Der Bitcoin-Kurs notiert mit knapp 10.300 US-Dollar 5,5 Prozent über seinem Vortagesniveau. Im Wochenverlauf verzeichnet die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung eine 10-Prozent-Rallye. Im 30-Tagesverlauf sind es indessen 11 Prozent, die der Bitcoin-Kurs hinzugewinnen konnte.
Gesamtlage am Krypto-Markt angeheizt
Die Gesamtstimmung am Krypto-Markt ist deutlich angeheizt. So macht sich im DeFi-Sektor zunehmend eine Goldgräberstimmung breit. Schlagworte wie Yield Farming und Liquidity Mining versprechen Traumrenditen von jährlich bis zu 200 Prozent, Token-Projekte wie Compound (COMP), MakerDAO (MKR) oder Synthetix (SYNTH) winken dabei mit neuen Verdienstmöglichkeiten für Anleger. Wie das funktioniert und was genau dahinter steckt, erklären wir an dieser Stelle.
Die Bullenstimmung im DeFi-Sektor ist auch ein wesentlicher Antrieb für den starken Ether-Kurs. Schließlich dient die Ethereum-Blockchain und Ethereum-basierte Token als Grundlage für viele DeFi-Projekte; eine erhöhte DeFi-Aktivität sorgt auch für eine steigende Ether-Nachfrage.
So liegt die zweitstärkste Kryptowährung nach Marktkapitalisierung mit 325 US-Dollar aktuell 7,3 Prozent im Plus. Im Wochenverlauf verzeichnet der Ether-Kurs ein Plus von 36 Prozent. In den letzten 30 Tagen konnte der Ether-Kurs indessen über 40 Prozent zulegen. Damit stellt das Asset den Bitcoin-Kurs aktuell in den Schatten.
Ein weiterer Kurstreiber für den Ether-Kurs ist zudem die anstehende Umstellung auf Proof of Stake. Die Umstellungsphase soll am 2. August beginnen. Anleger dürfen hier auf weitere Kursgewinne spekulieren, schließlich soll die Umstellung des Konsens-Mechanismus die Vorreiterrolle von Ethereum (wieder) weiter ausbauen.
Bitcoin-Kurs: Jetzt ist alles drin
Sollte der Bitcoin-Kurs es nun schaffen, die 10.000 US-Dollar-Marke nachhaltig zu überwinden, könnte der Krypto-Markt vor einem neuen Bullrun stehen. Schließlich gilt die Marke bisweilen als nahezu magisch – die Kryptowährung prallte wieder und wieder an ihr ab. Ein Großteil der Anleger hat in der Vergangenheit bestätigt, erst ab einem Bitcoin-Kurs von 10.000 US-Dollar ihre BTC abzustoßen.
Darauf weist auch der Bitcoin-Days-Destroyed-Indikator hin. In der Vergangenheit stieg der Indikator oft an, wenn der Bitcoin-Kurs die 10.000 US-Dollar geknackt hat – er deutet in solchen Fällen darauf hin, dass Hodler ihre BTC verkaufen. Doch dieses Mal ist es anders – ein Großteil der Hodler hat trotz 10.000 US-Dollar-Marke nicht verkauft.
Trader und Anleger können daraus Hoffnung schöpfen: Sollte die 10.000 US-Dollar langfristig zur Unterstützung werden, sind neue Kursziele in Richtung der 12.000 US-Dollar nicht undenkbar.
Auch Krypto-Experte Julian Hosp ist aktuell optimistisch. Dennoch mahnt er etwas zur Vorsicht:
Zum ersten Mal besteht die Chance, dass die 10k halten – aber kurzfristig drauf Traden würde ich noch nicht. Ich bin bullish – kurzfristig wie langfristig.
Julian Hosp
Bullishe Signale
Positive Signale für den Bitcoin-Kurs kommen derweil auch aus dem Netzwerk. Sowohl Hash Rate als auch Difficulty erreichten erst kürzlich Höchstwerte. Das bedeutet letztlich, dass das Netzwerk so sicher ist wie noch nie. Die Difficulty ist eine Kennzahl für die Schwierigkeit, einen Hash knapp unter dem Target Value zu finden. Dieses ist Teil des Proof-of-Work-Konsens auf dem die BTC Blockchain aufbaut. Je geringer dieses Target ist, umso schwieriger ist es, einen gültigen SHA-256-Hash zu finden. (Mehr dazu im Detail an dieser Stelle).
Das bedeutet letztlich auch, dass die Miner verstärkt am minen sind. Sie konkurrieren um das Errechnen des neuen Hashs. Auch letztere erreicht jüngst neue Höchstwete. Die Hash Ribbon, ein Indikator aus der technischen Analyse von Charles Edwards, hat dementsprechend ein bullishes Signal ausgebildet. Laut seinen Prognosen müssten nun Steigerungen von mehreren Tausend Prozent drin sein. (Mehr zur Analyse und warum sie mit Vorsicht zu genießen ist, erklären wir unter anderem hier).
Davon abgesehen bekommt der Bitcoin-Kurs auch Rückenwind von News rund um die Integration von Kryptowährungen in den Alltag der Menschen. So schwebt etwa nach wie vor die Meldung über der Krypto-Gemeinde, dass PayPal vor einer Krypto-Adaption stehen könnte. Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, würde das 277 Millionen Nutzer mit der Option versorgen, BTC zu handeln.
Auch Mastercard könnte mit seinem neuen Kryptowährungs-Projekt weitere Anschübe für den Bitcoin-Kurs geben. Laut einer Meldung von vergangener Woche will das Unternehmen seine diesbezüglichen Pläne deutlich verstärken.