Immer mehr Investoren scheinen momentan in Bitcoin eine Absicherung gegen die Geldpolitik von Zentralbanken und als potenzielle Alternative zum traditionellen Finanzsystem zu sehen. Während Zentralbanken auf der ganzen Welt erneut damit beginnen, mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen, um das globale Finanzsystem zu stabilisieren, hebt der Bitcoin-Kurs ab. Historisch gesehen ist dieser Zusammenhang keine Seltenheit. Aber wie genau hängen die globale Geldmenge und der Bitcoin-Kurs zusammen und welche Auswirkungen hat die Geldpolitik der Zentralbanken auf den Kurs von Bitcoin?
Was ist die globale Geldmenge?
Die globale Geldmenge beschreibt die Gesamtmenge an Fiatwährungen, die auf der Welt verfügbar sind und umfasst sowohl Bargeld als auch verschiedene Arten von Einlagen bei Finanzinstitutionen.
Sie ist ein wichtiger Indikator für die Lage der Weltwirtschaft und Zentralbanken steuern die Geldmenge, um Wachstum und Inflation zu beeinflussen. Eine wachsende Geldmenge kann zur Inflation führen, während eine schrumpfende Geldmenge Deflation verursachen kann. Darüber hinaus kann eine Erhöhung der Geldmenge dazu führen, dass Anleger in riskantere Anlagen investieren, wovon unter anderem Tech-Aktien, der Bitcoin-Kurs und Kurse von anderen Kryptowährungen profitieren können.
Der Bitcoin-Kurs und die globale Geldmenge
Nachdem Anfang des Jahres zunächst China seine Wirtschaft mit neuem Geld stimuliert hatte, führte das trotz hoher Zinsen bei den meisten anderen Zentralbanken zu einem Anstieg der globalen Geldmenge. Darauf folgte zunächst ein Knick in der globalen Geldmenge, der unter anderem damit zusammenhing, dass China weniger Geld in seine Wirtschaft pumpte und die Zinsen bei den wichtigsten anderen Zentralbanken weiterhin hoch blieben.
Das hat sich in den vergangenen Wochen jedoch schlagartig geändert. Ausgelöst durch die Bankenkrise in den USA haben die US-amerikanischen und andere Zentralbanken erneut damit begonnen, Liquidität ins Finanzsystem zu pumpen, um das Bankensystem zu stabilisieren.
Die Auswirkungen der Geldpolitik auf Bitcoin spiegeln sich deutlich im Kursverlauf wider. Mit jeder zusätzlichen Hilfsmaßnahme von Zentralbanken und Regierungen tendiert der Kurs nach oben. Die Kombination aus Inflation und expansiver Geldpolitik schafft ideale Bedingungen für einen Bitcoin-Kursanstieg.
Ein indirekter Zusammenhang
- Inflation: Eine wachsende globale Geldmenge kann zu erhöhter Inflation führen, was Anleger dazu veranlassen könnte, Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel und Absicherung gegen Inflation zu betrachten. Dies würde die Nachfrage und möglicherweise den Preis von Bitcoin steigen lassen.
- Geldpolitik: Zentralbanken beeinflussen die Geldmenge durch geldpolitische Maßnahmen, wie Leitzinssenkungen oder quantitative Lockerung. Diese Maßnahmen können zu mehr Geld in der Wirtschaft führen und das Interesse an alternativen Anlagen wie Bitcoin steigern.
- Risikoappetit: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, wenn Anleger sich auf risikoärmere Anlagen konzentrieren, könnte die globale Geldmenge und ihre Auswirkungen auf traditionelle Anlagen dazu führen, dass Anleger in Kryptowährungen wie Bitcoin investieren, was den Preis beeinflussen kann.
- Akzeptanz und Nutzung von Bitcoin: Ein abnehmendes Vertrauen in Fiatwährungen, aufgrund der Entwicklung der globalen Geldmenge, kann dazu führen, dass mehr Menschen und Unternehmen Bitcoin und andere Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren und nutzen. Dies würde die Nachfrage nach Bitcoin erhöhen und möglicherweise den Kurs beeinflussen.