Inscriptions: Bitcoin-Transaktionsgebühren auf Rekordhoch

Die Bitcoin-Blockchain ist so voll wie noch nie. Hauptverantwortlich sind die sogenannten Ordinals Inscriptions. Aber was ist das eigentlich? Nicht nur Bitcoin rennt dieser Tage gen Norden, auch die Transaktionsgebühren auf der Blockchain kennen nur diese Richtung. Mit durchschnittlich 56.000 Sats (24,50 US-Dollar) muss man dieser Tage tief in die Tasche greifen, um On-Chain-Transaktionen in einen Block zu manövrieren. Entsprechend voll ist auch der Bitcoin Mempool, also die Gesamtheit aller unbestätigten Transaktionen in der Blockchain. Es gibt zwei Hauptgründe für die derzeitige Blockchain-Verstopfung bei Bitcoin: Ein gesteigertes Interesse an BTC Immer mehr Ordinals-Inscriptions Doch was genau steckt hinter den Inscriptions – und können sie Bitcoin am Ende sogar schaden? Erster Grund ist schnell erklärt: Steigt der BTC-Kurs, steigt auch das Interesse und der Netzwerktraffic nimmt zu. Soweit so normal. Neu ist aber, dass mit den Ordinals-Inscriptions die Blockchain vermehrt für andere Zwecke als nur Finanz-Transaktionen benutzt wird. Der Bitcoin-Mempool ist so voll wie nie zuvor / Quelle: mempool.space Was sind Inscriptions? Inscriptions, bei Bitcoin heißen sie Ordinals, ermöglichen es, beliebige Daten in einzelne Satoshis auf Bitcoin einzuschreiben. Zu solchen sogenannten Inscriptions zählt Pixelkunst, aber auch kleinere Anwendungen sind möglich. Der Haken: Die neuen Anwendungsfälle sorgen abermals für Traffic auf Bitcoin – die Blockchain verstopft. Laut Daten von Dune befinden sich knapp 50 Millionen solcher Inscriptions auf Bitcoin. Pikantes Detail: Das Ordinals-Protokoll, das diese Inscriptions möglich macht, gibt es erst seit Anfang 2023 – trotzdem ist die Nachfrage enorm. Stetiges Wachstum bei den Inscriptions / Quelle: Dune.com Was sind BRC-20 Token? Erschwerend hinzu kommt noch, dass die Ordinals-Inscriptions eine Art neuen Token-Standard auf Bitcoin etabliert haben. Ähnlich dem Ethereum ERC-20-Standard können mithilfe des Ordinals-Protokolls neue Token auf BTC gemintet werden. Zwar handelt es sich bei BRC-20 allenfalls um ein experimentelles Projekt ohne seriöse Anwendungsfälle. Die Nachfrage nach Inscriptions-Coins wie Branchenprimus ORDI ist dennoch hoch. Der Memetoken hat trotz der Namensähnlichkeit nichts mit Ordinals zu tun, legt aber allein im Dezember rund 150 Prozent zu. Ein Hypecoin also, dessen Absturz nahezu garantiert ist. https://datawrapper.dwcdn.net/uARxk/1/ In anderen Worten: Bei Spekulationen auf Memecoins wie ORDI ist Vorsicht geboten. Selbst BRC-20-Erfinder Domo rät von Investments ab: Dies ist nur ein experimenteller Standard. Ich rate dringend davon ab, finanzielle Entscheidungen auf der Grundlage dieses Inscriptions-Designs zu treffen. Wie kann ich Transaktionsgebühren sparen? Wer dieser Tage Satoshis durch die Blockchain schicken will, muss dafür eine Menge Gebühren auf den Tisch legen. Es gibt aber Möglichkeiten, Transaktionsgebühren zu optimieren. Der Sparplan-Anbieter 21bitcoin rät daher dazu, nicht zu viele kleine UTXOs anzusammeln. Jedes Mal, wenn du Bitcoin [...] an deine eigene Wallet schickst, entsteht ein neuer UTXO. Je mehr einzelne UTXOs eine Transaktion enthält, desto höher sind die Gebühren für zukünftige Transaktionen. 21bitcoin gegenüber BTC-ECHO In anderen Worten: Lieber wenige große Transaktionen, als viele kleine verschicken. Das reduziert die Anzahl einzelner UTXOs in der Wallet und damit letztlich die Gebühren. Sind Inscriptions schlecht für Bitcoin? BRC-20-Coins haben keinen Use Case und für Pixelkunst gibt es Blockchains wie Ethereum und Solana, die diese deutlich besser verarbeiten können. Man fragt sich also: Braucht es die Inscriptions wirklich? Bitcoin-Entwickler wie Luke Dashjr wollen die Ordinals-Inscriptions daher im nächsten Update sogar herausschmeißen. Kann das gelingen? "Es ist völlig unmöglich, dass er es schafft, das Ordinals-Protokoll zu verdrängen", meint Lightrider. Als Gründer von Ordimint, einem Tool zur Erstellung von Bitcoin NFTs, sieht er Potenzial in der Technologie. Inscription 50000709 / Quelle: Ordinals.com Am Ende des Tages ist Bitcoin ein offenes Protokoll, das es allen erlaubt, Anwendungen zu schreiben, wenn sie im Einklang mit den Netzwerkregeln sind. Scheitert Bitcoin an Inscriptions, war Bitcoin auch nie resilient genug. Für die Sicherheit von Bitcoin sind hohe Transaktionsgebühren ohnehin wünschenswert. Und für alles andere gibt es Lightning.

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