"Wo Krypto-Akzeptanz gelebt wird" Mannheim wird zur Krypto-Stadt

Mannheim soll die erste Krypto-Stadt Deutschlands werden. Was das für den Einzelhandel bedeutet, erfuhr BTC-ECHO von den Initiatoren des Projekts.

Moritz Draht
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Beitragsbild: Shutterstock

| Mannheim wird Krypto-tauglich

Den Einkauf mit Kryptowährungen zahlen: in einigen Geschäften Mannheims soll das bald möglich sein. Aus der 300.000-Einwohner-Region soll die erste “Krypto-Stadt” Deutschlands und das Bezahlen mit Bitcoin so normal wie mit Euro werden. Über 20 Geschäfte haben sich der Initiative inzwischen angeschlossen – vom Nagelstudio über ein Schuhgeschäft bis zur Fast-Food-Kette. Per App sollen Bezahlungen mit Kryptowährungen dort möglichst unkompliziert verlaufen, weitere Städte in die Fußstapfen treten. Ob Mannheim nun “Krypto-freundlich” wird, wie der Einzelhandel davon profitieren könnte und: wann das ganze an den Start geht – darüber sprach BTC-ECHO mit Initiator Max Burger, der die Ökosystementwicklung des Projekts betreut.

Testballon Mannheim

Das Automobil, das Fahrrad, der Aufzug und nicht zuletzt: das Spagettieis – die Stadt Mannheim steht für Erfindergeist. “Man sagt, dass Mannheim die kleinste Metropole der Welt ist”, schwärmt Max Burger. “Hoher Erlebniswert, viele junge Leute, eine Universität und lebendige Kreativszene” – als Krypto-Stadt sei sie prädestiniert.

Die Idee dahinter: Ein Netzwerk an Händlern, die Kryptowährungen in ihren Geschäften akzeptieren. Solche gibt es vereinzelt bundesweit, rund 1.000 Akzeptanzstellen in ganz Deutschland. Diesen Standorten ein Siegel zu geben und damit für bessere Sichtbarkeit zu sorgen, ist auch Ziel der Krypto-Stadt-Initiative.

Doping für Innenstädte?

Das Konzept ist eigentlich nicht neu. Als Vorbild dienen Städte wie Lugano, wo sich bereits Steuern in Krypto zahlen lassen. Davon ist man zwar noch entfernt. Aber auch in Mannheim verspricht man sich einen Zustrom an Touristen.

“Ein zusammenhängendes Einkaufserlebnis”: das sei die Vision, meint Max Burger. “Es gibt momentan in Deutschland um die 6,7 Millionen Menschen, die Kryptowährungen besitzen – wir möchten die in unsere Krypto-Städte bringen”.

Max Burger glaubt an den Erfolg des Krypto-Stadt-Konzepts

Großer Gewinner könnte demnach der Einzelhandel sein. Letztlich mache man “Werbung für die Händler gegenüber einer definierten Zielgruppe”, so Burger. Krypto-Affine würden in die Innenstädte gelockt, neue Kundenkreise erschlossen. Das Projekt sei daher auch Standortmarketing. Lokalpolitisch renne man damit offene Türen ein. Ob das die Kunden auch tun werden, bleibt abzuwarten.

Krypto salonfähig machen

Nach knapp drei Jahren Vorbereitung trägt das von Nimiq Lab, einer stiftungsfinanzierten Organisation hinter der Kryptowährung Nimiq, finanzierte Vorhaben allmählich Früchte. In den kommenden Wochen sollen die Bezahllösungen verfügbar sein: “Zum Sommer hin haben wir eine rechtssichere Infrastruktur, über die wir den Händlern Lösungen anbieten, dass sie Kryptowährungen akzeptieren, am Ende aber nach wie vor Euro rausbekommen”.

Bezahlt werden kann dann per App mit Bitcoin, dem Tether-Stablecoin USDT und Nimiq. Händler, die daran teilnehmen wollen, können sich auf der Seite direkt in das Netzwerk eintragen.

Was in Mannheim entsteht, soll nur der Anfang sein. Weitere Städte sollen folgen. Als nächstes auf dem Plan steht Berlin. Über 100 Krypto-Akzeptanzstellen gibt es in der Hauptstadt bereits, die meisten in Deutschland. Durch die Initiative könnten es noch mehr werden. Und das schon bald: “Wir gehen davon aus, dass die Infrastruktur dafür im Sommer steht”.

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