Bitcoinanalyse Bildet Bitcoin einen Boden oder ist das die Ruhe vor dem Sturm?

Bitcoin kann vorerst nicht zurück über den Schlüsselwiderstand bei 39.500 USD ausbrechen und taxiert aktuell an der Unterstützung bei 37.500 USD.

Stefan Lübeck
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Bitcoin Münze Trading

Beitragsbild: Shutterstock

Bitcoin (BTC): Bitcoin-Kurs prallt an der Abrisskante gen Süden ab

BTC-Kurs: 37.439 USD (Vorwoche: 38.260 USD)

Widerstände/Ziele: 38.289 USD, 39.650 USD, 40.585 USD, 41.438 USD, 42.406 USD, 43.800 USD, 44.499 USD, 45.474 USD, 45.846 USD, 47.070 USD, 48.639 USD, 49.043 USD, 50.790/51.307 USD, 52.125 USD, 53.005 USD, 54.077 USD, 55.817 USD, 56.979 USD, 57.901 USD, 59.778 USD, 61.771 USD, 63.189 USD, 64.896 USD, 66.299 USD, 67.416 USD, 69.000 USD, 70.856 USD, 76.472 USD, 77.678 USD, 85.563 USD, 87.090 USD, 89.982 USD, 100.259 USD, 114.961 USD

Unterstützungen:  37.519 USD, 36.643 USD, 34.899 USD, 32.930 USD, 30.000 USD, 28.810 USD, 26.170 USD, 23.887 USD, 21.892 USD, 19.884 USD

Kursanalyse Bitcoin (BTC) KW03 22
Kursanalyse auf Basis des Wertepaares BTC/USD auf Coinbase

Bitcoin konsolidiert seine technische Erholung aus der Vorwoche aktuell in einer Seitwärtsphase zwischen 37.500 USD und 39.300 USD aus. Somit ist eine nachhaltige Richtungsentscheidung vorerst vertagt. Bitcoin profitierte zuletzt von starken Quartalszahlen der großen Technologieunternehmen Apple und Alphabet (Google) und wurde im Schlepptau mit nach oben gezogen. Dass Bitcoin am gestrigen Dienstag, den 01. Februar 2022 am EMA20 (rot) gen Süden abprallte, ist nach einer 20 Prozent Aufwärtsbewegung nicht außergewöhnlich.

Solange Bitcoin sich nun oberhalb der 36.643 USD und insbesondere oberhalb der 37.519 USD behaupten kann, werden die Bullen weiterhin versuchen den Kreuzwiderstand aus EMA20 und der alten Abrisskante bei 39.559 USD anzugreifen. Wie bereits in der Vorwoche erwähnt, darf die technische Erholungsbewegung nicht überbewertet werden. Unverändert befindet sich zwischen 39.500 USD und 41.500 USD ein massiver Widerstandsbereich. Erst eine dynamische Rückeroberung dieser Zone würde das Chartbild kurzfristig aufhellen. 

Bullishes Szenario (Bitcoin-Kurs)

Die Bitcoin-Bullen tun sich in den letzten Handelstagen schwer damit, zurück bis an die Abrisskante bei 39.500 USD anzusteigen. Um diese Kursmarke zu durchbrechen und in der Folge zurück über 40.585 USD bis an die Zonenoberkante bei 41.438 USD zu marschieren, muss die Verkäuferseite eine nachhaltige Kaufdynamik entfalten. Sollte es den Bullen gelingen bis an diese Marke vorzudringen, wäre in der Folge eine Stabilisierung auf Tagesbasis oberhalb der 41.438 USD ein erstes Zeichen einer kurzfristigen Bodenbildung. Maßgeblich dürfte weiterhin die Entwicklung der amerikanischen Indizes in den kommenden Handelstagen sein. Mit Meta (ehemals Facebook) sowie Amazon werden in den nächsten zwei Tagen weitere wichtige Quartalsberichte veröffentlicht. Überzeugen die Quartalszahlen und Bitcoin kann von dieser bullishen Entwicklung profitieren, rückt oberhalb der 41.438 USD die Marke von 42.406 USD in den Blick.

