D-A-CH Die große Krypto-Umfrage: Über 3.000 Leser haben abgestimmt

Im Dezember haben wir im Rahmen unserer großen BTC-ECHO Leserumfrage der deutschen Krypto-Community auf den Zahn gefühlt. Das Ziel: Ein repräsentatives Bild von Krypto-Deutschland zu erhalten. Das Feedback war überwältigend: Über 3.000 Leserinnen und Leser beteiligten sich an dem Projekt – mit teilweise überraschenden Ergebnissen.

Christopher Klee
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BTC-ECHO Leserumfrage

Beitragsbild: BTC-ECHO

Bitcoin für alle: Auch ältere Semester unter den Hodlern

Kryptowährungen werden häufig als ein Asset beschrieben, für das sich besonders jüngere Generationen begeistern. Die Umfrage-Ergebnisse zeigen, dass dies nur bedingt der Fall ist. Zwar ist jeder zweite Befragte zwischen 25 und 44 Jahre alt – doch jeder dritte ist älter. Mit gerade einmal 7,4 Prozent halten sich die 18- bis 24-Jährigen beinahe die Waage mit den Senioren der Generation 65+, die mit 5,4 Prozent vertreten sind. Ein durchaus überraschendes Ergebnis.

Bitcoin (noch) im Fokus des Interesses …

Die Krypto-Landschaft wird immer vielfältiger – doch noch immer war es der Branchenprimus Bitcoin, der die deutschen Hodlerinnen und Hodler 2020 am meisten umgetrieben hat. 93 Prozent der Befragten sahen in Bitcoin das wichtigste Krypto-Thema. Doch auch die Altcoins – also alle anderen Kryptowährungen – können einen Platz auf dem Treppchen erobern. Mit knapp 59 Prozent waren Altcoins im Jahr 2020 das zweitwichtigste Thema für unsere Leserinnen und Leser. Immerhin 40 Prozent haben Fragen der Krypto-Regulierung eine besondere Bedeutung zugemessen.

… doch (Bitcoin-)Maximalismus ist ein Randphänomen

Obwohl nahezu jeder Leser als Bitcoin wichtigstes Krypto-Thema des Jahres 2020 betrachtete, kann von Maximalismus – im Sinne von: Es kann nur einen geben – keine Rede sein. Stattdessen setzt ein Gros der Leserschaft auf ein diversifiziertes Portfolio. Die meisten haben angegeben, 2-5 verschiedene Kryptowährungen zu halten. Der Anteil der “Maximalisten” (beziehungsweise jener, die zum Zeitpunkt der Befragung nur eine Kryptowährung hielten) beläuft sich auf 8,6 Prozent.

Vielfalt ist auch bei den Aufbewahrungsmethoden angesagt. Das gilt sowohl für das “Wie” als auch für das “Wie viel”. So setzen die wenigsten nur auf eine Lösung, um ihr Krypto-Vermögen aufzubewahren.

Ein buntes Bild zeichnet sich auch bei der Frage nach dem verwendeten Wallet-Typ. Eine überwiegende Mehrheit (60 Prozent) verfügt mindestens über ein Konto, bei dem die Krypto-Verwahrung von einem Dienstleister (Bitcoin-Börse, Broker, Banken) übernommen wird. Unter diesen genießen spezialisierte Anbieter das größte Vertrauen.

Beinahe gleichauf mit den Krypto-Verwahrern liegen mit 58,98 Prozent Hardware Wallets – dicht gefolgt von Mobile Wallets, die bei 1.445 (46,6 Prozent) der Befragten im Einsatz sind. Immerhin jeder fünfte verfügt über eine Paper Wallet.

Hier kauft die Community ein

Mit 73,4 Prozent kaufen fast drei von vier Leserinnen und Leser ihre Kryptowährungen bei einer Krypto-Börse. Es folgen Marktplätze wie Bitcoin.de oder Bitalo mit rund 35 Prozent. 25 Prozent der Befragten verwenden außerdem Broker wie Bison oder justTrade, um ihre Krypto-Geschäfte abzuwickeln.

200 Befragte (6,4 Prozent) greifen auf Bitcoin-Automaten zurück, fast genau so viele (6,2 Prozent) haben Bitcoin und Co. bereits von Angesicht zu Angesicht von einem anderen Hodler gekauft.

Befragt nach der Krypto-Verkaufsstelle ihres Vertrauens, ergab sich unter den Teilnehmern folgendes Bild:

Schnelle Ein- und Auszahlungen sind gefragt

Zwar liegt auch beim Bitcoin-Kauf ein gewisses Augenmerk auf der Regulierungs-Frage. Viel wichtiger ist jedoch die Nutzerfreundlichkeit.

