Blast: Das steckt hinter dem Raketenstart der Ethereum Layer 2

Warum der Erfolg des Ethereum-L2-Projekts Blast die Gemüter der Krypto-Community spaltet und welches Potenzial das Projekt wirklich hat. Das neueste Ethereum Layer-2-Projekt, Blast, hat innerhalb kürzester Zeit beeindruckende Erfolge erzielt. Innerhalb von fünf Tagen hat das Projekt eine Summe von 500 Millionen US-Dollar an Total Value Locked (TVL) erreicht. Dieses Wachstumstempo stellt selbst die jüngsten Erfolgsgeschichten von Solana, Optimism oder Arbitrum in den Schatten. Laut der Krypto-Analysefirma Coin 98 ist Blast damit das am schnellsten wachsende Blockchain-Projekt, gemessen am TVL in der gesamten Geschichte des Krypto-Sektors. Doch hinter diesem phänomenalen Start stehen nicht nur beeindruckende Zahlen, sondern auch Kontroversen und kritische Stimmen, die Fragen zur Nachhaltigkeit und Sicherheit des Projekts aufwerfen. Im Folgenden ein Überblick. Benötigte Zeit von ETH L2s, um ein TVL von 500 Millionen US-Dollar zu erreichen I Quelle: Coin98 Was ist Blast? Blast ist ein Ethereum-Layer-2-Projekt, das vom Gründer des NFT-Marktplatzes Blur ins Leben gerufen wurde. Es wird von bekannten Venture-Capital-Unternehmen wie Paradigm und diversen Krypto-Influencer unterstützt. Im Kern soll das Projekt die Effizienz, Kosteneffektivität und Benutzerfreundlichkeit im Umgang mit Non-fungible Token (NFTs) verbessern und als hauseigenes Layer-2-Netzwerk von Blur dienen. Darüber hinaus will das Projekt den L2-Sektor revolutionieren und seinen Usern eine native Staking-Rendite auf im Blast-Netzwerk gehaltene Token bieten. Derzeit befindet sich Blast in einer frühen Phase, in der es sich im Wesentlichen um einen Ethereum Smart Contract ohne Layer-2-Funktionen handelt. Der Smart Contract wird aktuell von einer 3/5 Multi-Sig-Wallet verwaltet, wobei alle an den Vertrag gesendeten Token bis zum Start des Mainnets im Februar 2024 gesperrt sind. Alle Token, die Investoren daher aktuell in Blast einzahlen, lassen sich erst im nächsten Jahr erneut abheben. Wie funktioniert Blast? Der derzeitige Kerngedanke des Blast-Ökosystems ist es, den Nutzern standardmäßig eine Rendite auf ihre Vermögenswerte zu bieten. Dies geschieht, indem Benutzer USDT, USDC, ETH oder stETH in Blast einzahlen, woraufhin Blast diese Vermögenswerte in Rendite-erzeugende Derivate umwandelt. Beispielsweise wird USDC zu DAI im PSM (1:1) getauscht und dann in Makers sDAI platziert, die automatisch Zinsen generieren. Für ETH-Nutzer erfolgt eine ähnliche Umwandlung in stETH durch Lido, was ebenfalls Staking-Renditen erzeugt. Funktionsweise von Blast. Quelle: Asnx Ein weiteres bislang einzigartiges Merkmal von Blast ist, dass Entwickler von Smart Contracts die native Renditefunktion nach dem Start des Mainnets in ihre Anwendungen integrieren können. Zusätzlich gibt Blast die Einnahmen aus den Gasgebühren an die Entwickler zurück. Das ermöglicht Entwicklern, diese Einnahmen entweder selbst zu behalten oder zur Subventionierung der Gasgebühren für Benutzer zu verwenden. Allerdings steht der wirkliche Test für Blast noch aus, da das voll funktionsfähige Mainnet erst im Februar 2024 live gehen soll. Bis dahin können Nutzer Stablecoins oder ETH einzahlen, Renditen erzielen und "Blast-Punkte" sammeln, die für den Airdrop im nächsten Jahr qualifizieren. Ob Blast jedoch alle weiteren Versprechen halten kann, wird sich erst im nächsten Jahr zeigen. Warum ist Blast bislang so erfolgreich? Die Unterstützung von namhaften Investoren aus der Krypto-Community verleiht Blast in großen Teilen der Krypto-Community Glaubwürdigkeit und zieht Aufmerksamkeit auf das Projekt. Die Tatsache, dass VC-Firmen wie Paradigm und bekannte Influencer aus der Krypto-Szene das Projekt unterstützen, spricht für das Vertrauen, das in das Potenzial von Blast gesetzt wird. Ein weiterer Beleg