Vielerorts sorgt der große Einfluss, den die Twitter-Aktivitäten von Elon Musk auf den Bitcoin-Kurs hatten, für Unverständnis. Diesbezüglich meldete sich jetzt Ethereum-Mastermind Vitalik Buterin zu Wort. Gegenüber CNN sagte er, dass der Krypto-Markt nicht mehr lange von den Tweets von Tesla-CEO Elon Musk abhängig sei.
Nicht nur Bitcoin, auch Ether war von heftigen Kursverlusten gezeichnet. Am Mittwochmorgen stürzte die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptowährung unter 1.900 US-Dollar und verlor damit gegenüber dem Vortag rund 40 Prozent. Zwar erholte sich Ether wieder, ist aber immer noch weit von dem Rekordhoch von 4,384 US-Dollar am 11. Mai entfernt.
Buterin führte aus, dass der Krypto-Markt zwar zurzeit den Tweet-Eskapaden von Musk ausgeliefert zu sein scheint, aber “mit der Zeit ein Immunsystem aufbauen wird.“ Das Problem sei weniger in einer fundierten Analyse der Coins zu finden, sondern in der Leichtgläubigkeit der Anleger, die den Tweets des Tesla-Machthabers schlicht zu viel Glauben schenkten oder zu viel hinein interpretierten.
Buterin erinnert daran, dass am 4. Februar dieses Jahres ein Dogecoin-Tweet von Musk einen 40-prozentigen Preisanstieg innerhalb einer halben Stunde zur Folge hatte. Buterin glaubt jedoch nicht, dass Musk die Anleger bewusst in die Irre führen möchte.
Ich glaube nicht, dass Elon in irgendeiner Form böswillige Absichten verfolgt.
Buterin kritisiert Musks Statement zu Dogecoin
An anderer Stelle kritisiert Buterin allerdings Musks Behauptungen deutlicher. So hat der Ethereum-Mitbegründer eine umfangreiche Analyse über die Grenzen der Skalierbarkeit der Blockchain veröffentlicht. Der Artikel, der am 23. Mai in Buterins persönlichem Blog veröffentlicht wurde, betont den Konflikt zwischen Dezentralisierung und Skalierbarkeit bei der Architektur von Blockchain-Netzwerken. Der Artikel ist eine Reaktion auf den Tweet von Elon Musk vom 15. Mai. Darin behauptet dieser, dass Dogecoin “im Idealfall” die Blockzeit und -größe um das 10-fache erhöht und die Gebühren um das 100-fache senkt.
Vitalik Buterin stellt diese These in Frage. Er betont die Herausforderung, eine starke Steigerung der Skalierbarkeit und des Durchsatzes erreichen zu wollen, ohne die Zentralisierung als grundlegende Eigenschaft einer Blockchain zu gefährden. Dieses Problem beschreibt das Blockchain-Trilemma: Die Unverträglichkeit von Dezentralisierung, Sicherheit und Skalierung. Diese Herausforderungen sind es auch, die in die Roadmap zum Launch von Ethereum 2.0 eingeflossen sind. Sharding soll in Ethereum 2.0 eine Skalierbarkeit ermöglichen, wie sie bislang nur zentralisierte Chains bieten.