Handlungsbedarf SEC-Kommissarin Peirce verlangt klares Krypto-Regelwerk

Angesichts immer mehr privater und institutioneller Krypto-Anleger sieht Hester Peirce die SEC in der Pflicht, für eine klare Regulatorik zu sorgen. Über die Haltung des designierten SEC-Chefs Gensler kann man derzeit nur spekulieren.

Christian Stede
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Die US-Börsenaufsicht SEC befindet sich im Rechtsstreit mit Ripple (XRP).

Beitragsbild: Shutterstock

Die SEC-Kommissarin Hester Peirce hat der Nachrichtenagentur Reuters ein höchst aufschlussreiches Interview gegeben. Naturgemäß spielte das Thema Kryptowährungen darin eine zentrale Rolle, gilt Peirce doch als Expertin auf dem Gebiet. Schon mehrfach hatte sie sich zu den fehlenden Regularien und dem ihrer Meinung nach bestehenden Handlungsbedarf geäußert.

Auch der Subreddit von Wall Street Bets und die damit verbundenen Turbulenzen der GameStop-Aktie wurden angesprochen. Politische Konsequenzen in diesem Zusammenhang hält Pierce zwar noch für unangebracht. Aber die SEC-Kommissarin befürwortet es, dass nun eine “neue Generation von Investoren”  am Markt teilnehmen könne.

Eine breite Palette von Marktteilnehmern würde ihrer Meinung nach auch zur Verbesserung der Preisbildung beitragen. Die neuen Investoren sollten sich jedoch auch den Risiken bewusst sein und über eine Grundhaltung verfügen, die zugleich “aufgeklärt und skeptisch” sei. Aufgrund des steigenden Interesses an Kryptowährungen auch vonseiten institutioneller Anleger sieht Pierce jedoch den Gesetzgeber in der Pflicht, einheitliche Regeln zu schaffen. 

Es ist nicht nur so, dass es seit einiger Zeit Rufe nach Klarheit gibt und dass eine neue Administration die Chance bietet, einen neuen Blick auf die Angelegenheit zu werfen. Sondern es ist auch ein Moment, in dem andere den Markt mit anderen Augen sehen.

Hester Peirce

Der nächste SEC-Boss heißt Gary Gensler

Auch wenn die SEC-Kommissarin Peirce die Namen nicht explizit erwähnt, dürfte einigermaßen klar sein, dass sie hier auf das Investment von Tesla anspielt. Womöglich hatte sie auch die Krypto-Adaption Paypals im Hinterkopf. Unlängst gab auch der Kreditkartenanbieter MasterCard bekannt, sein Netzwerk für Kryptowährungen zu öffnen. 

Der Regierungswechsel in den Vereinigten Staaten schürt sowohl Hoffnungen als auch Ängste der Krypto-Community. Ein seit mehreren Wochen brisantes Thema ist die Auseinandersetzung zwischen der US-Börsenaufsicht SEC und Ripple. Der Vorwurf lautet, dass es ich bei Ripple um ein nicht ausreichend als solches gekennzeichnetes Wertpapier handele. Als künftiger SEC-Chef brachte US-Präsident Biden Gary Gensler ins Gespräch. Als Professor der MIT Sloan School of Management gilt er zwar als Blockchain-Experte. Seine Haltung zu Kryptowährungen und deren Regulierung ist jedoch unklar und beruft sich zum Teil auf veraltete Quellen.

Zuletzt hatte Peirce ein Bitcoin ETP an der amerikanischen Börse für die kommenden Jahre in Aussicht gestellt. Derzeit laufen dort noch Antragsverfahren, unter anderem von Bitwise

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