Die Bitcoin-Dominanz ist deutlich höher als gemeinhin angenommen. Dieser Ansicht ist der Blogger JP Thor. Die Dominanz nur am umstrittenen Wert der Marktkapitalisierung festzumachen, reiche nicht aus. Stattdessen müsse man auch die Liquidität berücksichtigen. Und hier setze sich Bitcoin noch drastischer von den Altcoins ab:
Es ist klar, dass Bitcoin die dominierende Währung bei der Berücksichtigung der Liquidität ist. Gemessen am Anteil liegt er konstant über 80 Prozent und tendiert nach oben. In der Tat, nur unter Berücksichtigung der Top-5-Coins, erobert Bitcoin (die 20 Prozent) über 85 Prozent des Marktes – also ist es eine Pareto-Verteilung, und tatsächlich viel stärker. Dies ist nur ein Beweis dafür, wie stark der Schelling Point um Bitcoin ist.
https://twitter.com/jpthor__/status/1108995693786468352
Hier geht es zu Thors Analyse auf Medium.
Byrne: Bitcoin größer als Buchdruck
Perma-Bulle und Overstock- sowie tZero-Chef Patrick Byrne betrachtet die Krypto-Revolution im historischen Maßstab.
Ich denke, dass in 1-000 Jahren…. diese Revolution größer sein wird als die Gutenberg-Presse, größer als das Internet. Es verändert die Art und Weise, wie Menschen interagieren. Anstatt Drittinstitutionen zu schaffen, die korrupt sind, reduzieren wir die Dinge auf Mathematik und kryptographisch geschützte Algorithmen.
Augustin Carstens drückt auf die Bremse
Der Vorsitzende der Bank für internationalen Zahlungsaustausch BIZ Agustin Carstens ist bekennender Bitcoin-Gegner. Ebenso wenig kann Carstens dem Gedanken von Kryptowährungen, die von Zentralbanken herausgegeben werden, abgewinnen. In einer Rede in Dublin verwies er auf nicht absehbare Folgen, die grundlegende Systemänderungen mit sich führten:
Es gibt enorme operative Konsequenzen für die Zentralbanken bei der Umsetzung der Geldpolitik und Auswirkungen auf die Stabilität des Finanzsystems. Die Zentralbanken bremsen Innovationen nicht nur um ihrer selbst willen. Aber sie sollten auch nicht ohne Rücksicht auf alle Verkehrsverhältnisse vorankommen.
Erik Vorhees: Bitcoin muss nicht alles können
Erik Vorhees möchte Bitcoin nicht die Bürde des Alleskönners auferlegen. Der Shapeshift-CEO propagiert indes die friedliche Co-Existenz einander ergänzender Systeme:
Ich denke, es sollte [mehr blockchainbasierte Plattformen] geben, die zentralisierter und mit höherem Durchsatz sind, und es sollte Ketten geben, die weniger zentralisiert sind, mit weniger Durchsatz und mit beiden, die es gibt, macht das gesamte Krypto-Ökosystem tatsächlich stärker, und in beiden Fällen sind wir immer noch viel besser dran als jede Bank.
sagte Vorhees im Podcast What Bitcoin Did.
Novogratz: Bitcoin kann Gold in die Tasche stecken
Der CEO von Galaxy Digital, Mike Novogratz, profiliert sich weiter als Bitcoin-Bulle – falls das noch möglich ist. Im Gespräch mit Anthony Pompliano zeigte Novogratz sich zuversichtlich, dass Bitcoin ohne Weiteres die Kapitalisierung des Goldmarkts übertreffen könnte:
Gold hat eine Marktkapitalisierung von 8 Billionen Dollar oder 7,5 Billionen Dollar. Und so sind wir damit hundertmal drunter. Wir werden es mit Bitcoin in den nächsten ein oder zwei Jahren nicht schaffen. Aber könnte es über einen Zeitraum von 20 Jahren passieren? Ganz locker.
Die Zukunft ist durch Interoperabilität bestimmt
Von Bitcoin & Co. bis Banken-Blockchain: Eines Tages werden alle Systeme untereinander kommunizieren können. Interoperabilität lautet das Zauberwort und wenn es nach dem IOHK-Mitgründer Charles Hoskinson geht, werden darauf die Entwicklungen im Krypto-Space zulaufen. In einem Interview mit dem Newsoutlet Cheddar sagte er:
Was wir sehen, ist eine Sammlung unterschiedlicher Standards, die in den nächsten drei bis fünf Jahren zwangsläufig zusammenlaufen werden, um […] Werte zwischen all diesen verschiedenen Systemen austauschen zu können ー nicht nur von Bitcoin zu Litecoin zu Ethereum zu Cardano – sondern auch zu ihrem normalen Bankkonto.
Blockchain? Zeig’ mir den Use Case!
Obwohl die Bank of America zu den Haltern mit den meisten Blockchain-Patenten gehört, gibt sich CTO Cathy Bessant skeptisch. Bislang konnte sie noch keine potenzielle Anwendung der Technologie restlos überzeugen. Gegenüber dem Nachrichtenportal CNBC hüllte sie ihre Zweifel in die Worte:
Ich habe keinen [Anwendungsfall] gesehen, der über eine einzelne oder eine kleine Menge von Transaktionen hinausgeht. Alle großen Technologieunternehmen werden kommen und sagen: „Blockchain, Blockchain, Blockchain, Blockchain.“ Ich sage: Zeig’ mir den Use Case. Du bringst mir den Anwendungsfall und ich versuche es.
Obwohl sie „im stillen Kämmerlein“ eher bearish gestimmt sei, hoffe sie prinzipiell auf die von der Technologie versprochenen Vorzüge. Immerhin.