"Ein ETF auf der Blockchain – nur besser" DTF statt ETF: Warum tokenisierte Indizes das nächste große Ding sind

Decentralized Traded Funds (DTFs) könnten zum Gamechanger für den Krypto-Retailmarkt werden. Venionaire-Capital-CEO Berthold Baurek-Karlic erklärt im BTC-ECHO-Interview, wie Europa hier regulatorisch vorprescht – und warum ein ETF auf der Blockchain mehr ist als nur ein technisches Update.

Sven Wagenknecht
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Ein kleiner Einkaufskorb mit verschiedenen Kryptowährungsmünzen, darunter Bitcoin, Ethereum, Ripple und Dogecoin tokenisierte Indizes, auf einem hellrosa Hintergrund.

Beitragsbild: Shutterstock

| Jeder kennt ETFs, aber schon bald könnten DTFs, also Decentralized Traded Funds, das nächste große Ding sein, wie Berthold Baurek-Karlic, CEO von Venioniare Capital, auf dem World Venture Forum in Kitzbühel erklärt

Berthold Baurek-Karlic, CEO von Venionaire Capital, sieht in Decentralized Traded Funds (DTFs) die nächste Evolutionsstufe des Krypto-Investments. Statt zentral verwalteter Exchange Traded Products (ETPs) sollen Fonds künftig direkt auf der Blockchain emittiert und verwaltet werden, kostengünstig, transparent und global zugänglich.

“Wir arbeiten daran, eine On-Chain-Indexstrategie als tokenisiertes Wertpapier abzubilden – das wäre im Prinzip ein ETF ohne Intermediäre”, erklärt Baurek-Karlic. Das Besondere daran: Der zugrunde liegende Index läuft als Smart Contract direkt auf der Blockchain. Token können ge-minted und geburned werden, ohne die klassischen Kostenstrukturen und Gatekeeper des traditionellen Finanzmarkts.

DTFs: Peter Thiel und Sam Altman sind mit von der Partie

Die Grundlage für diese Entwicklung ist die Partnerschaft mit Reserve, einem US-Protokoll mit prominenten Unterstützern wie Peter Thiel und Sam Altman. Baurek-Karlic: “Reserve ermöglicht es, komplexe Strategien zu automatisieren, regulatorisch zu verankern und zugleich dezentral zu betreiben. Wenn das funktioniert, entsteht eine ganz neue Produktklasse: DTFs, die sowohl nativ auf der Blockchain leben als auch in regulierter Wertpapierform handelbar sind.”

Ein Mann, der in ein Mikrofon spricht und Notizen in der Hand hält, steht neben einem anderen sitzenden Mann vor einem blauen Veranstaltungshintergrund mit verschiedenen Sponsorenlogos und spricht über Konzepte wie tokenisierte Indizes und ETF.
Berthold Baurek-Karlic bei der Moderation eines Panels auf dem World Venture Forum 2025 in Kitzbühel I Quelle: Venionare Capital

Tokenisierung mit MiCA – regulatorisch möglich?

Die große Frage: Ist so ein Produkt in Europa überhaupt legal umsetzbar? Die Antwort von Baurek-Karlic ist vorsichtig optimistisch: “Nach unserem aktuellen Verständnis ist das MiCA-konform. Es wurde nur noch nicht gemacht.”

Damit das gelingt, entwickelt Venionaire eigene Benchmarks , regulierte Krypto-Indizes unter der EU-Benchmark-Verordnung (BMR), die als Referenzwerte für Fondsprodukte dienen können. Sie bilden das Fundament für strukturierte Produkte, etwa in Form von verbriefbaren ETPs oder sogar tokenisierten Investmentfonds.

“Die meisten Krypto-Fonds sind auf professionelle Investoren beschränkt. Aber es gibt ein riesiges Potenzial im Retail – und genau da setzen DTFs an. Wenn wir sie sauber strukturieren und mit einer MiCA-konformen Indexlogik verknüpfen, machen wir das Thema massentauglich”, sagt Baurek-Karlic.

Warum DTFs für Anleger attraktiver sein könnten als ETFs

Die Vorteile liegen auf der Hand: DTFs könnten, richtig strukturiert – deutlich günstiger sein als klassische Krypto-ETFs. Zudem lassen sie sich über Wallets und DeFi-Protokolle handeln, sind interoperabel, transparent und potenziell 24/7 liquid.

“Man stelle sich vor, man kann einen diversifizierten Krypto-Basket nicht nur bei einem Broker kaufen, sondern direkt über einen DEX minten oder burnen, mit voller Einsicht in die Zusammensetzung, Rebalancing-Logik und Gebührenstruktur”, so Baurek-Karlic. “Das verändert die Zugangsmöglichkeiten zu Krypto-Investments fundamental.”

Konkurrenz BlackRock?

Die Vision ist klar: Eine Alternative zu den traditionellen ETP-Angeboten, wie man sie von BlackRock und Co. kennt, aber mit mehr Effizienz und Dezentralität. Die regulatorische Grundlage dafür sieht Baurek-Karlic in Europa als gegeben:

“MiCA und die Benchmark-Verordnung bieten einen sauberen Rahmen, um solche Fondsvehikel zu strukturieren. Europa hat regulatorisch hier sogar einen echten First-Mover-Vorteil. Es fehlt nur der Mut, den ersten Schritt zu machen.”

Das folgende Gespräch mit Berthold Baurek-Karlic fand im Rahmen des World Venture Forum 2025 in Kitzbühel statt.

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