Benebit ICO: Warum fallen 10.000 Investoren auf ICO-Scams herein?

Der Benebit ICO war einer der letzten Betrugsfälle im ICO-Markt. Investoren hatten mehr als zwei Millionen US-Dollar investiert, bevor sich herausstellte, dass das Projekt lediglich ein “Fake” war.
Benebit: Ein Loyalty-Netzwerk für Händler und Nutzer

Max Kops
von Max Kops
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Benebit: Ein Loyalty-Netzwerk für Händler und Nutzer

Versprochen hatte das Projekt, ein Kundenbindungsnetzwerk zu entwickeln. Händler sollten ihren Kunden damit spezielle Angebote unterbreiten und Cashbacks ausschütten können.

Als Benebit verschwand

Überraschend war es für viele Investoren, als die Website des Projekts nur kurze Zeit nach Vollenden des ICOs nicht mehr erreichbar war.

Im anonymen 4chan-Forum, das vor allem unter ITlern und Hackern sehr beliebt ist, hatten Investigatoren Untersuchungen des ICOs angestoßen. So fanden sie heraus, dass das LinkedIn-Profil des CEOs von Benebit Empfehlungen von mehreren Accounts erhalten habe, die zur selben Person gehörten. Das Projekt hatte sich ebenfalls mit einem herausragenden Entwickler-Team gerühmt, das Verbindungen zu Google und Goldman Sachs gehabt haben soll. Es stellte sich heraus, dass die für das Team verwendeten Bilder von einer britischen Schule geklaut wurden.

Warum bleiben ICO-Scams lange unentdeckt?

Selbstverständlich stellt sich die Frage, warum ICO-Scams in dieser und in höheren Größenordnungen durchführbar sind und warum die Falschinformationen nicht bereits zuvor entlarvt wurden.
Bekannt ist, dass ICOs (noch) an wesentlich geringere regulatorische Rahmenbedingungen gebunden sind als andere Investmentformen. Es ist vergleichsweise einfach, einen ICO-Scam aufzusetzen, weil es nur einem Grundwissen der Technik bedarf und das Projekt anonym verbreitet werden kann.
Auf der anderen Seite ist es die Aufgabe der Investoren, die Projekte genau zu untersuchen. Es lässt sich spekulieren, dass gerade die Einfachheit der Investments dazu führt, dass Projekte nicht detailliert geprüft werden. Da es keine kleine Gruppe von Großinvestoren gibt, die in das Projekt investiert, und in der Rückhand eine genaue Due Dilligence sowie eine reine Faktenüberprüfung durchführt. Stattdessen ist der Investorenkreis sehr fragmentiert – das kann das Gefühl auslösen, dass sich niemand für die Faktenüberprüfung zuständig fühlt und man sich auf die Schwarmintelligenz verlässt. Oft wurden ICO-Scams im Vorfeld entdeckt, der Benebit-ICO zeigt jedoch als jüngstes Beispiel, dass manch ein schwarzes Schaf nach wie vor Investments in Millionenhöhe erzielen kann.

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