Der Kampf zwischen beiden Lagern geht in die entscheidende Phase

Abermals ist mit deutlicher Gegenwehr des Bärenlagers zu rechnen. Erst wenn Bitcoin die 42.406 USD nachhaltig durchbricht, und auch den Supertrend sowie den EMA50 (orange) bei 42.900 USD zurückerobert, rückt der Bereich um das letzte Verlaufshoch bei 44.499 USD als Zielbereich in den Blick. Hier findet sich zudem auch das 38er Fibonacci-Retracement der übergeordneten Trendbewegung. An der 44.499 USD wird sich spätestens entscheiden, ob die Bullen auch die Kraft haben, die Gegenbewegung in eine Trendumkehr gen Norden zu verwandeln. Wird sodann auch die 44.499 USD durchstoßen, gilt es auch den Bereich zwischen 45.474 USD und 45.846 USD direkt zu durchbrechen, um die Aufwärtsbewegung nicht abzuwürgen.

Gelingt es den Bullen, diese Widerstandszone zu durchbrechen, ist ein Durchmarsch bis an die 47.070 USD einzuplanen. An dieser Kursmarke werden die Bären erneut versuchen, den BTC-Kurs zu deckeln. Hier verläuft neben dem horizontalen Widerstand auch der EMA200 (blau). Eine dynamische Rückeroberung der 47.070 USD macht den Weg frei in Richtung des MA200 (grün) bei 49.043 USD.

Bodenbildung nimmt Formen an

Sollte der Bitcoin-Kurs per Tagesschlusskurs über diese Widerstandsmarke ausbrechen, hellt sich das Chartbild zugunsten der Käuferseite weiter auf. Sodann ist ein Anstieg bis in die blaue Zone zwischen 50.790 USD und 51.307 USD einzuplanen. Bereits im Dezember 2021 konnte Bitcoin diese Zone nicht durchbrechen. Schafft Bitcoin den Durchbruch über diese Marken, rückt das Zwischenhoch vom 27. Dezember 2021 bei 52.124 USD wieder in den Blick. Können die Bullen auch diese Marke überwinden, ist ein Folgeanstieg bis 53.005 USD oder sogar 54.077 USD einzuplanen.

Auch ein direkter Kurssprung bis 55.817 USD ist vorstellbar. Erste Anleger werden hier jedoch Gewinne einstreichen. Kann diese Widerstandsmarke mittelfristig zurückerobert werden, kommt es an der 57.901 USD zu einer finalen Entscheidung. Eine nachhaltige Überwindung dieses Kursniveaus steigert die Chancen auf einen Anstieg in Richtung eines neuen Allzeithochs deutlich.

Das Allzeithoch in Reichweite

An der 57.901 USD findet sich neben dem starken horizontalen Widerstand auch das 61er Fibonacci-Retracement der kompletten Abwärtsbewegung vom Allzeithoch. Ein Ausbruch über diesen starken Widerstand hätte für die kommenden Monate eine zentrale charttechnische Bedeutung. Sodann dürfte Bitcoin direkt bis an die 59.778 USD ansteigen.

Wird in der Folge auch die 60.000 USD durchbrochen, ist ein Durchmarsch bis an die nächste Widerstandsmarke bei 61.771 USD wahrscheinlich. Damit wäre das Allzeithoch erneut zum Greifen nah. Spätestens wenn die Widerstandszone zwischen 63.189 USD und 64.896 USD nachhaltig zurückerobert wird, dürfte Bitcoin die Marken von 66.299 USD und 67.416 USD anvisieren. Sodann ist ein Angriff auf das Allzeithoch bei 69.000 USD reine Formsache. Solange Bitcoin jedoch die Marke von 44.499 USD nicht nachhaltig zurückerobert und sich in der Folge oberhalb stabilisiert, ist es viel zu früh bereits jetzt von einer nachhaltigen Trendumkehr gen Norden zu träumen.

