Digitale Revolution Web 3.0: Marketinglüge oder dezentrales Paradies?

Das Web 3.0 ist der neueste Hype in der digitalen Sphäre. Ob das ganze ein leeres Versprechen ist und was das Web 3.0 mit dem Metaverse zu tun hat.

Marlen Kremer
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Web 3.0 Schriftzug

Beitragsbild: Shutterstock

Vor kurzem löste der ehemalige Twitter-CEO Jack Dorsey eine Diskussion aus, die sich rund um das dieser Tage viel besprochene Web 3.0 drehte. Während der Bitcoin-Enthusiast argumentierte, dass das Web 3.0 lediglich “eine zentralisierte Einheit mit einem anderen Label” darstelle, sträubten sich andere Persönlichkeiten aus den Reihen der Krypto-Prominenz gegen seine Skepsis.

So schickten sich beispielsweise Coinbase-CEO Brian Armstrong, Gemini-Gründer Tyler Winklevoss sowie VC-Gigant Marc Andreessen an, die Mission des dezentralen Internets zu verteidigen.

Doch die Diskussion rund um die nächste, dezentrale Stufe des Internets kommt nicht durch Zufall gerade jetzt auf. Wirft man einen Blick auf Suchanfragen nach den Begriffen “Metaverse” und “Web3”, fällt auf, dass der Metaverse Hype das Interesse nach der vermeintlich nächsten Stufe des Internets in die Höhe getrieben haben dürfte.

Was ist das Web 3.0?

Nachdem viele Mainstream-Unternehmen wie Adidas, Samsung oder Nike in die virtuelle Parallelwelt vorgedrungen sind, stieg das Interesse am “Metaverse” stetig an. Vor allem Blockchain Games wie Decentraland oder The Sandbox profitieren seitdem von dem Hype rundum die vermeintlichen virtuellen Neuentdeckungen.

Eine kurze Geschichte des Web

Eine kurze Geschichte des Web

Das Web 3.0 wird als nächste Stufe der Web-Evolution verstanden. Die Begriffe Metaverse und Web 3.0 – im englischsprachigen Raum oft auch Web3 – werden dabei regelmäßig fälschlicherweise wie Synonyme behandelt. Denn letztendlich ist das Metaverse, oder die verschiedenen Metaversen, lediglich ein Symptom des Web 3.0, während das Web 3.0 die Gesamtheit des dezentralisierten Internets meint.

Dorsey kritisiert hier jedoch nicht die Grundidee des Web 3.0. Ganz im Gegenteil – auf der Liste der Personen, die sich bekanntlich für die dezentrale Gestaltung unserer Welt einsetzen, steht Dorsey wohl ziemlich weit oben. Für den Block-CEO liegt es jedoch an der Umsetzung dieser dezentralen Vision.

Den Aussagen des 45-Jährigen zufolge sind die Sponsoren der digitalen Zukunft jedoch nicht vom Altruismus befeuert, sondern von Habgier. Denn wo milliardenschwere Tech-Giganten und Venture-Capital-Unternehmen die Strippen zögen, habe die Masse nicht mehr viel zu sagen. In diesem Zuge greift Dorsey auch DeFi-Platzhirsch Ethereum an. Jenes ist letztendlich das Netzwerk, welches einen Großteil der Web 3.0-Entwicklungen ermöglicht.

Web 3.0 als trojanisches Pferd?

Ob das Web 3.0 also wirklich zum Schlaraffenland für Krypto-Enthusiasten und sonstige Digital Natives wird, bliebt abzuwarten. Während die Vision eines dezentralen Internets auf Anklang stößt, erweisen sich einige Probleme bei der Umsetzung des neuen Mekkas. Denn die üblichen Verdächtigen beflecken die Landschaft im Web 3.0 mit ihrer Reputation, die wir aus dem heutigen Internet kennen. Meta und Co. strengen sich zwar an, den Dezentralitätsgedanken auf der Stirn zu tragen. Trotzdem arbeitet man dort an Metas Universum anstatt dem Metaverse. Die Annahme, dass uns eben jene Silicon-Valley-VCs, die die Machtstrukturen des Web 2.0 aufgebaut haben, uns den Weg zu einem dezentralen Internet ohne Plattformökonomie ebnen, kann wohl naiv genannt werden.

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