Finanzmarkt im Überblick  Das wird für Krypto und Bitcoin in dieser Woche wichtig

Anleger im Krypto-Space sollten in der aktuellen Handelswoche vom 25. Juli bis 29. Juli folgende relevante Wirtschafts- und Finanzdaten genau im Blick haben.

Stefan Lübeck
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Stock Exchange Gebäude

Beitragsbild: Shutterstock

| Auch in dieser Kalenderwoche stehen viele Termine an, die die Kurse von Bitcoin und Co. beeinflussen könnten

Der weltweite Finanzmarkt blickt in voller Erwartung auf die Verkündung der Leitzinsen durch die US-Notenbank Fed zur Wochenmitte. Konnte sich die Krypto-Leitwährung Bitcoin (BTC) in der Vorwoche trotz mehrheitlich schwacher Wirtschaftsdaten noch bis an die Marke von 24.200 US-Dollar erholen, rutscht der BTC-Kurs zu Wochenbeginn zurück bis an den wichtigen Unterstützungsbereich bei 21.800 US-Dollar. Neben dem Zinsentscheid und relevanten Wirtschaftsdaten wie dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA und dem Verbraucherpreisindex (VPI) für die Eurozone, stehen in dieser Woche erneut die Quartalszahlen großer US-Technologieunternehmen wie Meta und Alphabet im Fokus der Investoren.

Ob sich die positive Kursentwicklung der Vorwoche auch in dieser Handelswoche fortsetzt, dürfte in der aktuellen Handelswoche erneut maßgeblich von wirtschaftlichen Kenndaten abhängen. Welche Termine die Kurse von Bitcoin und Co. in dieser Handelswoche beeinflussen könnten, lest ihr im Folgenden.

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Wichtige Unternehmenszahlen im Fokus

Mit Microsoft und Alphabet startet die Berichtssaison am morgigen Dienstag voll durch. Die Quartalszahlen der beiden Technologieriesen geben wertvolle Informationen über die aktuelle Nachfrage im Bereich der Informationstechnologie. Insbesondere die Ausblicke auf die kommenden Unternehmenszahlen in der zweiten Jahreshälfte dürften Aufschluss über die zukünftige weltweite wirtschaftliche Entwicklung geben. Zur Wochenmitte öffnet Mark Zuckerbergs Konzern Meta seine Bücher für die Investoren. Auch hier erhoffen sich Anleger neue Erkenntnisse zum Umfang geschalteter Werbung auf den verschiedenen sozialen Medienplattformen des Unternehmens. Am Donnerstag folgen die Quartalszahlen von Amazon. Rückläufige Umsätze beim größten Online-Händler würden ebenfalls auf einen anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung hindeuten.

Relevante Fundamentaldaten zum Wochenauftakt

Der Datenreigen beginnt am morgigen Dienstag, den 26. Juli, um 16:00 Uhr (MEZ), mit frischen Zahlen zum CB Verbrauchervertrauen in den USA. Das Verbrauchervertrauen spiegelt den Optimismus der Konsumenten in die konjunkturelle Entwicklung der USA wider. Die Prognose für den Monat Juli liegt bei 97,2 und damit erneut niedriger als im Vormonat. Bereits im Vormonat Juni lag das Verbrauchervertrauen mit 98,7 unterhalb der Prognose von 100,4. Werden die Analystenerwartungen erneut verfehlt, bestätigt dies den wirtschaftlichen Abschwung in den USA. Diese Entwicklung dürfte die Notenbank Fed wieder auf den Plan rufen.

Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zur Wochenmitte

Am Mittwoch, dem 27. Juli, wird um 20:00 Uhr (MEZ) die Zinsentscheidung der Fed bekannt gegeben. Die Mehrheit der Analysten geht von einer Zinsanhebung um 75 Basispunkte auf 2,50 Prozentpunkte aus. Aufgrund einer zuletzt deutlich gestiegenen Inflationsrate von 9,1 Prozentpunkten im Juni, sehen einige wichtige Akteure, nun sogar einen Zinsschritt von 100 bis 125 Basispunkten als gerechtfertigt an. Das gleichzeitig veröffentlichte FOMC Statement gibt darüber hinaus wertvolle Informationen zur wirtschaftlichen und finanzpolitischen Situation in den USA.

Um 20:30 Uhr (MEZ) folgt die Pressekonferenz des Fed-Chefs Jerome Powell. Herr Powell gibt Antworten auf Journalistenfragen zum finanzpolitischen Handeln der US-Notenbank.

Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal

Am darauffolgenden Donnerstag, dem 28. Juli, folgen um 14:30 Uhr (MEZ) die Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA für das zweite Quartal 2022. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist die wichtigste volkswirtschaftliche Kennzahl und beschreibt die Summe der in den USA hergestellten Güter und Dienstleistungen abzüglich der erbrachten Vorleistungen. Mittels des BIPs sind Rückschlüsse auf die aktuelle Wirtschaftskraft eines Landes zu ziehen. Zwar rechnen die Experten mit einem Anstieg um 0,5 Prozentpunkte, bereits im Vormonat lag das BIP in den USA mit -1,6 Prozent unterhalb der Investorenprognosen. Werden die Analystenschätzungen auch diesen Monat verfehlt und das BIP schrumpft erneut, befindet sich die USA laut vorherrschender Definition in einer Rezession. Die Fed müsste ihre aktuelle Zinspolitik sodann vermutlich schneller an diese Situation anpassen als gewünscht.

EU-Verbraucherpreise und PCE-Kernrate zum Wochenschluss

Am Freitag, dem 29. Juli, wird um 11:00 Uhr (MEZ) zunächst der Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Juli für die Eurozone veröffentlicht. Die Marktteilnehmer prognostizieren einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozentpunkte. Bereits im Vormonat Juni lag der Verbraucherpreisindex bei 8,6 Prozent. Sollten die Expertenschätzungen in diesem Monat sogar übertroffen werden, wird sich der Druck auf die Europäische Zentralbank EZB weiter verstärken. EZB-Chefin Lagarde könnte bei der nächsten Zinsentscheidung im September abermals genötigt sein, den Leitzins erneut deutlicher zu erhöhen als aktuell von den Marktteilnehmern vermutet wird.

Am Nachmittag folgt um 16:00 Uhr (MEZ) die Bekanntgabe der PCE-Kernrate in den USA für den Monat Juni. Erwartet wird eine Steigerung gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozentpunkte. Die Kernrate der privaten Konsumausgaben (PCE) beschreibt die Änderung der Waren- und Dienstleistungspreise, welche die US-Konsumenten im Berichtszeitraum gekauft haben. Die berücksichtigen Preise in diesem Preisindex schließt Kosten für Lebensmittel und Energie aus. Veränderungen der PCE-Kernrate indizieren, ob eine anhaltende Inflationsgefahr besteht oder vorerst der Gipfel erreicht ist. Der Preisdruck ist für die US-Notenbank Fed ein favorisiertes Maß zur Bewertung der Inflationsgefahr in den USA. Übersteigt die Kernrate der privaten Konsumausgaben die Prognosen, ist mit einem weiter steigenden Kurs des US-Dollars zu rechnen. Erwartungsgemäß dürfte sich dieses tendenziell negativ auf die Entwicklung des Bitcoin-Kurses auswirken.