Während eine größere Anlagesumme sicherlich mehr Optionen und potenziell höhere Einnahmen bietet, liegt jedoch der wahre Erfolg schon im Prozess selbst. Bereits mit kleinen Beträgen, wie einem Sparplan von 25 Euro, lassen sich Schritte in die richtige Richtung machen. Erste Erfolge motivieren ungemein, und letztlich ist es die Ausdauer, die den Unterschied ausmacht.
Verschiedene Wege des passiven Einkommens
Traditionell denken viele bei passivem Einkommen an Immobilien oder direkte Unternehmensbeteiligungen (Private Equity). Diese Formen der Anlage haben sich über Jahrhunderte bewährt, erfordern jedoch in der Regel hohe Anfangsinvestitionen. Neue Modelle wie Crowdinvesting haben diese Anlageformen zwar einem breiteren Publikum zugänglich gemacht, doch es gibt noch weitere, flexiblere Wege.
Eine davon ist der Kauf von börsengehandelten Aktien. Der Kauf von Aktien ist dank Wertpapierdepots unkompliziert und nahezu unabhängig von der Höhe der Anlagesumme möglich. Als Aktionäre stellen Investoren Unternehmen Kapital zur Verfügung, mit dem Ziel, dass diese wachsen und Gewinne erzielen. Eine Form der Rendite sind Dividendenzahlungen, die manche Unternehmen an ihre Aktionäre ausschütten. Inzwischen gibt es ETFs und Fonds, die gezielt in dividendenstarke Unternehmen investieren.
Eine relativ neue Möglichkeit, passives Einkommen zu generieren, ist das Staking von Kryptowährungen. Hierbei werden Kryptowährungen für eine bestimmte Zeit in das zugrundeliegende Protokoll eingebracht, damit die Anleger im Gegenzug eine Belohnung erhalten, meist in Form weiterer Einheiten der gestakten Kryptowährung.
Staking und Dividenden: Das gilt es zu beachten
Abwicklung
Dividenden: Der Empfang von Dividendenzahlungen von börsengehandelten Unternehmen ist relativ einfach. Es bedarf lediglich eines Wertpapierdepots bei einem Broker. Die Abwicklung erfolgt in der Regel automatisch und ohne zusätzlichen Aufwand für den Anleger.
Staking: Im Gegensatz dazu erfordert Staking ein gewisses technisches Know-how und die notwendige Infrastruktur. Angebote gibt es von sogenannten Staking-Dienstleistern wie Staking Facilities oder auch spezielle Projekte wie Lido und Rocket Pool, die einen Großteil von der technischen Hürde abnehmen. Einen benutzerfreundlichen Zugang erhalten vor allem Privatkunden durch Krypto-Handelsplattformen.
Steuern
Dividenden: In Deutschland werden Dividendenerträge automatisch durch den Broker versteuert und abgeführt. Dies vereinfacht den Prozess für den Anleger erheblich.
Staking: Bei Staking-Erträgen und allgemein bei Krypto-Gewinnen liegt die Verantwortung für die Steuerabführung beim Anleger selbst. Im Netz ist viel Gegensätzliches zum Thema Staking und Steuern zu lesen, sodass es sich bei spezifischen Fragen immer lohnt einen spezialisierten Steuerberater zu fragen. Wer Freude am Thema hat, kann sich auch das im Mai 2022 veröffentlichte Schreiben des Bundesfinanzministeriums zu Gemüte führen.
Chancen und Risiken
Dividenden: Die Kursentwicklung von Aktien und die Höhe zukünftiger Dividendenzahlungen hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Wirtschaftsfähigkeit des Unternehmensmanagements und allgemeine Marktentwicklungen. Historische Entwicklungen können als Orientierung dienen, sind aber keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Erträge.
Staking: Beim Staking von Kryptowährungen sind Investoren mit stärkeren Kursschwankungen konfrontiert. Auch die Höhe der Staking-Erträge selbst kann täglich variieren. Staking-Programme bieten zu Beginn oft hohe Rewards, die jedoch tendenziell mit der Zeit und insbesondere bei steigender Nutzerzahl oder anderen Faktoren wie Anpassungen im Protokoll auch schnell abnehmen können.
Darüber hinaus sind die Coins beim Staking nicht immer, aber doch häufig für einen bestimmten Zeitraum gesperrt. Dies bedeutet, dass eine zeitliche Bindung der Coins vorgesehen ist, in der Anleger sie nicht verkaufen können. Auch wenn die Rendite – auch Annual Percentatge Yield (APY) genannt – höher ausfällt, kann das “Wegsperren” der Coins bei signifikanten Kursänderungen ein Risiko darstellen. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Krypto-Handelsplattformen zunehmend Komplexität aus dem Staking-Prozess ziehen, wie beispielsweise mögliche Mindestanlagesummen von Coins.
Fazit
Ein passives Einkommen ist nicht nur für diejenigen mit hohem Vermögen möglich. Schon mit einem einfachen Sparplan über beispielsweise 25 Euro lassen sich Strukturen für wiederkehrende Einnahmen schaffen. Während traditionelle Anlagen wie Aktien, ETFs und Fonds mit Dividendenfokus stabil und bewährt sind, bieten Kryptowährungen und Staking attraktive Renditen, sind allerdings auch mit höheren Risiken verbunden. Ein diversifiziertes Portfolio, das sowohl traditionelle Anlagen als auch Kryptowährungen und Staking umfasst, kann helfen, Risiken auszugleichen und das Potenzial für Erträge zu steigern.