Nicht nur private und institutionelle Anlegerinnen und Anleger, auch Behörden können vom Kursanstieg von Bitcoin profitieren. Das demonstriert ein aktuelles Beispiel aus den USA. Denn eine Bundesbehörde im US-Bundesstaat Ohio haben insgesamt rund 500 Bitcoin verkauft, die im Jahr 2018 in einem Betrugsfall beschlagnahmt wurden. Die beschlagnahmten Bitcoin brachten Medienberichten zufolge knapp 19,23 Millionen US-Dollar ein. Die Behörde teilte jedoch nicht mit, wie und wo sie die Bitcoin verkaufte. Die Kursentwicklung der Kryptowährung dürfte der Behörde dabei sehr entgegengekommen sein: Zum Zeitpunkt der Beschlagnahmung betrug der Gegenwert der 500 BTC nämlich nur rund 2,88 Millionen US-Dollar.
Konfisziert wurde das Vermögen seinerzeit beim damals 37-jährigen Mark Alex Simon aus der Region Toledo im Nordwesten Ohios. Simon fertigte falsche Ausweisdokumente für Einwohner von Ohio, Michigan und Utah an. Zu den Dokumenten gehörten Führerscheine und Personalausweise, die er gegen Bezahlung in Bitcoin anfertigte. Simon bekannte sich im Juni 2019 der Verschwörung zur Geldwäsche und der Übertragung falscher Ausweisdokumente für schuldig. Er erhielt eine zweijährige Haftstrafe – und musste die eingenommenen Bitcoin an den Staat abtreten.
Die Behörden in Ohio kamen Simon auf die Schliche, nachdem 2015 gefälschte Ausweise aufgetaucht waren. Nach monatelangen Ermittlungen gelang es der Polizei schließlich, Simon und seinen Komplizen das Handwerk zu legen. Der Verkaufserlös wird in derartigen Fällen zwischen den Bundesbehörden und den lokalen Polizeidienststellen, die an den Ermittlungen beteiligt waren, aufgeteilt. Diese setzen es wiederum zur Entschädigung der Opfer ein. Verbleibendes Geld wird an das US-Finanzministerium zurückgegeben. Kürzlich ging auch deutschen Fahndern ein Betrüger ins Netz, bei dem sogar umgerechnet 70 Millionen USD beschlagnahmt werden konnten. Allerdings gab der Täter das Passwort bislang nicht preis.