Chinas Lieblingscoin Wird Neo zur chinesischen Staats-Blockchain?

Von wegen Krypto-Verbot. Der Krypto-Coin NEO wächst und gedeiht in China – mithilfe des Staates.

David Scheider
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NEO

Beitragsbild: Shutterstock

Es gibt Coins, die waren vor 2017 noch in den Charts und sind heute in der Versenkung verschwunden. Wer glaubt, NEO fällt in diese Kategorie, ist schief gewickelt. Denn seit dem diesjährigen Boden bei 16 US-Dollar hat das Projekt rund 50 Prozent gutgemacht und klettert im Ranking der Top-Coins beharrlich nach oben.

Bahnt sich da eine Wiedergeburt an? Wie ist das Wachstum zu erklären?

Tatsächlich gibt es so manche Neuerung bei NEO, die unter Investor:innen zu verstärkter Betätigung des “Kaufen-Buttons” geführt hat. So tritt NEO mit sofortiger Wirkung der BSN bei. Dabei handelt es sich um das Blockchain-based Service Network, ein in Hongkong ansässiger Industrieverband, der einerseits verschiedene DLT-Projekte zusammenfassen und andererseits selbige mit chinesischen Regularien übereinbringen möchte. Wir erinnern uns: Seit Sommer 2021 ist sowohl das Mining als auch das Verschicken von privaten Kryptowährungen verboten.

Die Kooperation mit der BSN ist deshalb ein großer Wurf, da sie den Stand der NEO-Blockchain in China bedeutend verbessert. Womöglich spekuliert NEO sogar auf eine Art Monopolstellung im Reich der Mitte. Schlecht zu Gesicht stünde es ihnen nicht. Denn nach allem, was man weiß, hat der chinesische Staat bei dem Projekt ohnehin seine Finger im Spiel.

Neo: Integration von NFTs vollzogen

Neben der regulatorischen Absegnung treibt wohl die Integration von Non-fungible Token (NFTs) die Adoption. Denn mit dem Launch des Neo Mainnet 3.0, auch Neo N3 genannt, können digitale Eigentumsrechte auch auf der Blockchain abgebildet werden. Anstatt NFT nennt man die dort allerdings Decentralized Digital Certificates (DDCs).

Besonders macht die Neo-NFTs dabei das Feature, NFTs auch zu vermieten. Das System nennt sich Rentfuse und beschreibt eine Art smarten Mietvertrag über den Besitz eines digitalen Gutes.

Mit Segen des Staates

Auch aus geopolitischer Sicht ist die starke Performance von Neo interessant. Denn allen Anscheins nach hat China gar kein Interesse daran, Kryptowährungen per se zu verbieten. Restriktiv werden eben nur die behandelt, die China nicht kontrollieren kann. Bitcoin ist das beste Beispiel dafür.

Wie sinnvoll eine “Blockchain” mit staatlicher Absegnung und Teilhabe aber wirklich ist, steht auf einem anderen Blatt. Schließlich haben offene Blockchains Eigenschaften wie Unzensierbarkeit, Erlaubnislosigkeit und Resilienz. Darüber hinaus ist sehr fraglich, ob Neo es mit den etablierten NFT- und Smart-Contract-Plattformen wie Ethereum und Solana an diesem Punkt noch aufnehmen kann. Für eine Aufholjagd könnte es bereits zu spät sein.

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