Bearishes Szenario (Bitcoin-Kurs)

Den Bären nutzen in den letzten Handelsstunden den leichten Rücksetzer im Nasdaq für einen Abverkauf zurück in Richtung 37.500 USD. Damit tut sich der Bitcoin-Kurs wie vermutet bereits im Bereich der Abrisskante bei 39.500 USD deutlich schwerer damit, seine Gegenbewegung auszubauen. Fällt Bitcoin per Tagesschlusskurs zurück unter den Support bei 37.519 USD, rückt erneut die Oberkante der hellblauen Unterstützungszone bei 36.643 USD wieder in den Blick der Anleger. Sollte Bitcoin in der Folge auch den Support bei 36.643 USD dynamisch unterbieten, weitet sich die Bewegung unmittelbar bis an die 34.647 aus. Hier muss das Bullenlager zwingend versuchen, den BTC-Kurs zu stabilisieren, um einen weiteren Abverkauf in Richtung des Verlaufstiefs vom 24. Januar 2021 abzuwenden. Wird diese Unterstützung dynamisch unterschritten, und auch das 23er Fibonacci-Retracement gibt keinen Halt, ist ein Retest der 32.930 USD wahrscheinlich.

Ein Retest der 2021er-Tiefs droht

Da auch das untere Bollinger-Band hier verläuft, ist zumindest nicht mit einem unmittelbaren Rutsch bis 31.603 USD oder sogar der psychologisch wichtigen 30.000 USD Marke zu rechnen. Können die Bären jedoch genug Abgabedruck erzeugen und Anleger werfen zunehmend das Handtuch, ist auch ein direkter Retest des 2021er-Tief bei 28.795 USD vorstellbar. Damit trübt sich das Chartbild weiter ein. Die Wahrscheinlichkeit einer Trendfortsetzung gen Süden steigt in der Folge deutlich an. Damit rückt die hellgrüne Zone zwischen 26.170 USD und 27.562 USD als Zielbereich in den Blick. Hier verläuft auch das 61er Fibonacci-Retracement der Handelsspanne zwischen Allzeithoch und dem Corona-Tief bei 3.870 USD. Anleger dürften hier erneut ihr Glück versuchen wollen. Solange die Verkäuferseite den BTC-Kurs bei 33.000 USD deckeln kann, ist auch ein Rückfall bis an die 20.000 USD nicht ausgeschlossen.

Bitcoin-Dominanz: Bitcoins Marktmacht steigt fünf Prozent

Kursanalyse Bitcoin-Dominanz (BTC-Dominanz) KW03 22
Bitcoin-Dominanz auf Basis von Werten von Cryptocap dargestellt

Die Bitcoin-Dominanz stieg in der Vorwoche bis an den Widerstand bei 42,28 Prozent und überschoss dieses Kursniveau temporär. Jedoch verfehlte die BTC-Dominanz es, einen Durchmarsch bis in die Zone zwischen 42,99 Prozent und 43,36 Prozent zu produzieren. Stattdessen drehte die Marktmacht der Krypto-Leitwährung Bitcoin in den letzten Tagen erneut gen Süden ab und notiert mit aktuell 41,74 Prozentpunkten wieder unterhalb des relevanten Niveaus von 42,28 Prozent. Da auch Bitcoin aktuell eine Seitwärtsrange zwischen 37.500 USD und 39.300 USD ausgebildet hat, können vereinzelt Altcoins ihre massiven Kursabschläge der letzten Wochen abbauen.

Anleger sollten genau beobachten, ob die Dominanz bei einer möglichen größeren Bewegung Bitcoins in den kommenden Tagen ebenfalls zulegt oder aber weiter zwischen dem Support bei 41,13 Prozent und dem Widerstandsbereich um das Vorwochenhoch rangiert. Dieses könnte eine Marktweite Erholung bei den Altcoins bedeuten. Solange die BTC-Dominanz nicht in Richtung des MA200 (grün) ansteigt und diesen Widerstand zurückerobert, haben die alternativen Kryptowährungen weiterhin eine Chance sich von ihren markanten Tiefs zu lösen.

