Marktupdate Schnäppchenjagd: Bitcoin mit Black Friday Rabatt

Der Black Friday kurbelt nicht nur den Umsatz im Einzel- und Großhandel an. Auch Bitcoin kommt heute mit einem „Rabatt“ daher – die Folge einer ungesunden Kursrallye.

Moritz Draht
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Bitcoin-Münze

Beitragsbild: Shutterstock

„Achterbahnfahrt“ umschreibt die jüngste Bitcoin-Kursentwicklung wohl am treffendsten. Noch am Mittwoch setzte die größte Kryptowährung zum Sprung auf das Allzeithoch an. Doch so rasch sich der Bitcoin-Kurs auch die Vortage den Weg zum Rekordhoch frei geschaufelt hat: Bei 19.315 US-Dollar war Schluss. Vom erklommenen Gipfel ging es ebenso zügig in die Talsohle. Seither hat Bitcoin knapp 2.500 US-Dollar an Wert eingebüßt sich mit einem 24-Stunden-Minus von 2,9 Prozent weiter von der 17.000-US-Dollar-Marke entfernt. Zu Redaktionsschluss notiert Bitcoin bei 16.815 US-Dollar.

Wie so häufig haben sich verschiedene Marktentwicklungen gegenseitig hochgeschaukelt und den derzeitigen Kursrutsch ausgelöst. Der banalste Grund: Bitcoin selbst. In nur zwei Wochen ist die Digitalwährung bis zum Jahreshoch um 4.000 US-Dollar gestiegen. Zu viel in zu kurzer Zeit, wie sich nun herausstellt.

Bitcoin-Marktkapitalisierung fällt

Wie ungesund sich der Markt aufgebläht hat, zeigt sich an der immensen Schwankungsbreite der Marktkapitalisierung. Erreichte diese am Mittwoch noch den absoluten Spitzenwert von 360 Milliarden US-Dollar, fiel sie in nur einem Tag um 16 Prozent auf 300 Milliarden US-Dollar. Mit derzeit rund 318 Milliarden US-Dollar erholt sich diese zwar wieder vom Schock. Doch das Pump-and-Dump-Muster zeigt: Das rasche Wachstum war teuer erkauft. Den rasanten Bitcoin-Aufstieg haben sich Anleger auszahlen lassen und den Kurs durch Gewinnmitnahmen in die Mangel genommen.

BTC-Abverkauf

So wechselten am 26. November rund 2.394 Bitcoin für umgerechnet 40 Milliarden US-Dollar den Besitzer und flossen geradewegs zurück an die Börsen. Wie nachfolgende Grafik zeigt, haben BTC-Zuflüsse an die Exchanges in der Vergangenheit häufig mit einem Kursabfall korreliert. Werden nicht im gleichen Maße BTC nachgekauft, überhäuft sich schließlich die Angebotsmenge, was zu kurzzeitigen Rücksetzern führen kann. Besonders eindrücklich hat sich dies beim Marktcrash Mitte März gezeigt.

Quelle Glassnode

Liquidierungen

Steht dann noch der Verfallstermin für Futures-Kontrakte bevor, zeigt sich der Bitcoin-Kurs in aller Regel von seiner hochvolatilen Seite. So kam es wie es kommen musste. Wie Larry Cermak, Director of Research bei TheBlock, per Tweet mitteilt, kam es binnen 24 Stunden zu Liquidierung von Futures-Kontrakten im Wert von rund 1,9 Milliarden US-Dollar. Da sich der Bitcoin-Kurs im Tauchgang befand, mussten Händler, die auf einen steigenden Kurs setzten, sprich Long-Kontrakte kauften, ihre Positionen glattstellen. In der Folge kam es allein bei der Krypto-Börse Binance zu einer Liquidierung von Kontrakten im Wert von fast 840 Millionen US-Dollar.

Für Nachzügler, Wiedereinsteiger und Alt-Hodler ergibt sich nun die günstige Gelegenheit, Wallet-Bestände aufzufüllen und Bitcoin nachzukaufen. So bilden die momentanen Kursturbulenzen auch wiederum den Nährboden für Wachstum. Dass Bitcoin etwas zurückfällt, kann daher als positiver Indikator gedeutet werden. Dass die größte Kryptowährung sich vom Weg abbringen lässt, scheint angesichts starker Fundamentalwerte auf Netzwerkebene äußerst unwahrscheinlich.

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