Geldwäschevorwurf: Australische Bank erhält Rekordstrafe

Wegen mehrerer Verstöße gegen die australischen Anti-Geldwäsche-Gesetze muss die Commonwealth Bank nun 530 Millionen US-Dollar Strafe zahlen. CEO Ian Narev nahm bereits seinen Hut.

Christopher Klee
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Die Commonwealth Bank Australia (CBA), die zu den vier größten australischen Banken gehört, hat Versäumnisse bei der Überwachung verdächtiger Transaktionen eingeräumt. Entsprechende Vorwürfe erhob das australische Zentrum für Transaktionsberichte und -analysen (AUSTRAC) bereits im letzten Jahr. So sollen zwischen 2012 und 2015 unter anderem über 53.000 Überweisungen von 10.000 australischen Dollar oder mehr dem AUSTRAC nicht fristgerecht gemeldet worden sein. Diese Frist beträgt in Australien zehn Geschäftstage.
Die CBA stritt ab, wissentlich gegen die Anti-Geldwäsche-Gesetze verstoßen zu haben. Vielmehr sprach man von einem Programmierfehler in der Geldautomatensoftware. Die Bank gab jedoch zu, nicht mit gebotener Sorgfalt agiert und so die 53.506 Verstöße gegen die Anti-Geldwäsche-Gesetze ermöglicht zu haben.

Millionen könnten an Kriminelle geflossen sein

Weitere Versäumnisse räumte die CBA bei der Überwachung von über 770.000 Konten ein. Auch hier ging es um das Feststellen verdächtiger Transaktionen. Die AUSTRAC vermutet, dass auf diese Weise erhebliche Summen an illegalen Geldern gewaschen worden seien. Dabei gehe es insbesondere um Erlöse aus dem Drogen- und Waffenhandel:

„Das Geld, das über die CBA-Konten gewaschen wurde, umfasste den Erlös aus Import- und Verkaufsgeschäften mit Schusswaffen und Drogen, insbesondere Methamphetamin, den kriminelle Vereinigungen erwirtschaftet haben.“

Fiat schmutziger als Krypto?

Bemerkenswert ist die Rekordstrafe vor allem in Bezug auf die anhaltende Diskussion um die Verwendung von Kryptowährungen zur Finanzierung illegaler Aktivitäten. Der Fall CBA zeigt, dass Geldwäsche mit Fiatwährungen nach wie vor üblich ist. Das liegt vor allem daran, dass Bargeld mehr Anonymität gewährleistet als z. B. der Bitcoin. Das Vorurteil der vollkommenen Anonymität einer Bitcoin-Adresse wurde zuletzt von einer Studie der Hamad Bin Khalifa Universität in Katar widerlegt:

„Die rückwirkende Sicherheit des Bitcoin ist gering. Wenn etwas in der Blockchain aufgezeichnet wurde, kann man den Verlauf zurückverfolgen und so die Anonymität von Nutzern aufheben.”

Die katarischen Wissenschaftler haben zu diesem Anlass 1.500 Hidden Services des Tor-Netzwerkes durchstöbert und so 88 Bitcoin-Adressen gesammelt. Weitere Recherchen in Twitter und dem Forum BitcoinTalk bescherten den Forschern zusätzliche 45.200 Wallet-IDs. Bei einigen Benutzern musste hier schon nicht mehr weitergesucht werden: Ihre Profile enthielten z. B. ihre privaten E-Mail-Adressen, Verlinkungen zu anderen Social-Media-Seiten und mitunter sogar Angaben über den Wohnort. Somit konnten mit relativ wenig Aufwand Wallet-IDs konkreten Personen zugeordnet werden.

CBA hätte von Blockchain profitieren können

Da alle Bitcoin-Transaktionen unwiderruflich auf der Blockchain gespeichert sind, kann man so auch illegale Geschäfte nachvollziehen. Für den Fall CBA bedeutet das: Die verdächtigen Geldbewegungen wären sofort aufgefallen, hätte die Bank eine Blockchain implementiert. Zwar hat Ex-CEO Narev bereits vor zwei Jahren das Potential der Blockchain als „transformatorisch“ bezeichnet; er bezog sich dabei jedoch vor allem auf den Aspekt der Kosteneinsparung für Bank und Kunden.

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