BTC-Dominanz: Bullishes Szenario

Der BTC-Dominanz bewegt sich weiterhin oberhalb seiner Jahrestiefs. Jedoch konnte die Aufwärtstrendbewegung der Vorwochen zuletzt nicht nachhaltig bestätigt werden. Diese leichte Umkehrbewegung indiziert eine leichte Beruhigung unter den Anlegern, die aktuell wieder in deutlich überverkaufte Altcoins investieren. Solange die BTC-Dominanz sich jedoch oberhalb des EMA20 (rot) bei 41,50 Prozent stabilisiert und insbesondere nicht unter die 41,13 Prozent zurückfällt, ist jederzeit mit einer Gegenbewegung zurück in Richtung der 42,28 Prozent zu planen.

Wird diese Marke erneut überwunden und die Dominanz stabilisiert sich nachhaltig darüber, rückt der Kreuzwiderstand bei 42,84 Prozent als Zielmarke in den Blick. Hier verlaufen das MA200 sowie ein horizontaler Widerstandsbereich aus der jüngeren Vergangenheit. Gelingt es in den kommenden Wochen diese Kursmarke zu durchbrechen und auch die Oberkante der orangen Widerstandszone 43,36 Prozent zu überwinden, wartet mit dem EMA200 (blau) bei 43,50 Prozent eine weitere starke Hürde.

Bitcoin-Dominanz könnte weiter zulegen

Erst bei einem dynamischen Bruch dieses gleitenden Widerstands ist ein Durchmarsch bis mindestens 44,25 Prozent vorstellbar. Sollte die BTC-Dominanz auch diesen Widerstand perspektivisch überwinden können, ist die Bodenbildung als abgeschlossen anzusehen. Damit würden auch die Chancen für einen weiteren Anstieg bis in die gelbe Zone zwischen 45,08 Prozent und 45,70 Prozent deutlich zunehmen. Dieses Szenario, initiiert durch Bitcoins Verlauf in den kommenden Wochen, dürfte auch die Entwicklung der Altcoins mitbeeinflussen.

Solange eine erhöhte Unsicherheit am Kryptomarkt vorherrscht, dürften sich die Anleger auf temporäre Altcoininvestments beschränken. Zeigt sich keine nachhaltige Gesamtmarkterholung in den kommenden Handelswochen, könnte die BTC-Dominanz den Widerstand bei 45,70 Prozent sogar überwinden und in Richtung 46,38 Prozent ansteigen. Dreht die BTC-Dominanz hier nicht deutlich gen Süden ab, ist perspektivisch sogar ein Durchmarsch bis an das Oktoberhoch bei 47,72 Prozent nicht ausgeschlossen. Eine anhaltende Schwäche am Kryptomarkt in den kommenden Monaten könnte die Bitcoin-Dominanz womöglich zurück in die Zone zwischen 48,67 Prozent und 49,26 Prozent ansteigen lassen.

BTC-Dominanz: Bearishes Szenario

Rutscht die BTC-Dominanz zeitnah zurück bis an die 41,13 Prozent, ist eine erneute Richtungsentscheidung erwartbar. Rutscht die BTC-Dominanz erneut unter den EMA50 (orange), rückt abermals die Marke von 40,66 Prozent in den Blick. Kommt es auch in diesem Bereich zu keiner nachhaltigen Umkehr gen Norden, und auch der Supertrend bei 40,44 Prozentpunkten wird durchbrochen, ist ein erneuter Test der 40,03 Prozent einzuplanen.

Handelt die Marktmacht Bitcoins per Wochenschlusskurs unterhalb der psychologisch wichtigen 40 Prozent, ist ein erneuter Rückfall bis in den Bereich zwischen 39,56 Prozent und 39,24 Prozent vorstellbar. Dafür müssten die Altcoins jedoch deutlich an Stärke zurückgewinnen und Bitcoin deutlich outperformen. Sollte die BTC-Dominanz diese Marke mittelfristig aufgeben, ist sogar ein Rückfall bis 37,67 Prozent nicht mehr ausgeschlossen. Sodann wäre langfristig auch ein Rutsch in Richtung 30 Prozent in Jahr 2022 möglich. Dieses Szenario dürfte eine Altcoin-Rallye auslösen.

Disclaimer: Die auf dieser Seite dargestellten Kursschätzungen stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind lediglich eine Einschätzung des Analysten.

Die Chartbilder wurden mithilfe von TradingView erstellt.

USD/EUR-Kurs zum Redaktionsschluss: 0,88 Euro.

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