Dieser Artikel wurde von Tim Reindl und Leon Waidmann verfasst.
Wer schon einmal in einem Supermarkt war, kennt das Gefühl. Eigentlich wollte man sich nur kurz eine Packung Kaugummis besorgen. Doch jetzt bildet man das hintere Ende einer Kassenschlange, die sich durch den halben Laden zieht. Am liebsten würde man dem Typen weiter vorn zwei Euro in die Hand drücken, „passt so“ sagen und mit seinem Einkauf aus dem Geschäft verschwinden.
Ähnliche Szenen spielen sich auch auf der Ethereum-Blockchain ab. Rollups sind dabei eine Möglichkeit, solche Staus einzudämmen. Sie sparen Platz und Rechenleistung auf der Blockchain und werden derzeit regelrecht gehypt.
Ethereum: Warum überhaupt Skalierung?
Das Ethereum-Netzwerk ist auf zwei Funktionen optimiert: Transaktionen abwickeln und Smart Contracts ausführen. Diese Vorgänge werden in die Blöcke der Blockchain aufgenommen. Das Problem: Die Kapazitäten sind begrenzt. Nur etwa 15 Transaktionen können pro Sekunde abgewickelt werden. Sind mehr Aufträge vorhanden, kommt es zum Stau. Im Gegensatz zum Supermarkt bekommt hier allerdings die Person mit dem dicksten Geldbeutel den Vorzug. Der Rest wartet und hofft, irgendwann dranzukommen. Bei einer hohen Auslastung des Netzwerks steigen also die Transaktionsgebühren (Gas Fees). Obwohl diese Limitierung das Netzwerk langsam und teuer macht, wird sie beibehalten. Denn dadurch wird die Blockchain eben auch besonders sicher.
Skalierungslösungen begegnen diesem Problem. Sie versuchen, Transaktionen und Smart-Contract-Abwicklungen schneller und günstiger zu machen, ohne dabei die Ethereum Blockchain (den Basis-Layer) zu verändern. Rollups sind dabei eine Möglichkeit zur Skalierung, die sich derzeit großer Beliebtheit erfreuen. Die Entwicklung steht allerdings noch am Anfang.