Marktupdate Korrelationshoch zwischen Bitcoin-Kurs (BTC) und Aktienmarkt

Zum Wochenauftakt kann der Bitcoin-Kurs (BTC) wieder zulegen, während die Korrelation mit dem US-Börsenparkett einen Rekordwert erreicht hat.

Moritz Draht
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Beitragsbild: Shutterstock

Nachdem der Bitcoin-Kurs (BTC) über das Wochenende knapp über einem Niveau von 9.000 US-Dollar stagnierte, dreht die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung zum Wochenbeginn wieder auf. Mit einem Plus von 1,4 Prozent in den letzten 24 Stunden notiert der Bitcoin-Kurs aktuell bei 9.195 US-Dollar. Auf Wochensicht behauptet der Bitcoin-Kurs eine Kurssteigerung von 0,7 Prozent.

Bitcoin-Kurs und seine Korrelationen

Seit die klassischen Aktienmärkte und der Bitcoin-Kurs im März zeitgleich vom Corona-Crash zu Boden gedrückt wurden, hat sich die Frage nach deren Korrelation neu gestellt. Sowohl die klassischen als auch die Krypto-Märkte haben in den zurückliegenden, krisengezeichneten Wochen ähnliche Volatilitätsmuster gezeigt. Die wenigen Abkopplungsversuche des Bitcoin-Kurs währten meist nicht lange und wurden schnell vom Börsengeschehen eingeholt.

Wie Daten von Skew zeigen, hat die Korrelation zwischen Bitcoin-Kurs und dem US-Aktienindex S&P 500 am 30. Juni mit 66,2 Prozent einen neuen Spitzenwert erreicht. Und auch der aktuelle Wert von 65,8 Prozent liegt nur unwesentlich unter diesem Rekordhoch.

Korrelation zwischen Bitcoin-Kurs und S&P 500

Die hohe Korrelation veranschaulicht eine große Anleger-Schnittmenge und hat sowohl positive, als auch negative Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs. Die schnelle Erholung des Bitcoin-Kurs nach dem Kurssturz unter 4.000 US-Dollar auf ein derzeitiges Niveau von über 9.000 US-Dollar war ein Effekt der Marktkorrelation.

Ebenso steht eine hohe Korrelation der Einlösung des Bitcoin-Werteversprechens als digitalem Gold in Weg. Nach wie vor wird Bitcoin im Portfolio ein Platz als Risiko-Anlage eingeräumt. Eine enge Marktverflechtung könnte schließlich dazu führen, dass der Bitcoin-Kurs nach unten segelt, sobald die Märkte wieder einknicken.

Die Aussagekraft der Daten ist jedoch eingeschränkt. Die knapp 170 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung von Bitcoin sind nur ein Bruchteil des über 20 Billionen US-Dollar schweren Aktienindex. Dass der vergleichsweise „kleine“ Krypto-Markt unter dieser Dominanz ähnliche Muster zeigt, ist nicht verwunderlich. Wayne Chen, CEO von Interlapse Technologies erklärt gegenüber dem Krypto-Nachrichtenportal Coindesk:

Obwohl die Korrelation zwischen Bitcoin und S&P 500 immer ein sehr guter Indikator für Marktbewegungen ist, behält sie nie wirklich eine konsistente Position bei. Bitcoin verhält sich eher wie eine stark fremdfinanzierte Position und folgt den Markttrends in volatileren, dramatischeren Auf- und Abwärtsschwankungen.

Die Zukunft des digitalen Zahlungsverkehrs

Als Bitcoin das Licht der Welt erblickte, hat es die Tür für digitale Währungen aufgestoßen. Dabei hat vor allem eine Bitcoin-Nachgeburt die globale Währungsordnung wie keine zweite in Frage gestellt: Libra.

Mit allen regulatorischen Mitteln wurde der Facebook-Coin von der Politik ausgebremst, der bis heute nur ein Dasein in Form eines White Paper fristet. Zu groß die Reichweite, zu unkalkulierbar die damit verbundenen Risiken – so im Kern die Bedenken der Währungshüter.

Doch so sehr Libra auch weiterhin um seine Existenz kämpft, die Idee eines global Coins war geboren und hat Druck auf die Behörden gemacht. Zentralbanken standen unter Zugzwang und mussten dem Libra-Projekt eigene Lösungen entgegenstellen.

Die Antwort: Digitale Zentralbankwährungen (Central bank digital currency, kurz: CBDC). Rund um den Globus wetteifern Zentralbanken um digitale Versionen von Landeswährungen. Vor allem China erzielt rasch Fortschritte und hat bereits eine Testphase mit dem digitalen Renminbi eingeläutet.

Die Frage ist also nicht ob CBDCs kommen, sondern wann und welchen Einfluss sie auf das Währungssystem haben werden. Laut Cuy Sheffield, Head of Crypto bei Zahlungsdienstleister Visa, sind „digitale Währung der Zentralbank (CBDC) einer der wichtigsten Trends für die Zukunft des Geldes und des Zahlungsverkehrs im nächsten Jahrzehnt“.

Sheffield zufolge sei die Einführung von CBDCs unaufhaltsam, „unabhängig von den persönlichen Ansichten darüber, ob es gut oder schlecht ist“. Je nachdem, welche CBDC-Lösung letztlich ihren Weg in unsere Wallets finden, habe dies „erhebliche Auswirkungen auf die Privatsphäre, die Währungssouveränität, die Geopolitik und die finanzielle Integration sowie auf die weltweite Einführung von Krypto-Dollar und Bitcoin“.

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