Marktupdate Bitcoin korrigiert nach Gerüchten um Evergrande-Pleite

Pleite, oder nicht? Die Gerüchteküche um Evergrande brodelt weiter – davon bleibt auch Bitcoin nicht verschont.

David Scheider
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Evergrande

Beitragsbild: Shutterstock

Die Wirren um den chinesischen Immobilienentwickler Evergrande dauern an. Denn am gestrigen Mittwoch, dem 10. November, machten Gerüchte die Runde, dass eine weitere Zinscoupon-Zahlung des chinesischen Konzerns nicht bei den Anleger:innen eingegangen war.

Neueste Berichte sagen jetzt: alles Quatsch. Auf den letzten Drücker konnte Evergrande den ausstehenden Kredit noch bedienen. Das berichtet Bloomberg mit Verweis auf nicht näher genannte Insider, die selbst zu den Gläubigern des Unternehmens gehören sollen. Noch am selben Tag gab es indes die widersprüchliche Meldung seitens AP News, dass Evergrande nun doch offiziell pleite sei. Default oder nicht: Die Unsicherheit in Bezug auf den Kreditausfall hat gereicht, um die Finanzmärkte taumeln zu lassen. So verlor etwa der wichtigste Aktienindex der USA, der S&P 500, zeitweise bis zu 1,2 Prozent im Vergleich zum Vortag.

Insgesamt wird der mittelfristige Abwärtstrend des Aktienindex damit weiter verstärkt. Denn seit dem Allzeithoch bei 4.718 Punkten liegt der S&P 500 knapp 2 Prozent im Minus.

Der S&P 500. Quelle: Trading View.

Evergrande reißt Bitcoin mit

Doch auch der Krypto-Markt blieb von den Unwägbarkeiten aus China nicht verschont. Feierte die Community am gestrigen Mittwoch noch ein neues Allzeithoch bei 69.044 US-Dollar, geht es heute erst einmal abwärts. Im Vergleich zum Vortagswert liegt Bitcoin zum Zeitpunkt des Schreibens 2,5 Prozent in den roten Zahlen – und korrigiert damit sogar stärker, als die traditionellen Märkte. Aktuell notiert das digitale Gold bei 65.013 USD.

Auch Jan Wüstenfeld, seines Zeichens Ökonom und On-Chain-Analyst tippt auf einen kausalen Zusammenhang zwischen den Gerüchten um Evergrande und der Bitcoin-Korrektur. Gegenüber BTC-ECHO sagte er:

“Wenn wir uns den Kurseinbruch von Bitcoin gestern anschauen, liegt dieser in dem Zeitraum, in dem die Gerüchte eines Defaults von Evergrande auftauchten. Ähnliches lässt sich auch auf den Finanzmärkten generell beobachten. Aufgrund des Timings der beiden Events ist ein Zusammenhang aus meiner Sicht naheliegend.”

Auch der Gesamtmarkt muss einen Dämpfer hinnehmen. Mit einem Kursminus von 1,5 Prozent liegt die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen derzeit wieder bei knapp unter 3 Billionen USD.

Das jüngste Auf-und-Ab zeigt, wie sensibel Bitcoin mittlerweile auf die aktuelle Newslage am Finanzmarkt reagiert. Waren gestern noch steigende Inflationszahlen Treiber für eine regelrechte Kursrallye, drücken heute Sorgen vor einer möglichen Finanzkrise auf die Kurse am Markt.

Allerdings muss man konstatieren, dass es sich hierbei wohl eher um eine kurze Verschnaufpause als um eine langfristige Trendumkehr handeln dürfte. Denn selbst auf Wochensicht notiert BTC nach wie vor rund im Plus.

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