Investorenwarnung “Oder wir machen euch dicht”: Staatsanwältin ermahnt die Krypto-Industrie

Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James hat in einer Investorenwarnung auf die Gefahren des Krypto-Sektors hingewiesen und Unternehmen in die Pflicht genommen. Wer aus der Reihe tanzt, legt sich mit dem Gesetz an.

Moritz Draht
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Letitia James teilt gegen Krypto-Industrie aus

Beitragsbild: Shutterstock

Letitia James hat ein besonderes Auge auf die Krypto-Ökonomie geworfen. Erst vergangene Woche hat die New Yorker Generalstaatsanwältin einen Vergleich gegen Tether und Bitfinex erzielt. Auch gegen Coinseed hat James bereits Klage eingereicht. Nun hat die gesamte Krypto-Industrie eine Watsche abbekommen. Ihr Aufruf: Haltet euch an die Regeln, sonst geht es auch an den Kragen.

Krypto-Industrie in der Bringschuld

Die Pressemitteilung der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft gleicht einem Rundumschlag gegen die Krypto-Ökonomie, oder genauer: gegen alle schwarzen Schafe, die sich auf Kosten gutgläubiger Investoren bereichern. Demnach bestünde ein “extremes Risiko” für New Yorker, die in Kryptowährungen investierten. Der Krypto-Markt setze “Investoren Risiken aus, wie etwa wilde Preisschwankungen, Interessenkonflikte zwischen den Betreibern von Handelsplattformen und erhöhte Chancen auf Marktmanipulation”. Folglich rät sie allen Anlegern zu “Vorsicht bei Investitionen in virtuelle Währungen”.

Im gleichen Atemzug zählt James die Krypto-Industrie an. Sie ermahnt “Makler, Händler, Verkäufer und Anlageberater”, dass sie “sowohl zivil- als auch strafrechtlich haftbar gemacht werden können”, wenn sie den New Yorker Registrierungspflichten nicht nachkommen.

Allzu oft gehen gierige Branchenteilnehmer unnötige Risiken mit dem Geld der Investoren ein, aber heute gleichen wir das Spielfeld aus und geben Warnungen sowohl an Investoren als auch an Branchenmitglieder im ganzen Land heraus.

Demnach sollten alle Krypto-Investoren “mit äußerster Vorsicht vorgehen, wenn sie in virtuelle Währungen investieren”. Kryptowährungen seien “hochriskante, instabile Investitionen, die ebenso schnell zu verheerenden Verlusten führen können, wie sie Gewinne bringen können”. So liest sich der Wortalut der Pressemitteilung wie eine Kampfansage:

Wir werden nicht zögern gegen jeden vorzugehen, der gegen das Gesetz verstößt.

Tether: Ein Weckruf für den Markt

Nachdruck bekommen die Warnungen durch die Causa Tether. Nach jahrelangem Rätselraten über die Tether-Reserven kam es Ende Februar zu einem Vergleich zwischen Tether Limited, Bitfinex und der Staatsanwaltschaft. Wie BTC-ECHO berichtete, mussten die verschwisterten Unternehmen infolge Strafzahlungen in Millionenhöhe begleichen und ihre Handelsaktivitäten im Bundesstaat New York einstellen.

Und jetzt, heute, senden wir eine klare Botschaft an die gesamte Branche, dass ihr entweder nach den Regeln spielt oder wir machen euch dicht.

Gerade im Zuge der Pandemie seien immer mehr “Betrüger und skrupellose Akteure in der Branche” in Erscheinung getreten, die “irreführende Taktiken anwenden, um mit falschen Versprechungen von hohen oder sogar garantierten Renditen Vertrauen zu gewinnen”. Über ein Whistleblower-Portal können Informationen über betrügerische Krypto-Anbieter direkt an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden.

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