für die Stärke und das Ansehen von Blast im NFT-Sektor ist die herausragende Marktstellung von Blur, dem Hauptprojekt des Blast-Gründers. Blur hat sich seit seinem Erscheinen als eine der Top-Adressen für den NFT-Handel etabliert und ist mittlerweile für mehr als 50 Prozent des gesamten täglichen Handelsvolumens auf der Ethereum Blockchain verantwortlich. Wöchentliches NFT-Handelsvolumen in den letzten zwei Jahren. Quelle: Dune Diese beeindruckende Marktdominanz von Blur spiegelt sich im bisherigen Erfolg von Blast wider. Investoren hoffen, dass Blast in Zukunft vor allem im Bereich der NFTs und darüber hinaus eine wichtige Rolle spielt. Blast Airdrop: Zwischen Innovation und Pyramidensystem Der wohl größte Faktor, der jedoch zum Raketenstart von Blast geführt hat, dürfte auf das Airdrop-Programm zurückzuführen sein. Das System belohnt Investoren für das Einladen neuer Nutzer sowie für das Einzahlen von ETH und Stablecoins mit "Blast-Punkten". Diese Anreize sollen eine frühe Beteiligung fördern, indem gesammelte Punkte im März 2024 in Blast-Token umgewandelt werden können. Obwohl die Nutzer erst im Februar 2024 wieder Zugriff auf ihre eingezahlten Token erhalten, bietet dieses Modell einen starken finanziellen Anreiz, bereits frühzeitig Kapital in das Netzwerk einzuzahlen. Kritiker sehen in diesem Ansatz jedoch Ähnlichkeiten mit einem Pyramidensystem, insbesondere aufgrund des Referral-Programms und der Belohnung für das Werben neuer Mitglieder. Diese Struktur hat Bedenken in der Krypto-Community hinsichtlich der langfristigen Nachhaltigkeit und Ethik von Blast aufkommen lassen. Blast-Referral-System. Quelle: Blast.io Kontroversen und Risiken Trotz dieser Kritikpunkte gibt es einen grundlegenden Unterschied zu einem traditionellen Schneeballsystem. Ab Februar 2024 erlangen die Teilnehmer von Blast wieder vollständige Kontrolle über ihre eingezahlten Vermögenswerte. Zudem können sie jederzeit transparent auf der Blockchain nachverfolgen, wo ihre ETH und Stablecoins platziert sind. Ihre Gelder werden somit im Gegensatz zu undurchsichtigen Strukturen von Schneeballsystem nicht dazu verwendet, um neue User auszubezahlen. Das Thema der Sicherheit und Stabilität, insbesondere im Hinblick auf die Integration mit anderen DeFi-Protokollen wie Maker und Lido, ist jedoch ein weiterer kritischer Punkt. Smart-Contract-Risiken und die möglichen Auswirkungen auf das Gesamtsystem sind Aspekte, deren Risiko sich nur schwer abschätzen lässt. Darüber hinaus sind Teile des Blast-Teams anonym. Es ist somit nicht zu 100 Prozent klar, wer die Kontrolle über die bislang eingezahlten Token im Wert von 500 Millionen US-Dollar hat. Die Zukunft von BLAST Für viele Investoren im Ethereum-Ökosystem stellt Blast eine attraktive Möglichkeit dar, ihre Token nicht nur gewinnbringend anzulegen, sondern auch durch einen Airdrop an der Entwicklung eines potenziell bedeutenden neuen Layer-2-Projekts teilzuhaben. Das Zusammenwirken von Staking-Renditen und der Möglichkeit, am Airdrop eines aufstrebenden Layer-2-Projekts teilzunehmen, scheint Blast somit zu einem interessanten Investment für viele Investoren zu machen, die nach innovativen Möglichkeiten suchen, ihr Portfolio im Ethereum-Ökosystem zu diversifizieren und gleichzeitig potenziell höhere Renditen zu erzielen. Allerdings steht die Zukunft von Blast noch auf der Kippe. Wird es dem Projekt gelingen, über den anfänglichen Hype hinaus eine langfristige Bindung der User zu schaffen, oder werden die Teilnehmer nach dem Erhalt des Airdrops ihre Token abziehen? Letztendlich wird der Ausgang von Blast davon abhängen, wie das Team hinter dem Projekt die anstehenden Herausforderungen angeht. Die nächsten Monate werden somit entscheidend sein, um zu sehen, ob Blast die hohen Erwartungen erfüllen kann.

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