Das ist gerade nochmal gut gegangen: Ethereum hat am 15. April die erste Hard Fork für seine Beacon Chain vollzogen. Mit dem Netzwerk-Update “Berlin” wurden insgesamt vier Protokolländerungen (Ethereum Improvement Proposals, EIP) eingeführt. Unterm Strich war die Hard Fork ein Erfolg – allerdings sah das kurzzeitig anders aus.
Die Änderungen der Berlin Hard Fork
EIP-2565 senkt die Gas Fees für das Ausführen diskreter Exponentialfunktionen, die eine Grundlage für viele kryptografische Funktionen wie beispielsweise Zero-Knowledge Proofs bilden.
EIP-2718 führt einen neuen Transaktionstypen (“Envelope Transactions”) ein, der künftig als Rahmenwerk für die Einführung neuer künftiger Transaktionstypen dienen soll, die abwärtskompatibel mit bisherigen Transaktionen sind. Dies war zwar bereits vor der Berlin Hard Fork möglich, war jedoch mit hohem Aufwand verbunden.
EIP-2930 ist ein Beispiel für eine dieser neuen Transaktionsarten. Die Protokolländerung erlaubt es Nutzern, Vorlagen für zukünftige, komplexe Transaktionen zu erstellen, um die Gaskosten zu senken.
EIP-2929 erhöht die Gebühren für bestimmte Smart-Contract-Operationen (Opcodes). Konkret geht es dabei um Opcodes, die Speicheranfragen stellen (SLOAD, *CALL, BALANCE, EXT* und SELFDESTRUCT). Das erstmalige Ausführen dieser Opcodes ist nun dreimal teurer. Das soll DDoS-Angriffen (Distributed Denial of Service) erschweren. Im Jahr 2016 legten Angreifer Ethereum mit einer DDoS-Attacke nahezu lahm, in dem in einem Block 50.000 dieser Speicheranfragen gestellt wurden.
Ethereum: Berlin Hard Fork nach Startschwierigkeiten erfolgreich umgesetzt
Das Berlin Upgrade ging zunächst nicht ganz reibungslos über die Bühne. Probleme gab es einerseits bei Netzwerkknoten, die den Ethereum Client Open Ethereum (ehemals Parity) verwenden. Auf Blockhöhe 12.244.294, 294 Blöcke in der Berlin Hard Fork, gab es einen Konsens-Fehler, der es Open Ethereum Nodes verunmöglichte, sich mit dem Netzwerk synchronisieren. Der Fehler, der rund 13 Prozent aller Ethereum Full Nodes betraf, wurde mittlerweile jedoch behoben.
Ethereum mit All-Time-High
Derweil hat der Ether-Kurs im Zuge der Berlin Hard Fork mit 2.544 US-Dollar ein neues Allzeithoch aufgestellt. Der Kurssprung korreliert zudem zeitlich mit der Meldung, dass der institutionelle Investor Rothschild Investment Corporation mit 4,75 Millionen US-Dollar in den Ethereum Trust des Krypto-Vermögensverwalters Grayscale eingestiegen ist. Mit seinem Bitcoin Trust gehört Grayscale zu den BTC Walen der Superlative. Mittlerweile hält der Vermögensverwalter satte 654.885 BTC (umgerechnet rund 40 Milliarden USD). Das entspricht über 3 Prozent aller Bitcoin-Einheiten, die es jemals geben wird. Der Grayscale Ethereum Trust verwaltet seit dem Rothschild-Investment 7,7 Milliarden US-Dollar.
Der Ether-Kurs liegt zu Redaktionsschluss bei 2.381 USD und musste damit im 24-Stunden-Vergleich 2,6 Prozentpunkte abgeben. Der ein oder andere Taler dürfte dabei in den Memecoin DOGE geflossen sein, der heute mal wieder eine exorbitante Perfomance an den Tag legt.