Sanktionen zum Trotz UN: Nordkorea stiehlt Bitcoin, um Atomprogramm zu finanzieren

Schon länger wird gemutmaßt, dass Nordkorea sein Atomprogramm durch Hackerangriffe finanziert. Ein Report der UN will Beweise liefern.

Christian Stede
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Kim Jong-un, Diktator von Nordkorea.

Beitragsbild: KCNA

Eine von der UN in Auftrag gegebene Untersuchung erhebt schwere Vorwürfe gegen Nordkorea. Einer Pressemeldung zufolge führt die Spur des Diebstahls von Vermögenswerten im Wert von 281 Millionen Dollar einer Kryptowährungsbörse von vergangenem September dorthin. Es handelt sich dabei um einen Währungsraub, der zu den größten bis dato gemeldeten zählt. Analysten kamen zu dem Schluss, dass die auf den Seychellen ansässige Krypto-Börse KuCoin den mit Abstand größten Schaden erlitten hat.

Im Oktober vergangenen Jahres war es noch einmal zu einem zweiten Angriff gekommen. Die Hacker erbeuteten umgerechnet 23 Millionen US-Dollar. Der Bericht des UN-Sicherheitsrates legt nahe, dass dieselben Übeltäter dahinterstehen. 

 

Vorläufige Analysen, basierend auf den Angriffsvektoren und den anschließenden Bemühungen, die illegalen Erlöse zu waschen, deuten stark auf Verbindungen zur Demokratischen Volksrepublik Korea hin

, schreiben die Beobachter. Sie beschuldigen Pjöngjang, gestohlene Gelder zur Unterstützung seiner Atom- und Raketenprogramme zu verwenden. Damit umgeht Nordkorea die Sanktionen vieler westlicher Staaten. Zwar erwähnt der Report die Plattform von KuCoin nicht namentlich. Viele Experten sind jedoch der Meinung, dass es sich nur um diesen Fall handeln kann, weil es zu der Zeit keinen anderen derart schwerwiegenden Angriff gegeben habe.

Großteil der KuCoin-Beute wurde bereits sichergestellt

Offenbar versuchten die Hacker, das gestohlene Geld durch dezentrale Börsen zu schleusen, indem sie individuelle Währungstauschgeschäfte anlegten. Bei zentral verwalteten Handelsplattformen wäre schnell aufgefallen, dass es sich um gestohlenes Geld handelte.

Laut Quellen, die mit beiden Hacks vertraut sind, nutzten die Angreifer DeFi-Protokolle aus – also Smart Contracts, die automatisierte Transaktionen erleichtern

,so der UN-Bericht weiter. KuCoin hatte bereits gemeldet, dass mehr als 80 Prozent des im September gestohlenen Geldes sichergestellt werden konnte. Dies ist auf die Arbeit anderer Börsen zurückzuführen, die die Gelder eingefroren haben, als sie durch ihre jeweiligen Systeme liefen. KuCoin-CEO Lyu hat bereits mitgeteilt, dass sie herausbekommen hätten, wer die Hacker waren. Auf Wunsch der Strafverfolgungsbehörden wollte man deren Identität aber noch geheim halten. Die UN-Beobachter gehen davon aus, dass Nordkorea bisher rund 2 Milliarden US-Dollar durch breit gestreute und zunehmend raffiniert gestaltete Cyberangriffe erwirtschaftet hat. Schon seit geraumer Zeit halten sich Gerüchte, wonach Nordkorea Hacker anheuert, die Bitcoin und andere Kryptowährungen von Börsen entwenden, um das Atomprogramm von Diktator Kim Jong-un mitzufinanzieren.

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