Krypto-Markt Bitcoin-Kurs (BTC) am Scheideweg

Der Bitcoin-Kurs steht an einem entscheidenden Punkt. Wird sich die Coronavirus-Panik weiter auf den Krypto-Markt auswirken? Oder wird das Halving bald eingepreist? Eine Übersicht zur Lage am Krypto-Markt.

Phillip Horch
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CoinMarketCap, Bitcoin-kurs - Kryptowährung

Beitragsbild: Shutterstock

Der Bitcoin-Kurs bewegt sich, zumindest im 2-Monats-Rückblick, noch im grünen Bereich. So liegt er mit 8.661 US-Dollar noch gute 18 Prozent im Plus seit Jahresbeginn. Dennoch: Von seinem bisherigen Jahreshoch von 10.360 US-Dollar ist er fast genauso weit entfernt. Die Coronavirus-Panik scheint sich von den Aktienmärkten auf den Krypto-Markt übertragen zu haben. Aktuell steht der Bitcoin-Kurs an einem Punkt, der zwischen Bären- und Bullenmarkt entscheiden kann.

Bitcoin-Kurs: Die technische Analyse

Die technische Analyse zum Bitcoin-Kurs von Dr. Philipp Giese.

Bitcoin - Kryptowährung

Wochenchart auf Basis des Wertepaares BTC/USD von der Börse Bitstamp erstellt

Die Zeichen stimmen langfristig betrachtet eher kritisch: Der Monat Februar schloss leicht negativ ab. Erinnern wir uns an das Monatsspecial im Kryptokompass von Januar 2020, wissen wir, dass Februar als renditereicher Monat gilt. Gerade im Vorfeld eines längeren Bullenmarkts sollte es so sein. Auch der Wochenchart zeigt, dass sich der Bitcoin-Kurs aktuell an einem Scheideweg befindet: Nicht nur der durch den gleitenden Mittelwert der letzten 20 Wochen definierte Support, auch die Unterstützung für das seit Anfang 2018 durchlaufene Triangle Pattern wird gerade getestet.

Linie - Winkel

Tageschart auf Basis des Wertepaares BTC/USD von der Börse Bitstamp erstellt.

Schauen wir auf den Tageschart, bestätigt sich dieser Eindruck. Wir sehen aber auch, dass noch Grund zur Hoffnung besteht. Aktuell sieht es danach aus, als würde der Bitcoin-Kurs an den besagten Unterstützungen abprallen. Mit Blick auf die bearishen Indikatoren kommen wir auf eine neutrale Kurseinschätzung. Ob Short oder Long – wir warten ab, ob sich der Kurs bestimmten Levels nähert:

  • Fällt der Kurs unter 8.039 US-Dollar, bietet sich eine Short-Position an. Stop Loss ist dann durch den gleitenden Mittelwert der letzten 20 Wochen, aktuell bei 8.390,50 US-Dollar definiert, während das Target bei 7.338,91 US-Dollar liegt.
  • Sollte der Test des Triangle-Supports erfolgreich verlaufen, kann man bei Überschreiten des gleitenden Mittelwertes der letzten 200 Tage, aktuell bei 8.756,11 US-Dollar, an eine Long-Position denken. Stop Loss wäre bei rund 8.500 US-Dollar, während als Target 9.289,86 US-Dollar angepeilt werden kann.

Verkaufsdruck bei Krypto-Tradern nimmt zu

Die negative Bitcoin-Kurs-Performance der letzten Tage macht sich vor allem im Trading-Bereich sichtbar. So berichten Trader laut TheBlock von einem erhöhten Verkaufsdruck am Krypto-Markt. Dementsprechend gebe es aktuell einen hohen Anteil an Menschen, die Geld benötigten und daher ihre Positionen an den Märkten – und das trifft sowohl den Krypto-Markt als auch die traditionellen Märkte – auflösten. Demnach seien beim Bitcoin-Kurs für die kommenden Tage weitere Schwankungen zu erwarten.

Bitcoin-Kurs fällt trotz Aktiencrash: Hat das Safe-Haven-Narrativ ausgedient?

Unter Krypto-Enthusiasten wird Bitcoin mitunter als „Safe Haven“ gehandelt. Als digitales Gold, so das Narrativ, soll Bitcoin als Ausweichs-Asset dienen, wenn der weltwirtschaftliche Haussegen schief hängt. Der Schluss, den man daraus ziehen kann: Aktuell müsste der Bitcoin-Kurs erheblich steigen.

Da das nicht der Fall ist, liegt es nahe, das Safe-Haven-Narrativ anzuzweifeln. Dabei wird jedoch ein wichtiger Punkt übersehen: In der Panik sind alle gleich. Will heißen: In der Coronavirus-Verunsicherung, die aktuell um sich greift, lösen Anleger ihre Positionen überall auf – ob am Aktien- oder Krypto-Markt spielt dabei keine Rolle. Anleger ziehen ihr Geld aus den Vermögensanlagen ab und vergrößern ihren Cash-Bestand.

Davon abgesehen befinden sich in China viele Krypto-Unternehmen, die von aktuellen Schutz- und Quarantänemaßnahmen betroffen sind. Laut Coindesk-Umfragen sind hier gerade auch Exchanges betroffen. Viele Städte befinden sich demnach im Lockdown-Modus, Menschen leiden unter psychischem Stress.

Bitcoin Mining Hash Rate auf Allzeithoch

Dessen ungeachtet läuft das Bitcoin-Netzwerk auf Hochtouren. So erreichte die Hash Rate in den Morgenstunden des 2. März stolze 136 Millionen Terahashes pro Sekunde (TH/s). Hier darf man davon ausgehen, dass die Bitcoin-Schürfer sich im Vorfeld des anstehenden Halvings im Mai einen Grundstock an BTC anhäufen, um sich somit auf einen antizipierten Anstieg im Bitcoin-Kurs vorzubereiten.

Ob dieser jedoch unmittelbar nach dem Halving stattfindet, ist keinesfalls gegeben. So dauerte es in der Vergangenheit jeweils mehrere hundert Tage, bis das Halving eingepreist wurde. Dennoch kam es im Nachgang dieses Events, bei dem sich die Belohnung für die Miner für erfolgreich geschürfte Blöcke um die Hälfte reduziert, zu ansehnlichen Bitcoin-Kurs-Anstiegen

Kann man am Bitcoin-Kurs noch partizipieren?

Für Anfänger wie für Eingefleischte stellt sich wie immer die Frage: Lohnt es sich beim aktuellen Bitcoin-Kurs noch, BTC zu kaufen? Zunächst ist es hier wichtig, sich eine Strategie zurechtzulegen: Gehe ich short oder long? Will ich daytraden oder werde ich zum/zur Hodler*in? Das Allerwichtigste ist es hierbei jedoch, nicht übereilt zu handeln, sondern sich mit der Materie vertraut zu machen, bevor man sich hineinstürzt. Einige Tipps dazu liefern wir hier.

Eine Übersicht über Bitcoin-Kurs & Co. gibt es auf unseren Kursseiten.

Die auf dieser Seite dargestellten Kursschätzungen stellen keine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind lediglich eine Einschätzung des Analysten.

Charts am 02.03.2020 mithilfe von TradingView erstellt.

USD/EUR-Kurs zum Redaktionsschluss: 0,92 Euro. 

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