragsbild: Shutterstock

Der Bitcoin-Kurs (BTC) liegt aktuell bei 7.912 US-Dollar. Mit einem Verlust von knapp 10 Prozent verbucht die Kryptowährung den größten 24-Stunden-Crash des Jahres. Ethereum-Kurs (ETH), Ripple-Kurs (XRP) und IOTA-Kurs (MIOTA) folgen der Krypto-Leitwährung nach unten. Alles zur aktuellen Marktlage.

Ethereum-Kurs (ETH), Ripple-Kurs (XRP) und IOTA-Kurs (MIOTA) stürzen

Der Ethereum-Kurs (ETH) folgte dem Bitcoin-Kurs mit knapp 11 Prozent auf dem Weg in den Keller. Das Smart-Contract-Projekt unter Galleonsfigur Vitalik Buterin notiert derzeit bei 205 US-Dollar. Damit brach die Kryptowährung unter den wichtigen Support von 210 US-Dollar. Als baerishes Kursziel muss der Ether-Kurs nun die 191 US-Dollar ins Auge fassen. Darüber gilt die 192 US-Dollar-Marke als Unterstützung.

Auch der Ripple-Kurs (XRP) muss derzeit bluten. Mit 9,82 Prozent Verlust notiert der „Bankencoin“ derzeit bei 0,20 US-Dollar. Auch das XRP-Projekt hat wichtige Unterstützungen gerissen. Die nächsten liegen nun bei 0,185 US-Dollar und 0,175 US-Dollar. Der Bruch könnte weitere Verkaufswellen auslösen.

Die Ankündiung des Tangle-Neustarts konnte den IOTA-Kurs (MIOTA) nicht vor dem Crash am Krypto-Markt schützen. Ein 24-Stunden-Verlust von knapp 12 Prozent schleuderte den Internet-of-Things-Coin auf Platz 24 der Kryptowährungen. Der IOTA-Kurs (MIOTA) liegt nun bei 0,19 US-Dollar. Die nächsten Unterstützungen liegen bei 0,174 US-Dollar und 0,161 US-Dollar. (Alle Kursziele aus unserer aktuellen Analyse).

Bitcoin-Kurs: Die technische Analyse

Die technische Analyse zum Bitcoin-Kurs an dieser Stelle von Chief Analyst Dr. Philipp Giese.

Tageschart auf Basis des Wertepaares BTC/USD auf der Börse Bitstamp erstellt.

Die positive Entwicklung der letzten Woche wurde durch einen massiven Dump beendet. Dieser Kurssturz brachte den Bitcoin-Kurs wieder unter den gleitenden Mittelwert der letzten 20 Wochen und unter den Support des seit 2018 verfolgten Triangle Patterns. Zugegeben, letzteres gilt nur bei einer logarithmischen Betrachtung, skaliert man die y-Achse linear, kämpft der Bitcoin-Kurs noch mit besagtem Support, wie man an diesem Wochenchart sieht:

Tageschart auf Basis des Wertepaares BTC/USD auf der Börse Bitstamp erstellt.

Auch wenn im Wochenchart noch nicht alles verloren ist, ist die Gesamtsituation verzweifelt. Wichtige Supports wurden durchbrochen und auch alle Indikatoren stehen aktuell auf bearish. Entsprechend bietet sich aktuell nur eine Short Position an. Der Entry kann knapp gewählt werden; für jene, die noch nicht short sind, wäre ein geeigneter Einstiegspunkt bei 7.737,97 US-Dollar. Ein geeigneter Stop Loss liegt auf der Höhe des gleitenden Mittelwerts der letzten 20 Wochen bei 8.410,00 US-Dollar. Das erste Target liegt dann bei 7.256,03 US-Dollar. Im Extremfall kann der Kurs bis auf den im Wochenchart angezeigten Aufwärtstrend bei rund 5.000 US-Dollar zurückfallen, der aktuell mit dem gleitenden Mittelwert der letzten 200 Wochen zusammenfällt. Erst bei einem Anstieg über den zuvor genannten Stop Loss kann über eine Long Position nachgedacht werden. Erstes Target wäre auf der Höhe des gleitenden Mittelwerts der letzten 50 Tage bei 9.305,40 US-Dollar, während ein geeigneter Stop Loss bei 7.961 US-Dollar liegt.

Coronavirus-Panik überträgt sich von Aktienmärkten auf den Bitcoin-Kurs

Der Bitcoin-Kurs scheint aktuell der allgemeinen Anlegerstimmung an den Aktienmärkten zu folgen. Diese ist eindeutig verunsichert. So brechen die Preise für Rohöl und Dax aktuell zusammen, die Coronavirus-Panik verunsichert weltweit die Märkte. Laut ARD seien etwa für den Sturz des Ölpreises die gescheiterten Gespräche zwischen Opec und Russland verantwortlich. Dem Ölmarkt drohe ein Preiskrieg und Angebotsüberschuss, da durch die Ausbreitung des Coronavirus auch die Nachfrage nach Öl zunehmend sinke.

Charts auf Basis der Gold-CFDs, des Ölkurses auf Currency.com sowie der Indizes für den DAX und den S&P 500 erstellt.

Auch den Euro Stoxx 50 (ESTX50) hat es stark erwischt. Der Aktienindex, der sich aus den 50 großen börsennotierten Unternehmen des Euro-Währungsgebiets zusammensetzt illustriert den Börsencrash besonders gut: Mit 5,58 Prozent weist er den Weg nach unten. Vor solch starken Einbrüchen kann sich auch der Bitcoin-Kurs nicht länger schützen.

Bitcoin-Kurs crasht, was nun?

Wie immer gilt es nun, sich nicht von der Panik mitreißen zu lassen und unüberlegt zu handeln. Dr. Julian Hosps Einschätzung zur Lage am Krypto-Markt:

Für mich hat sich weder kurz-, noch mittel- oder langfristig etwas geändert. Zur Zeit sind alle Investments der Spielball unserer Emotionen und solange der Coronavirus die Schlagzeilen so dominiert, wird es jede Assetklasse außer US-Dollar und Staatsanleihen schwer haben, im Grünen zu sein. Der Wert von BTC ist gleich stark wie zuvor, der Preis ist nur einfach tiefer aufgrund von verminderter Liquidität. Mein Tipp: Sich nicht nervös machen lassen, sondern den langfristigen Timehorizon nicht aus den Augen verlieren.

Einige Tipps zum Bitcoin-Trading finden sich hier, den aktuellen Bitcoin-Kurs an dieser Stelle.

Die auf dieser Seite dargestellten Kursschätzungen stellen keine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind lediglich eine Einschätzung des Analysten. Charts am 09.03.2020 mithilfe von TradingView erstellt.
USD/EUR-Kurs zum Redaktionsschluss: 0,87 Euro

6 Strategien für Krypto-Trader
Erfahre jetzt, welche Indikatoren es im Krypto-Trading gibt und lerne in der BTC-ECHO Academy, welche Strategien wann sinnvoll sein können.
Jetzt entdecken