Nach dem Coordicide IOTA erklärt Mana: Proof-of-Stake „light“

IOTA strebt seiner Dezentralisierung entgegen. Doch damit der Coordinator ruhigen Gewissens den Löffel abgeben kann, muss noch einiges passieren. Mit dem Reputationssystem Mana soll IOTA 2.0 auch ohne zentrale Kontrolle sicher sein – und möglicherweise um einen Sekundärmarkt reicher.

Christopher Klee
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IOTA-Münze auf Platine

Beitragsbild: Shutterstock

Noch hält bei IOTA der Coordinator alle Fäden des Tangles in der Hand. Als zentrales Steuerungs-Element soll der Coordinator das IOTA-Netzwerk vor Angriffen schützen. Ein Beispiel aus dem aktuellen Jahr ist der Hack der Trinity Wallet von IOTA. Dort nutzten Angreifer eine Schwachstelle im Code eines Drittanbieter-Plugins aus, um mehrere Millionen Euro in IOTA abzuziehen. Das Netzwerk wurde seinerzeit kurzerhand stillgelegt, um größere Schäden zu vermeiden.

Der Coordinator ist als Brückentechnologie gedacht. Er soll wegfallen, sobald das Netzwerk sicher auf dezentralen Beinen steht. Der Coordicide wird den Start von IOTA 2.0 markieren.

Ein Reputationssystem soll gewährleisten, dass das Tangle auch nach dem Coordicide sicher bleibt. Vertrauenswürdige Netzwerkknoten sollen das Tangle fortspinnen und die Finalität von Transaktionen gewährleisten. Bei der Ermittlung von zuverlässigen Nodes kommt bei IOTA 2.0 eine Art „Proof-of-Stake light“ zum Einsatz: Mana.

Mana nicht gleich Mana in IOTA 2.0

So soll bei jeder Transaktion (von Werten, nicht von Daten) ein gewisser Betrag an Mana einem Node zugewiesen werden. Dadurch vergrößert sich dessen Reputation. Sollte sich der Node als unehrlicher Akteur herausstellen – etwa, indem er falsche Transaktionen an das Netzwerk propagiert – können die Holder das zugeordnete Mana entziehen und an einen anderen Netzwerkknoten delegieren. Im Unterschied zu Proof of Stake laufen die Holder also nicht Gefahr, dass ihr „Stake“ (Mana) einbehalten wird, weil sie dem falschen Validator Node vertraut haben. Das Mana, das für Reputation im Netzwerk eingesetzt wird, heißt Consensus Mana.

Darüber hinaus wird Mana eine Rolle bei der Regulierung der Netzwerkauslastung beim Datenverkehr spielen, dem zweiten wesentlichen Use Case des aufs Internet der Dinge spezialisierten Krypto-Netzwerks. Die Datenmenge, die ein Node dem Tangle zufügen kann, soll proportional zu dem Mana sein, das ihm zugewiesen wurde. In diesem Fall handelt es sich um „Access Mana“.

Zukunfstmusik: Ein Markt für Mana

Damit könnten industrielle Betreiber von Nodes in IOTA 2.0 ein Interesse daran haben, möglichst viel Mana anzusammeln – was letztlich zu einem Markt für Access Mana führen kann. Ein Szenario, das IOTA-Entwickler William Sanders in seinem jüngsten Überblick zu Mana explizit nicht ausschließt:

Bei einer ausreichenden Nachfrage nach Access Mana  ist es naheliegend, dass ein Markt für die Vermietung von Mana entstehen würde, auf dem die Inhaber von Token potenziell von der Verpachtung ihres Manas profitieren können. Smart Contracts können dazu verwendet werden, diesen Prozess nahtlos in das Nutzererlebnis zu integrieren.

Das ist angesichts des jetzigen Entwicklungsstandes von IOTA 2.0 im Allgemeinen und Mana im Speziellen freilich noch Zukunftsmusik. Unter anderem muss noch über die genaue Berechnung des Mana Token entschieden werden.

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