Den höchsten Wert legen die Befragten indes auf Geschwindigkeit, wenn es ums ein- und Auszahlen geht. Auch niedrige Gebühren sind gefragt – in Verbindung mit vielfältigen Zahlungsmöglichkeiten.

Non-fungible Token (NFT): Für viele noch ein böhmisches Dorf

Mit dem aufkeimenden Sektor der Non-fungible Token können viele Investoren noch vergleichsweise wenig anfangen. Jeder vierte (25,6 Prozent) hat sich noch nicht mit der Materie auseinandergesetzt. Erst 7,5 Prozent hat jemals in einen NFT investiert.

Am ehesten können sich NFT-investoren dabei für den Bereich der virtuellen Assets begeistern. Dazu zählen beispielsweise Krypto-Domains, tokenisierte Urheberrechte oder virtuelle Grundstücke.

News-Portale sind Informationsquelle Nr. 1

Da Kryptowährungen in den Mainstream-Medien nach wie vor Exotenstatus besitzen, holen sich die Hodlerinnen und Hodler ihre Informationen vor allem bei Krypto-Newsseiten. Doch auch Youtube wird gerne als Informationsquelle herangezogen.

Wer seine Informationen lieber analog in der Hand hält, sei an dieser Stelle auf unseren Kryptokompass verwiesen, den es jetzt auch in der Print-Ausgabe gibt – Ausgabe 02/21 erscheint am 1. Februar 2021. Krypto-Content für die Ohren gibt es zudem im BTC-ECHO Podcast.

Security Token: Vor allem Immobilien und Unternehmen sind gefragt

Etwas besser steht es um den Kenntnisstand bei tokenisierten Assets. Nur 13,8 Prozent der Befragten können mit dem Begriff “Security Token” nichts anfangen. Von den übrigen hat 15 Prozent bereits Erfahrungen mit dem vergleichsweise jungen Investitionsvehikel gemacht.

Besonders tokenisierte Immobilen und Unternehmensanteile, beziehungsweise digital verbriefte Genussrechte an denselben stehen dabei im Mittelpunkt des Investoren-Interesses. Durch Edelmetall hinterlegte Token sind ebenfalls beliebt.

Einen besonderen Fokus legt die überwältigende Mehrheit der Befragten dabei auf die sichere Verwahrung der Security Token.

HODL schlägt das Bezahlen mit Krypto

Auch wenn Bitcoin seinerzeit als dezentrales Peer-to-Peer-Bezahlsystem angetreten ist, finden Kryptowährungen bislang kaum Verwendung, wenn es um das Bezahlen geht. Über zwei Drittel der Befragten gibt an, ihre digitalen Währungen zu halten, um auf weitere Wertsteigerungen zu warten.

Wenn doch einmal mit Kryptowährungen bezahlt wurde, dann meistens mit Bitcoin oder Ethereum.

Auch die Verbreitung von Krypto-Debit-Karten, die das Bezahlen mit Bitcoin und Co. einfacher gestalten, ist noch deutlich ausbaufähig.

Krypto-Finanzprodukte sind im Kommen

Neben dem puren Hodln haben Investoren zahlreiche weitere Möglichkeiten, am Krypto-Markt zu partizipieren. Knapp ein Viertel der Befragten hat bereits in ein Finanzprodukt investiert, das auf Krypto-Assets basiert.

Besonders beliebt sind Krypto-Fonds.

Ausblick 2021: Die Herausforderungen für den Krypto-Space

Eine breitere Akzeptanz von Kryptowährungen nimmt die Top-Platzierung bei den Herausforderungen für Kryptowährungen im Jahr 2021 ein – dicht gefolgt von der Regulierung und einem größeren Vertrauen in den Space. Bei der Aufklärung über die wunderbare Krypto-Welt sehen 44 Prozent der Befragten noch Nachholbedarf.

Wo landet der Bitcoin-Kurs 2021? Der gemeinsame Blick in die Glaskugel

Freilich darf bei einer Bitcoin-Umfrage auch der Blick in die Glaskugel nicht fehlen. Dieser fällt überwiegend bullish aus. So geht knapp die Hälfte der Befragten davon aus, dass sich der Bitcoin-Kurs Ende 2021 zwischen 20.000 und 50.000 US-Dollar bewegen wird. Ein Viertel peilt gar den sechsstelligen Bereich an. 6,2 Prozent waren so bullish (oder bearish?), dass es ihre Glaskugel zerlegt hat.

Bislang sieht es danach aus, als hätten unsere Leser das richtige Gespür an den Tag gelegt.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich für die großartige Beteiligung bedanken und freuen uns auf ein spannendes Krypto-Jahr 2021 mit euch!

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