„Soweit wir informiert sind, sind wir die erste Hochschule der Schweiz, die Bitcoin-Zahlungen akzeptiert“, sagt René Hüsler, stellvertretender Rektor der Hochschule Luzern.
Mit dieser Aussage scheint er bisher richtig zu liegen, denn selbst die renommierte technische Hochschule ETH Zürich hat gegenwärtig keine Pläne, Bitcoin als Zahlungsmittel für Rechnungen zu akzeptieren. Im internationalen Vergleich gehört Luzern damit zu den Pionieren. Bitcoin bieten bisher unter anderem das King’s College New York, die University of Nicosia in Zypern und die University of Cumbria in Großbritannien als alternative Zahlungsmöglichkeit an.
Die Hochschule Luzern verfolgt damit das Ziel, Erfahrungen im praktischen Umgang mit der Technologie zu sammeln. Das einhergehende Risiko besteht derzeit noch in der Volatilität der Währung. Die Kryptowährung wird häufig in Zusammenhang mit Betrugsvorwürfen, Börsenpleiten und des Verdachts auf Geldwäsche und Terrorfinanzierung, gebracht. Gleichzeitig steigt aber auch die Anzahl an Unternehmen, die Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. In der Schweiz lässt sich diese Entwicklung ebenfalls vermehrt beobachten. Beispielsweise akzeptiert die Einwohnerkontrolle der Stadt Zug Bitcoin-Zahlungen bis 200 Franken bereits seit Mitte 2016. Auf die Frage nach dem Risiko von Kursverlusten antwortet Zugs Stadtpräsident Dolfi Müller:
„Schwankungen gibt es. Aber sobald Bitcoin bei uns reinkommen, haben wir jederzeit die Möglichkeit, diese wieder in Schweizer Franken zu wechseln. Das sichert uns ab.“
Kein Handel mit Bitcoin
Die Hochschule Luzern lässt die Zahlungen einmal pro Woche oder ab 10.000 Franken täglich in Schweizer Franken transferieren. Ein eigenständiger Handel ist derzeit nicht vorgesehen, da ein Vertrag mit der Zuger Bitcoin Suisse AG, die ein entsprechendes Paymentsystem betreibt, geschlossen wurde.
„Damit wird es für die Hochschule Luzern möglich, Bitcoin einzunehmen, ohne selbst welche zu besitzen“, erklärt Hüsler. Die Risiken liegen bei der Bitcoin Suisse AG. Die Zahlungsgebühr von einem Prozent trägt der Endkunde (Student).
Der Nutzerkreis wird sich zunächst auf eine kleine Anzahl an Personen beschränken. Vor allem Studenten, die sich inhaltlich für die Themen Finanzdienstleistungen und Blockchain-Technologien interessieren oder eine Weiterbildung in diesem Bereich belegen, werden diese Zahlungsoption nutzen.
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