Pre-Halving-Dip bei Bitcoin: So schlimm könnte es noch werden

Bitcoin ist in den vergangenen sieben Tagen über 14 Prozent eingebrochen. Warum es sich dabei um einen Pre-Halving-Dip handeln dürfte und wie schwer dieser ausfallen könnte. Es gibt keinen Bullrun ohne größere Dips. Bislang sind diese jedoch unterdurchschnittlich gering ausgefallen. Eine größere Korrektur von über 30 Prozent gab es in diesem Aufwärtszyklus schlichtweg nicht. Gleichzeitig befinden wir uns nur noch rund einen Monat vom Bitcoin Halving entfernt. Die aktuelle Talfahrt, die am 14. März eingesetzt hat, deutet darauf hin, dass wir uns in einem sogenannten Pre-Halving-Dip befinden. Gier frisst Hirn Die Anzeichen eines Kurseinbruches bei Bitcoin und Co. haben sich in den vergangenen Wochen verstärkt. Die signifikanten Kurssteigerungen von Memecoins wie dogwifhat gelten als Indikator für eine hohe Risikobereitschaft beziehungsweise Gier im Markt. Dieses Überhitzungs-Symptom wurde zusätzlich vom aktuellen Airdrop-Enthusiasmus angeheizt. Gerade für den Anfang eines Bullruns, in dem wir uns allem Anschein noch befinden, waren dies bereits eindeutige Marktindikatoren, die über kurz oder lang korrigieren müssen. Man kann es als Teil der Marktlogik betrachten, dass diese hochgradig risiko-affinen Markteilnehmer, die sich in einer Up-only-Mentalität befinden, vom Markt "rausgespült" werden. Erst wenn diese nicht nachhaltigen Positionen aus dem Markt sind, kann auch wieder zur nächsten Aufwärtsbewegung im Bullrun angesetzt werden. Der bekannte Krypto-Influencer Rekt Capital kommentiert passend auf Twitter dazu: "Bitcoin wird tief genug zurückgehen, um [die Leute] davon zu überzeugen, dass der Bullenmarkt vorbei ist. Und dann wird er seinen Aufwärtstrend wieder aufnehmen." Heatmap zeigt Überhitzung Dass wir mit einer Überhitzung konfrontiert waren beziehungsweise aktuell dabei sind, diese abzubauen, legt auch die Heatmap der Finanzierungskosten für Krypto-Derivate nahe. Konkret zeigen die orangen Kästchen eine sehr hohe Zahlungsbereitschaft, um Perpertual Swaps zu finanzieren. Die orangen Kästchen stehen also für hohe Zinsen und ein hohes Selbstvertrauen der Trader. Die Heatmap der Funding Rates gibt Aufschluss über das Markt-Sentiment, Quelle: coinglass.com Wie die Grafik zeigt, waren wir seit Ende Februar sehr oft im orangen Bereich, bis zuletzt am 14. März, als die Talfahrt bei Bitcoin und Co. eingesetzt hat. Seitdem setzt eine Normalisierung der Finanzierungskosten ein. Der Leverage, also genutzte Hebel, geht zurück. Pre-Halving-Dip: Wie tief geht es noch runter? Blickt man auf die vergangenen Bitcoin-Halving-Zyklen, dann lässt sich feststellen, dass es vor dem Halving immer zu einer größeren Korrektur kam. In den Wochen vor dem Halving korrigierte Bitcoin zwischen 35 und 40 Prozent. Dies gilt jedenfalls für die bisherigen Halving-Jahre: 2012, 2016 und 2020. Würde man davon ausgehen, dass sich dieses Szenario auch jetzt wiederholt, dann würde Bitcoin auf bis zu 45.000 US-Dollar abstürzen können. Allerdings ist davon auszugehen, dass mit der zunehmenden Marktreife die Volatilität relativ zu den vergangenen Halvings abnimmt. Soll bedeuten, dass die Bitcoin-Korrektur geringer ausfallen dürfte als noch im Jahr 2020, als es beispielsweise keine Bitcoin Spot ETFs in den USA gab. Allerdings ist es noch keinen Monat her, als wir gerade die 50.000 US-Dollar-Marke bei Bitcoin durchbrochen haben. Für einen "richtigen" Dip, der für eine spürbare Abkühlung sorgt, würde es also sprechen, wenn wir noch einmal in die Nähe dieser Region kommen. Schließlich ist Bitcoin aktuell (Stand 20. März) auf 30-Tagessicht immer noch knapp 19 Prozent im Plus. Für einen entsprechenden Dip ist das immer noch zu positiv. Bitcoin: Wann wieder einsteigen? Für aktive Trader, auf der Suche nach einem günstigen Einstiegszeitpunkt, könnte es Sinn ergeben, auf eine Range zwischen 50.000 und 55.000 US-Dollar zum Nachkaufen zu setzen. Neben Indikatoren wie der oben aufgeführten Funding Heatmap kann auch ein Blick auf das Marktsentiment helfen. Trotz der Kurskorrektur befindet sich der Fear-and-Greed-Index immer noch bei dem Wert 74, also Gier. Wir sind also noch längst nicht auf einem Level angekommen, das für das Ende eines Dips sprechen würde. Für eine nachhaltige Abkühlung würde ein Indexwert unter 60 notwendig erscheinen. Fazit Für Krypto-Anleger, die nicht aktiv traden, spielt diese Korrektur sowieso keine Rolle. Für alle anderen können sich noch einmal attraktive Einstiegsgelegenheiten ergeben, bevor Bitcoin nach dem Halving in eine neue Aufwärtsphase übergeht, sofern sich die Vergangenheit wiederholt. Nur weil Bitcoin immer vor den bisherigen Halvings stärker korrigiert ist und immer, einige Wochen nach dem Halving, zur Kursrallye angesetzt hat, heißt das nicht, dass es diesmal auch so ist. Dennoch können einem diese Beobachtungen dabei helfen, entsprechende Investmententscheidungen zu treffen. Disclaimer: Der Artikel spiegelt lediglich die persönliche Meinung des Autors wider. Es handelt sich nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen.

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