Wichtige neue Funktion MetaMask führt “Smart Transactions” ein – das steckt dahinter

MetaMask führt “Smart Transactions” ein. Ein wichtiges neues Feature, von dem insbesondere Nutzer von Decentralized Finance (DeFi) profitieren.

Leon Waidmann
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Ein neues Feature gegen Transaktions Front-Runing und MEV

Beitragsbild: Shutterstock

| Ein neues Feature gegen Transaktions Front-Runing und MEV

Mit über 31 Millionen monatlich aktiven Usern ist MetaMask die am meisten genutzte Web3 Wallet am Krypto-Markt. Hinter MetaMask steht die Ethereum-Entwicklerfirma ConsenSys, die erst kürzlich ins Fadenkreuz der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC geriet. Nichtsdestotrotz hat ConsenSys am 7. Mai eine neue Funktion für MetaMask angekündigt, über die sich vor allem DeFi-Nutzer freuen dürften. Sogenannte “Smart Transactions” sollen dabei helfen, das Problem des sogenannten Maximal Extractable Value (MEV) zu lösen, durch das DeFi-Nutzer jährlich mehr als 440 Millionen US-Dollar verlieren. Bereits in den kommenden Monaten soll der neue Transaktionstyp in MetaMask aktiviert werden.

Was ist MEV und warum ist es problematisch?

MEV beschreibt die Möglichkeit für Miner oder Staking-Validatoren, durch das gezielte Anordnen, Verzögern oder Vorziehen von Transaktionen auf der Blockchain zusätzliche Gewinne zu erzielen. Das Problem ergibt sich daraus, dass Transaktionen auf Blockchain-Netzwerken wie Bitcoin, Ethereum oder Solana öffentlich einsehbar sind. Das bedingt, dass Transaktionen von Bots überwacht werden können, bevor sie in einen bestimmten Transaktionsblock aufgenommen und bestätigt werden. Bestimmte Miner und Staker nutzen diesen Umstand aus, um Transaktionen mit sogenannten MEV-Bots zu ihren Gunsten zu manipulieren. Ein einfaches Beispiel dafür ist das Transaktions-Front-Running.

Dabei sieht ein Trading-Bot, der mit Minern oder Stakern zusammenarbeitet, eine anstehende Transaktion in der Blockchain und reicht schnell eine eigene Transaktion mit einer höheren Gebühr ein. Dadurch wird die eigene Transaktion vor der ursprünglichen ausgeführt, um von bevorstehenden Preisänderungen zu profitieren. Diese Praxis wird im Krypto-Jargon auch als MEV-Arbitrage bezeichnet.

So funktioniert MEV in der Praxis

In der Praxis funktionieren MEV-Strategien ungefähr so: Eine Person möchte auf einer dezentralisierten Börse wie Uniswap Ethereum gegen USDT tauschen. Sie gibt ihre Transaktion in die Blockchain ein, um zehn ETH bei einem bestimmten Kursniveau zu verkaufen. Die Transaktion wird in den öffentlichen Mempool gesendet, der eine Art Wartezimmer für alle unbestätigten Transaktionen ist.

Ein Bot, der den Mempool überwacht, erkennt diese Transaktion und berechnet, dass der Kurs von USDT steigen wird, sobald seine zehn ETH verkauft sind. Der Bot-Betreiber erstellt schnell eine eigene Transaktion, kauft USDT kurz vor der Transaktion und verkauft sie sofort nach dem Verkauf zu einem höheren Kurs. Das Ergebnis: Die Person erhält weniger USDT für die ETH als erwartet, und der Bot-Betreiber erzielt einen Gewinn durch diesen Front-Running-Angriff – ein klassisches Beispiel von MEV.

Was sind MetaMask “Smart Transactions”?

Um diese Art von Ausbeutung zu bekämpfen, die in vielen Blockchain-Netzwerken ein Problem darstellt, hat ConsenSys eine Lösung namens “Smart Transactions” entwickelt. Diese Technologie ermöglicht es Nutzern, ihre Transaktionen zuerst an einen “virtuellen Mempool” zu senden. In diesem geschützten Rahmen werden die Transaktionen vorab getestet und angepasst, um sicherzustellen, dass sie nicht von MEV-Bots ausgenutzt werden können.

So wird etwa die beispielhafte Transaktion zunächst im virtuellen Mempool simuliert. Dies ermöglicht es, eventuelle MEV-Strategien, die die Transaktion beeinträchtigen könnten, frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Transaktion zu einem optimalen Zeitpunkt ausgeführt wird, was den bestmöglichen Wert für die Transaktion sichert und vor Front-Running sowie anderen MEV-bezogenen Angriffen schützt.

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